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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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wissen.«
     
    Methusalem zappelte vor Ungeduld, als er seinen jungen Freund zum Torhaus führte.
    »Matthias, ich habe herausgefunden, wo sich die Schwelle befindet!«
    Der Mäusegreis weigerte sich, mehr zu verraten, bevor sie nicht sicher im Arbeitszimmer seines Torhauses angelangt waren und die Tür fest hinter sich verschlossen hatten. Selbst dann sagte er nichts, was wirklich einen Sinn ergab. Er schob Matthias zur Seite und wühlte sich durch alte Schriftrollen und Urkunden, während links und rechts von ihm die Bücher zur Seite flogen.
    »Wo ist es nur? Vor fünf Minuten hatte ich es noch. Hallo, was haben wir denn da? Ach ja, die Abhandlung über Das Bienenvolk von Redwall!« Methusalem schleuderte den staubigen Band zur Seite, nur ganz knapp an seinem Gefährten vorbei. »Nur eine Sekunde. Ich glaube, ich habe es vielleicht da drüben hingelegt.«
    Matthias blickte verwirrt in dem überfüllten, unordentlichen Arbeitszimmer umher. Bücher, Schriftrollen und Urkunden lagen in dem kleinen Raum verstreut. In seiner Aufregung öffnete Methusalem eine Schreibtischtür und verschwand förmlich unter einem Wust von Papier.
    »He! Beruhigt Euch, alter Freund! Was habt Ihr denn vor?«, rief Matthias.
    Methusalem tauchte wieder auf, er umklammerte ein vergilbtes Buch und schien überglücklich. »Heureka! Da ist es ja! Schwester Germanias wörtliche Übersetzung des Abtei-Entwurfs von Martin dem Krieger.«
    Er blätterte schnell durch die staubigen Seiten des alten Bandes. »Schauen wir mal: ›Gärten‹, ›Kreuzgang‹, ›Glockenturm‹ … ah ja, da ist es ja, ›Die große Mauer und ihre Tore‹.«
    Der alte Mäuserich zwinkerte Matthias frohlockend zu, während er seine Brille zurechtrückte. »Hör dir das mal an: ›In der Westmauer wird das Haupttor liegen, sodass Lebewesen kommen und gehen können. Es dient der Abtei von Redwall als Eingang oder Ausgang. Dieser Eingang wird bei Tag und bei Nacht bewacht werden, denn es ist das Haupttor und daher die unmittelbare Schwelle zu unserer Abtei.‹«
    Die beiden Mäuse fielen einander um den Hals. In dem ganzen Papiergewirr tanzten sie herum und sangen vor Freude:
     
    »Das Torhaus ist die Schwelle.
    Die Schwelle ist das Torhaus.«
     
    Der Abt, der eben vorbeiging, hörte den Lärm. Er schüttelte den Kopf und blickte fragend Ambrosius Stachel an, der gerade aus der anderen Richtung kam.
    »Vielleicht haben sie ein bisschen zu viel Oktoberbier genossen, ehrwürdiger Abt«, sagte der Igel.
    Der Abt kicherte bei dem Gedanken. »Nun denn, wenn es ihnen bei ihrer Entdeckungsreise hilft, Ambrosius, dann sollten sie vielleicht noch ein wenig mehr trinken, was?«
    »Genau«, stimmte Ambrosius zu. »Sehr inspirierend, das gute Oktoberbier. Vielleicht inspiriert es Euch ja eines Tages, die Kellerschlüssel in meine Obhut zu geben, Vater.«
    Im Arbeitszimmer des Torhauses waren die beiden Gefährten wieder bei der Arbeit; sie versuchten, den Schlüssel zu dem Gedicht im Großen Saal zu finden.
    »Nun, da haben wir doch wieder ein Puzzlestück untergebracht«, sagte Methusalem. »Aber wir sind uns selbst ein Stück zu weit voraus. Da sind ja immer noch die vier Zeilen zu knacken, bevor wir weiterkommen können:
     
    ›Such nach dem Schwert
    im hellen Mondenlicht,
    wenn des Tages erste Stunde
    nachts im Norden sich bricht.‹«
     
    Matthias unterbrach ihn. »Die ersten beiden Zeilen klingen, als ob sie nur in der Dunkelheit gelöst werden könnten. ›Such nach dem Schwert im hellen Mondenlicht. ‹«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung«, antwortete Methusalem, »aber die nächste Zeile ist sehr wichtig. Sie sagt genau, wann wir suchen müssen: ›Wenn des Tages erste Stunde nachts im Norden sich bricht.‹«
    »Hmm«, grübelte Matthias, »gehen wir da doch einmal mit Logik heran. Lasst es uns Wort für Wort durchgehen.«
    Langsam wiederholten sie die Zeilen zusammen: »Wenn des Tages erste Stunde nachts im Norden sich bricht.« Methusalem warf sich in seinen Ohrensessel. »Ich fürchte, ich kann dem überhaupt nichts entnehmen -«
    »Halt!«, rief Matthias. »Mitternacht ist die letzte Stunde des alten Tages, das hieße also, ein Uhr morgens ist die erste Stunde des neuen Tages, aber wir würden doch trotzdem sagen, sie liegt in der Nacht. Es ist genau, wie der Reim sagt: ›Wenn des Tages erste Stunde nachts sich bricht. ‹«
    »Ich glaube, du hast Recht«, sagte der alte Mäuserich. »›Des Tages erste Stunde‹ ist nicht, wenn es hell wird. Es ist ein Uhr in der

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