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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Frühe, wenn es immer noch dunkel ist.«
    Müde lehnte sich Matthias gegen einen Bücherstapel. »Aber wenn das Torhaus die Schwelle ist, wo müssten wir dann stehen, um eine Stunde nach Mitternacht überhaupt etwas zu sehen?«
    »Das ist einfach«, grinste Methusalem. »Der Reim sagt: ›Von über der Schwelle aus suche, du findest beizeiten.‹ Das ist doch leicht! Was ist jetzt über unseren Köpfen?«
    Matthias zuckte die Achseln. »Ich nehme an, die Mauer.«
    Methusalem schlug mit einer Pfote auf die Stuhllehne. »Genau. Und welches ist der einzige Ort, an dem du auf einer Mauer und auch auf der Schwelle stehen kannst?«
    Plötzlich war es Matthias sonnenklar. »Ja, natürlich!«, rief er aus. »›Von über der Schwelle aus‹ bedeutet, dass wir auf der Mauer direkt über dem Torhaus stehen müssen.«
    So schnell sie laufen konnten, eilten die beiden Mäuse die Treppe zur Mauer hinauf. Matthias rannte voraus, die Brustwehr entlang. Über dem Torhaus hielt er inne und stampfte mit seinem Fuß auf die Steine.
    »Ich würde sagen, etwa hier. Was meint Ihr?«
    Methusalem sah ein wenig unschlüssig aus. »Es scheint mir doch noch sehr ungenau zu sein.«
    Matthias musste ihm Recht geben. Verlegen sah er sich um. Die Steine waren hier auch nicht anders als auf der übrigen Mauer. Und wieder schien eine heiße Spur sich abzukühlen. Niedergeschlagen setzte sich Matthias auf einen Stein- und Schutthaufen, der seit Beginn der Kampfhandlungen dort gelegen hatte.
    »Hm, was sollen wir denn jetzt machen? Hier herumsitzen bis nach Mitternacht und dann auf ein Wunder hoffen?«
    Der alte Pförtner hob warnend eine Pfote. »Geduld, mein Junge, Geduld. Lass uns die Tatsachen noch einmal überdenken. Leihe mir einmal dein Messer.«
    Matthias zog Schattens Dolch aus seinem Gürtel und reichte ihn seinem Freund. Er saß da und schaute zu, wie der alte Mäuserich in den Staub neben dem Schutthaufen schrieb.
    »Punkt eins: Martin ist Matthias.
    Punkt zwei: Wir haben Martins Grabstätte gefunden.
    Punkt drei: Wir haben ebenfalls seinen Schild und seinen Schwertriemen gefunden.
    Punkt vier: Nun müssen wir Martins Schwert finden.
    Punkt fünf: Wo? Von hier aus, über der Mauer des Torhauses.
    Punkt sechs: Wann? Um ein Uhr in der Frühe, im Mondenlicht.
    Punkt sieben: In welcher Himmelsrichtung? Norden.«
    Schweigend saßen sie da und überdachten die Punkte auf der Liste, dann sagte Matthias: »Angenommen wir schauen nach Norden.«
    Sie wandten ihre Köpfe nordwärts.
    »Und was siehst du nun, mein Junge?«, fragte Methusalem.
    In Matthias’ Stimme schwang Enttäuschung mit: »Nur die Abtei, ein paar Bienenkörbe, die Nordseite dieser Mauer und dahinter die Baumwipfel. Was sehen Eure Augen, mein Greis?«
    »Genau dasselbe, wohl nur etwas verschwommener. Gib die Hoffnung nicht auf, lass uns weitersuchen. Vielleicht sehen wir ja doch irgendetwas.«
    Und so beobachteten sie weiter. Matthias bekam seinen Dolch zurück, saß still da und spähte nach Norden. Schließlich musste er aufgeben, denn seine Augen tränten bereits und sein Nacken war steif. Methusalem war in der Nachmittagssonne eingeschlafen.
    Wütend stieß Matthias seinen Dolch bis ans Heft in den Schutthaufen. »Reine Zeitverschwendung! Könnt Ihr denn nicht einmal fünf Minuten wach bleiben? Müsst Ihr mir das antun, einfach einzuschlafen?«
    Der alte Mäuserich erwachte jäh. »Äh, was war das? Ach, Matthias, da bist du ja. Du meine Güte, ich war wohl für einen Moment eingenickt. Wird nicht wieder vorkommen.«
    Matthias hörte gar nicht zu. Er war gerade dabei, mit seinem Dolch im Schutt zu graben. Methusalem sah neugierig zu.
    »Was um Himmels willen hast du denn nun wieder vor?«
    Der Schutt flog nach allen Seiten weg, während Matthias wie ein Besessener weitergrub. »Ich glaube, ich habe gefunden, was wir suchen! Hier unten ist so eine Art Figur im Stein. Das Dumme ist nur, dass zu viel Schutt darüber liegt. Ich glaube, wir werden den Vormaulwurf noch einmal um Hilfe bitten müssen.«
     
    Der Vormaulwurf und seine Mannschaft tauchten schnaufend hinter Matthias auf. Sie ließen sich auf den Schutthaufen fallen und rangen nach Luft.
    »Hajaj, wir Maulwürfe tun ein wenig zu kurze Beine haben, ohörr. Ich tu annehmen, ihr vornehmen Wesen tut wieder Hilfe brauchen.«
    Matthias nickte. »Ja bitte, Herr Vormaulwurf. Glaubt Ihr, dass Ihr und Eure Mannschaft vielleicht diesen Schutthaufen fortschaffen könntet? Unter dem ganzen Zeug liegt etwas, an das wir herankommen

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