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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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müssen.«
    Der Vormaulwurf spreizte seine Stummelpfoten. Er lächelte gewinnend. »Hano, no, kein Problem nicht, gesagt, getan, mein Bursche. Wo tun wirs denn hintun sollen?«
    Matthias zuckte die Achseln. »Ganz egal, denke ich, wenn es nur nicht mehr im Weg liegt.«
    Der Vormaulwurf spuckte in die Pfoten und rieb sie aneinander. »Hajaj, tut anpacken, Maulwurfer! Dann tun wir den Haufen allerweil nach da zurückschicken, von wo er herkommen tut, bohörr.«
    Die zwei Mäuse mussten beiseite springen, als die Maulwurfsmannschaft loslegte. Mit großem Gestöhne und Geschnaufe knieten sie sich emsig in den Haufen und räumten Steine und Schutt von der Brustwehr. Ein Schwall Erde nach dem anderen prasselte in den Graben des Abteihofes.
    Matthias sah bewundernd zu. »Diese Maulwürfe sind doch wirklich großartige Arbeiter, Methusalem.«
    Der Hügel schwand zusehends und sein Freund stimmte herzlich bei. »Allerdings, ihr Können und Wissen vererben sich von einer Generation zur nächsten, weißt du? Ob Erde, Fels, Schiefer oder Wurzel, sie kommen mit allem klar. Wusstest du, dass die Maulwürfe die Erdarbeiten beim Bau unserer Abtei durchgeführt haben? Der Vormaulwurf ist ein direkter Nachkomme desjenigen, der die Arbeiten damals beaufsichtigt hat.«
    Während sich die Mäuse unterhielten, schleuderten die Maulwürfe den letzten Rest Schutt von der Brustwehr und bürsteten die Steinplatten sauber.
    Der Vormaulwurf salutierte mit hoch erhobener Nase. »Hajo, so, so, wir tun fertig sein, Ihr Herren. Einen schönen Tag Euch noch.«
    Zehn Sekunden später waren alle verschwunden.
    »Maulwürfe leiden ein wenig unter Höhenangst«, stellte Methusalem fest. »So, dann lass uns doch mal sehen, was sie da freigelegt haben.«
    Ein Kreis war in den Stein gemeißelt.
    An der einen Seite war der Kreis ganz flach, während er auf der anderen tief eingemeißelt war. In seiner Mitte war der Kreis gewölbt und zwei Schlitze waren in jede der beiden Schrägen graviert. Inmitten der Wölbung befand sich der Buchstabe M. Darunter waren dreizehn kleine Kreise gemeißelt, von denen jeder mit einem lächelnden Gesicht verziert war.
     
    Konstanze spazierte auf der Mauer entlang, während sie die darunter liegende Straße kontrollierte. »Hallo, ihr zwei! Wollt ihr etwa den ganzen Tag hier oben bleiben? Wenn ihr euch nicht beeilt, verpasst ihr den Nachmittagstee. Drei Eichhörnchen, drei Wühlmäuse und Basilius Hirsch Hase werden euch nicht viel übrig lassen.«
    Matthias, vertieft in das Relief im Stein, winkte der Dächsin geistesabwesend zu.
    »Geh ruhig schon, Konstanze. Wir kommen bald nach.«
    Die angeborene Neugier der Dächsin überwog jedoch. Sie gesellte sich zu den beiden. Nach einem flüchtigen Blick warf sie ihre Pfoten in gespielter Verzweiflung in die Luft und rief: »Oh nein, nicht noch mehr Geheimnisse und Rätsel!«
    Methusalem blickte sie über den Rand seiner Brille hinweg streng an. »Meine liebe Konstanze, spottet bitte nicht über Dinge, von denen Ihr nichts versteht. Überlasst sie denen, die Ahnung davon haben.«
    Der alte Mäuserich wandte sich an Matthias: »Ja, das ist höchst interessant. Diese dreizehn kleinen Kreise mit den lächelnden Gesichtern, was, denkst du, könnten sie bedeuten?«
    Matthias konnte nur den Kopf schütteln. Er hatte keine Ahnung, was die Kreise darstellen könnten.
    Konstanze unterbrach sie. »Diese Kreise da meint ihr? Pah, das liegt doch auf der Hand: Das sind die dreizehn Vollmonde im Jahr.«
    Methusalem war ziemlich pikiert: »Woher wollt Ihr denn das wissen? Erklärt mir das mal.«
    Konstanze rief spöttisch: »Ha, jeder Dachs, der etwas auf sich hält, kennt sich mit dem Mond genauestens aus. Soll ich euch die Mondphasen aufzählen? Das kann ich nämlich.«
    Matthias war plötzlich wieder auf der Spur. Er zählte die Monde und hielt bei dem sechsten inne.
    »Das hier ist der Mond für diesen Monat, Juni! Wann ist im Juni Vollmond, Konstanze?«
    »Morgen Nacht«, antwortete sie prompt. »Warum? Steht irgendetwas Besonderes bevor, ein Zauber oder ein Wunder oder dergleichen?«
    Methusalem überhörte den frechen Unterton der Dächsin.
    »Wenn wir in einer Vollmondnacht um ein Uhr morgens hier oben stehen, dann werden wir das Schwert von Martin dem Krieger finden«, sagte er sehr ernst.
    Konstanze kratzte sich an der Schnauze. »Wie wollt Ihr das denn machen?«
    Matthias zeichnete nachdenklich mit seinem Fuß den Rand des Kreises nach. »Wir wissen es selber noch nicht so ganz genau,

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