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Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei

Titel: Redwall 01 - Der Sturm auf die Abtei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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aber wir werden es bestimmt herausfinden. Weißt du, es hängt alles eng miteinander zusammen: das Gedicht an der Wand im Großen Saal, Martins Grabmal und was wir darin gefunden haben: diesen Schwertriemen, einen Schild, einen weiteren Reim auf der Rückseite der T -«
    Konstanze unterbrach ihn: »Was für eine Art Schild?«
    »Ach, eigentlich ein ganz gewöhnlicher, so einer, wie Krieger ihn tragen«, antwortete Matthias. »So ein rundes Ding aus Stahl mit Hand- und Armgriffen.«
    Die Dächsin nickte wissend und machte da weiter, wo Matthias aufgehört hatte. »Ja, so etwas habe ich schon gesehen. Sieht gar nicht so besonders aus, eigentlich nur die Art Schild, die genau in diesen Kreis passen würde. Seht ihr die Schlitze für die Armgriffe? Und wenn ihr euch den gemeißelten Kreis anschaut, werdet ihr feststellen, dass er so angefertigt ist, dass der Schild schräg steht, wahrscheinlich damit er das Mondlicht reflektiert …«
    Die beiden Mäuse starrten die Dächsin an. In ihren Gesichtern spiegelten sich Ehrfurcht und Respekt.
    Matthias schüttelte ihr feierlich die Pfote. »Konstanze, wundervolle Dächsin, alte Freundin. Mach dir keine Gedanken über den Nachmittagstee. Du setzt dich jetzt hier hin, denn ich selbst werde dir die größte, köstlichste Tasse Tee bringen, die jemals in den Mauern dieser Abtei gereicht worden ist.«
    Der warme rote Stein der Brustwehr warf das ausgelassene Gelächter der drei Freunde zurück.

 
28
     
    Cluny lag da und hatte sein heiles Auge halb geöffnet.
    Durch den Sehschlitz beobachtete er Sela die Fähe.
    Die verschlagene alte Teufelin führte auf jeden Fall etwas im Schilde, da war er sich ganz sicher.
    Cluny hatte Reißzahn heimlich ausgefragt, um herauszubekommen, was Sela und ihr Sohn draußen besprochen hatten. Es bestand kein Zweifel daran, dass die Füchse versuchten, den Kriegsherrn hinters Licht zu führen.
    Dann hatte Cluny Reißzahn alle möglichen Schimpfnamen an den Kopf geworfen. Er war auch einfach zu blöd; konnte nicht lesen und erlaubte Sela dennoch, eine Nachricht aufzuschreiben! Ließ Hühnerhund einfach laufen, ohne die Schriftrolle vorher überprüfen zu lassen.
    Wäre es ihm nur ein wenig besser gegangen, dann hätte er seinen dämlichen Hauptmann auf der Stelle persönlich erschlagen. Aber wie die Dinge im Moment standen, zog Cluny es vor, erst einmal Stillschweigen zu bewahren. Selbst wenn Sela ein doppeltes Spiel spielte, so brauchte er doch die Heilkünste der Füchsin, um wieder gesund zu werden und zu Kräften zu kommen.
    In der Zwischenzeit unternahm Cluny die Geißel erste Schritte zur Spionageabwehr. Er ließ Sela weiterhin bei der Versorgung seiner Wunden freie Hand, nahm aber, ohne dass sie es merkte, keinerlei Kräuter und Tränke mehr, die als Schlafmittel dienten.
    Früh am nächsten Morgen kehrte Hühnerhund zurück. Er trug einen Beutel, der bis zum Rand mit Heilmitteln gefüllt war. Cluny stellte sich schlafend, ließ die Füchse aber insgeheim keine Sekunde aus den Augen. Sie nickten und zwinkerten einander zu. Als sie sich sicher waren, dass er schlief, flüsterten die beiden sogar miteinander. Leider konnte er nicht verstehen, was sie sagten, aber sie gebärdeten sich derart heimlichtuerisch, dass Cluny sich in seiner Annahme bestätigt sah. Sie trieben ein falsches Spiel!
    Cluny erzählte keinem seiner Hauptmänner von seinem Verdacht. Er behielt alles für sich. Auf diese Weise konnte wenigstens kein Geheimnis durchsickern. Cluny beobachtete und wartete und wurde jeden Tag ein wenig kräftiger.
    Eines Tages legte er sich einen teuflisch einfachen Plan zurecht. Er befahl, dass alle sein Zimmer verlassen sollten: Er wolle allein sein, um sich auszuruhen. Als er sicher war, dass er nicht gestört werden würde, nahm Cluny eine Feder und ein Pergament aus seinem Nachtschrank. Er fertigte einen Schlachtplan an, der alles Wichtige enthielt: Hinweispfeile, Positionen der Horde, Angriffs- und Verteidigungslinien sowie schriftliche Anweisungen. Es war der Plan für den zweiten groß angelegten Sturm auf die Abtei von Redwall. Cluny ließ keinen Zweifel daran, dass der Erfolg des Angriffs einzig und allein davon abhing, mittels des Rammbocks durch das Haupttor zu brechen.
     
    Schließlich schob Cluny das Pergament unter sein Kopfkissen, sorgte aber dafür, dass eine kleine Ecke davon zu sehen war. Seine Offiziere waren viel zu begriffsstutzig und schwerfällig, um so etwas zu bemerken – ein winziges Stückchen Papier, das unter einem

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