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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Richtung Wald. Wir werden dort warten und dir Deckung geben.
    Rawim.«
     
    Leise lachend vernichtete Gonff die Nachricht. »Genau darauf haben wir gewartet, Kumpel. Sie wissen natürlich nichts von dir. Ihr Plan dient nur meiner eigenen Rettung, aber mach dir keine Sorgen, das werden wir schon hinbekommen. Der Rat wird nur allzu froh sein, wenn er einen richtigen ausgebildeten Krieger auf seiner Seite hat. So, und nun schau dir dieses lächerliche alte Stück Draht und diese kleine Messerklinge einmal genau an. Mit ihrer Hilfe werden wir nämlich hier herauskommen, da staunst du, was, Kumpel? Hier siehst du das Handwerkszeug eines ehrenwerten Diebes.«
    Martin ergriff Gonffs Pfote und drückte sie herzlich. »Es tut mir Leid, Gonff. Ich hatte nichts Besseres zu tun, als hier herumzustehen und dumme Kommentare abzugeben. Du bist schließlich der Fachmann. Von nun an hast du einen Gehilfen an deiner Seite, der bereit ist aus deiner Erfahrung zu lernen. Um es genauer zu sagen: Du hast jetzt einen wirklichen Kameraden, Kumpel.«
    Gonff lachte und zuckte gleichzeitig zusammen. »Alles klar, Kumpel. Die erste Aufgabe besteht darin, die Pfoten des Fachmannes nicht zu zerquetschen. Du wirst sie mir noch brechen, du bist dir deiner Stärke ja überhaupt nicht bewusst. Begeben wir uns also jetzt in aller Ruhe an die Planung. Wann wird die Wachpatrouille aller Wahrscheinlichkeit nach ihre nächste Runde machen?«
    »In etwa einer Stunde. Solange ich hier bin, sind sie immer derart pünktlich gewesen, dass man die Uhr nach ihnen hätte stellen können. Danach ist Ruhe. Die nächsten kommen erst wieder zwei Stunden nach Sonnenaufgang, wenn sie uns Wasser und Brot bringen.«
    »Gut, dann können wir uns ja noch ein Weilchen ausruhen«, sagte Gonff und streckte sich gemütlich im Stroh aus.
    Martin legte sich hin; er war fest entschlossen der Aufregung, die von seinem Inneren Besitz ergriff, zu trotzen und sich zu entspannen. Gonff spielte eine kurze Zeit lang auf seiner Flöte, dann begann er leise zu singen:
     
    »Zarina, Zarina, du wirst es bereu’n,
    dass Gonff ward gefangen. – Du sperrtest ihn ein!
    Katzengör, schau nur her: Jetzt sind es zwei!
    Der Dieb und der Krieger
    sind morgen früh frei.«
     
    Martin lag mit geschlossenen Augen da und lauschte. »Von wem hast du dieses Lied?«
    Gonff zuckte die Achseln und verstaute seine Flöte. »Von niemandem. Die Lieder kommen mir einfach so in den Kopf. Ist schon verrückt, nicht wahr? Manchmal sagt die gute Goody Stichler, dass es der Gesang Mossflowers ist, der in mir zum Ausdruck kommt. Hin und wieder sagt sie auch, dass es ein Ausblick auf jene Jahreszeiten sei, die das Licht der Sonne noch nicht erblickt haben.«
    Martin ließ diesen Satz auf sich wirken, während sie so im Stroh lagen. »Ein Ausblick auf jene Jahreszeiten, die das Licht der Sonne noch nicht erblickt haben, was? Das gefällt mir, Kumpel. Es hört sich ganz so an, als ob deine Freunde richtig nett sind.«
    Gonff kaute auf einem Strohhalm. »Goody Stichler wird dir gefallen. Wenn ich wirklich einst eine Mutter hatte, dann kann sie nicht liebenswürdiger gewesen sein als Goody. Warte nur, bis du erst ihre Frühlingsgemüsesuppe probiert hast oder ihr Hafer- und Honiggebäck, wenn es siedend heiß aus dem Ofen kommt und die Butter daran herunterläuft. Und dann erst ihren gewürzten Apfel- und Brombeerpudding mit frischer Sahne oder ihren neuen goldgelben Käse mit heißem Brot aus dem Ofen und einer frischen Selleriestange, oh ja, und einer mit geriebenem Muskat angerichteten Schale Milch …«
    Der Strohhalm rutschte Gonff aus dem Mund. Martin war froh, dass er eingenickt war. Bei der Aufzählung all der leckeren Köstlichkeiten war ihm das Wasser im Mund zu einem wahren Strom zusammengelaufen. Er war sich ganz sicher, dass Goody Stichler ihm gefallen würde. Wenn ihre Kochkunst nur halb so gut war, wie Gonff beschrieben hatte, dann würde er ihr wahrlich stets ein treuer Bewunderer sein.

7
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    Es waren noch drei Stunden bis Sonnenaufgang, als die Rettungsmannschaft, angeführt von Ambra und Skipper, die Unterkunft der Stichlerfamilie verließ. Goody drängte ihnen Proviantpakete auf und schnalzte besorgt mit der Zunge. »Und dass mir keiner von euch sich von diesen verrückten Katzen schnappen lässt. Sie würden euch bestimmt mit Haut und Fell verspeisen.«
    Ambra, die Anführerin der Eichhörnchen, schulterte lächelnd eines der Proviantpakete. »Nun bekommt mal kein Stachelzittern, Goody. Es

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