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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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pausbäckiges Gesicht, während er mit der Klinge hantierte, bis ein metallisches Klicken zu hören war. »Das wär’s, Kumpel. Hilf mal mit schieben.«
    Martin stemmte sich gegen die Tür, aber sie ließ sich nicht öffnen. »Sie ist immer noch zu. Woran kann das liegen?«
    Gonff überprüfte sie sorgfältig und drückte dagegen, bis er ein leichtes Rattern hörte. »Es liegt an den Riegeln. Ich muss da hoch – kannst du mich mal hochheben, Kumpel?«
    Martin stützte sich mit dem Rücken an der Tür ab, hielt seine Pfoten gefaltet vor sich und straffte seine Schultern. »Na, dann mal los!«
    Der Mäusedieb kletterte an seinem Freund hoch und stellte sich leicht schwankend auf dessen Schultern. Geduldig ertrug Martin die Last und hoffte inständig, dass der findige Gonff es schon irgendwie schaffen würde. »Wie sieht es da oben aus?«, fragte er besorgt.
    Gonff antwortete, wobei seine Stimme immer wieder von angestrengten Grunzern unterbrochen wurde: »Ist gar kein Problem, Kumpel. Jedenfalls nicht für einen König der Diebe. Ha, es sind nur die Riegel, sie sind alt und verrostet. Mit meiner Messerklinge schmiere ich etwas fettigen Käse darauf, dann lege ich einen Draht um den Griff der Verriegelung und dann muss ich nur noch ein wenig hin und her ruckeln und daran ziehen, bis er sich löst, genau wie dieser. Ha, ich hab ihn!«
    Und wieder straffte Martin seine Schultern, bis Gonff eine neue Stellung gefunden hatte. »So, und jetzt den anderen Riegel. Hi, hi, wenn man einen starken Kumpel zum Draufstellen hat, macht es viel mehr Spaß, als wenn man aus eigener Kraft die Türen hinaufkraxeln muss. Martin, du stehst wirklich so fest wie ein Fels in der Brandung.«
    »Mag schon sein«, grunzte Martin, »aber ich bin nicht so stabil wie einer, also lass endlich das Herumtänzeln auf meinem Nacken sein. Ich stehe hier jetzt schon eine Ewigkeit.«
    Gonff war nie um eine Antwort verlegen. »Eine Ewigkeit, was? Es sind noch keine zehn Sekunden vergangen und ich bin fast fertig. Ich habe genug Diebe und Einbrecher kennen gelernt, die zwei linke Pfoten hatten. Bei denen hättest du dir die Beine in den Bauch stehen können. Also kannst du von Glück sagen, dass du es mit einem ehrlichen Dieb wie mir zu tun hast, Kumpel. Aufgepasst, hier kommt der Nächste!«
    Plötzlich öffnete sich die Tür schwungvoll nach außen und beide purzelten kopfüber in den Gang hinaus. Gonff brach in schallendes Gelächter aus. Schnell hielt Martin seinem lärmenden Freund mit der Pfote den Mund zu. »Schschsch! Wenn du nicht still bist, werden die Wärter noch herunterkommen, um zu sehen, wo der Krach herkommt.«
    Martin schloss vorsichtig die Tür und schob die Riegel wieder vor.
    Gonff war den Gang schon zur Hälfte hinuntergelaufen, als er feststellte, dass Martin ihm gar nicht gefolgt war. Er blickte zurück und sah seinen Freund vor einer Zelle stehen, die sich weiter unten im Gang befand. Es war die Zelle, in der Gingivere saß, und Martin sprach mit dem Wildkater.
    »Gingivere, kannst du dich noch an mich erinnern? Ich bin Martin der Krieger. Als ich gefangen genommen wurde, warst du der Einzige, der mir zu helfen versuchte. Das habe ich dir nicht vergessen, auch wenn wir auf entgegengesetzten Seiten stehen. Ich muss jetzt fort, aber sollte es irgendeine Möglichkeit geben dir zu helfen, wenn ich erst einmal frei bin, dann werde ich es tun.«
    Gingiveres Stimme drang an Martins Ohr. Sie klang schwach und verzweifelt. »Rette lieber dein eigenes Fell, Martin. Geh so weit wie möglich von hier fort und halte dich vor allem von meiner Schwester fern.«
    Gonff zog Martin mit sich und noch im Fortgehen rief er über seine Schulter zurück: »Ich bin Gonff, der König der Mäusediebe. Wir müssen jetzt gehen, aber wenn du meinem Freund einst geholfen hast, dann werde ich versuchen auch dir eines Tages zu helfen.«
    Während sie den Gang entlanghasteten, hörten sie den Widerhall von Gingiveres Stimme hinter sich: »Ich danke euch. Viel Glück, Freunde!«
    Sie kamen zum Ende des Ganges und stiegen dann die Treppe hinauf. Gonff keuchte ein wenig und so wartete Martin, bis er wieder zu Atem gekommen war. Am Ende der Wendeltreppe befand sich eine Holztür. Mit der Pfote gab Gonff Martin ein Zeichen sich ganz still zu verhalten, während er behutsam die Tür öffnete. Die Luft war rein. Sie traten in eine breite Halle, die sich nach links und nach rechts erstreckte.
    Martin kratzte sich am Kopf. »Welche Richtung? Nach links oder nach

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