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Regulator: Roman

Regulator: Roman

Titel: Regulator: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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selbst?«
    »Warum sind Sie so gemein?« fragte Kim wütend. »Meine Tochter kommt vielleicht niemals über diese traumatische Erfahrung hinweg. Sie hat einen schweren Schock erlitten!«
    »Da ist sie nicht die einzige«, sagte Johnny. »Und da wir schon mal dabei sind -«
    »Hören Sie auf, Mann, wir müssen nicht auch noch untereinander streiten«, sagte Steve Ames. Das stimmte zweifellos, aber inzwischen war es Johnny egal. Er zeigte mit dem Finger auf Kim, die ihn mit einem glühenden, haßerfüllten Blick anstarrte. »Und da wir schon mal dabei sind, wenn Sie Belinda Josephson noch einmal eine schwarze Schlampe nennen, dann schlage ich Ihnen sämtliche Zähne ein.«
    »Herrje, glauben Sie bloß nicht, daß Ihre Scheiße nach Rosen duftet«, sagte Kim Geller und verdrehte theatralisch die Augen.
    »Aufhören, John«, sagte Belinda und hielt seinen Arm. »Sofort. Wir haben Wichtigeres zu tun als -« »Fette schwarze Schlampe«, sagte Kim Geller. Sie sah Belinda nicht an, als sie es sagte, sondern Johnny. Ihre Augen glühten immer noch, aber jetzt lächelte sie. Er fand, es war das giftigste Lächeln, das er je in seinem Leben gesehen hatte. »Fette schwarze Niggerschlampe.« Als sie das gesagt hatte, zeigte sie mit dem Finger selbst auf ihre entblößten Zähne wie eine Frau, die bei einer Charade Selbstmord darstellen will. Ihre Tochter sah sie mit fassungslosem Blick an. »Okay? Haben Sie es gehört? Also kommen Sie. Schlagen Sie mir die Zähne ein. Lassen Sie sehen, wie Sie es versuchen.« Johnny setzte sich in Bewegung, um ihrem Wunsch zu entsprechen. Brad packte sich einen seiner Arme. Steve packte sich den anderen.
    »Machen Sie, daß Sie rauskommen, Sie dumme Kuh«, sagte Doc. Seine Stimme klang schroff und trocken. Irgendwie drang er zu Kim durch, und sie sah ihn verblüfft und abschätzend an. »Machen Sie sofort, daß Sie hier rauskommen.« Kim stand von ihrem Stuhl auf und zog Susi aus ihrem. Einen Augenblick lang sah es so aus, als würden sie gemeinsam ins Wohnzimmer gehen, aber dann riß sich Susi los. Kim streckte die Hand nach ihr aus, aber Susi wich weiter zurück.
    »Was soll denn das werden?« fragte Kim. »Wir gehen ins Wohnzimmer! Wir gehen weg von diesen -« »Ich nicht«, sagte Susi und schüttelte rasch den Kopf. »Du vielleicht. Ich nicht. Hnh-hnh.«
    Kim sah sie an, dann Johnny. Ihr Gesicht wurde von einer Art haßerfüllter Verwirrung verzerrt. »Gehen Sie, Kim«, sagte Johnny. Er stellte sich immer noch vor, wie er ihr die Faust in den Mund schlug, aber sein Wutanfall klang ab und seine Stimme hörte sich fast wieder normal an. »Sie wissen nicht, was Sie tun.« »Susi? Komm hierher. Wir wollen nichts mit diesen abscheulichen Leuten zu tun haben.«
    Susi wandte ihrer Mutter, am ganzen Körper zitternd, den Rücken zu. Das änderte nichts an Johnnys Meinung, daß sie ein oberflächliches, flüchtiges Ding war ... aber sie schien wenigstens eine oder zwei Stufen über ihrer Mutter in der Nahrungskette zu stehen.
    Langsam, wie ein rostiger Roboter, hob Dave Reed einen Arm und legte ihn um sie. Cammie schien etwas einwenden zu wollen, ließ es aber sein.
    »Na gut«, sagte Kim. Ihre Stimme klang wieder deutlich und gefaßt, die Stimme von jemandem, der im Traum eine Ansprache hält. »Wenn du mich brauchst, ich bin im Wohnzimmer.« Ihr Blick wanderte zu Johnny, in dem sie die Wurzel all ihres Unglücks zu sehen schien. »Und Sie -« »Hören Sie auf«, sagte Audrey schroff. Alle drehten sich verblüfft um und sahen sie an, außer Kim, die ins dunkle Wohnzimmer verschwand. »Wir haben keine Zeit für diese Scheiße. Wir haben vielleicht noch eine Chance, zu entkommen - eine kleine -, aber wenn Sie Narren hier rumstehen und sich streiten, werden wir alle sterben.« »Wer sind Sie, Ma'am?« fragte Steve. »Audrey Wyler.« Sie war groß, ihre Beine lang und gerade und sexy unter den blauen Shorts, aber ihr Gesicht sah blaß und hager aus. Johnny mußte an die Gesichter der Carver-Kinder denken, die einander schlafend in den Armen lagen, und plötzlich versuchte er sich zu erinnern, wann er Audrey zum letztenmal gesehen und mit ihr geplaudert hatte. Es gelang ihm nicht. Es war, als hätte sie sich völlig aus dem beiläufigen Hin und Her des Lebens in der Straße zurückgezogen gehabt.
    Klitzekleines Baby Smitten, dachte er plötzlich, du beißt gern in Mamas Titten. Dann dachte er an die Lieferwagen, die an dem Nachmittag, als er eine Zeitlang Bonanza mit Seth gesehen hatte, auf dem Boden im

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