Regulator: Roman
fort. »Mich und Herb.«
»Herb hat nicht Selbstmord begangen, oder?« fragte Tom. »Dieses Tak-Ding hat ihn ermordet.«
Sie nickte wieder. »Herb wollte, daß wir vor ihm fliehen.
Das hat Tak gespürt. Und es stellte fest, daß es Herb nicht für ... für etwas benützen konnte, das es tun wollte. Sex machen... Sex erleben ... mit mir. Herb ließ es nicht zu. Und das machte Tak wütend.« »Mein Gott«, sagte Brad.
»Es hat Herb getötet und sich wieder aufgeladen. Danach war Seth seine einzige Geisel... aber es brauchte auch nur Seth, um mich bei der Stange zu halten.« »Weil Sie ihn lieben«, sagte Johnny.
»Ja, das stimmt, weil ich ihn liebe.« Johnny hörte nicht Trotz in ihrer Stimme, sondern eine unheimliche und schreckliche Scham. Cynthia gab ihr ein Küchentuch, aber Audrey hielt es nur in der Hand, als hätte sie keine Ahnung, was sie damit anfangen sollte. »Ich denke, in gewisser Weise ist meine Liebe für alles verantwortlich, was geschehen ist. Es ist schrecklich, entspricht aber wahrscheinlich der Wahrheit.« Sie richtete den Blick ihrer tränenden Augen auf Cammie Reed, die auf dem Boden saß und einen Arm um den Sohn gelegt hatte, der ihr geblieben war. »Ich hätte nie gedacht, daß es zu so etwas kommen würde. Das müssen Sie mir glauben. Auch als es die Hobarts vertrieben und Herb getötet hatte, hatte ich keine Ahnung von seiner Macht. Welche Macht es besitzen könnte.« Cammie sah sie an, sagte nichts, und ihre steinerne Miene verriet nichts.
»Seit Herbs Tod führen Seth und ich ein ruhiges Leben«, sagte Audrey. Johnny dachte, daß dies wahrscheinlich die erste echte Lüge war, die sie ihnen auftischte, auch wenn sie die Wahrheit bis jetzt ein- oder zweimal etwas verbogen haben mochte. »Seth ist acht, aber die Schule ist kein Problem. Ich erfülle bestimmte Kriterien für die Schulausbildung zu Hause und schicke einmal im Monat ein Formular an die entsprechende Aufsichtsbehörde von Ohio. Eigentlich ist es ein Witz. Seth sieht sich immer wieder seine Filme und Fernsehserien an. Das ist seine wahre Ausbildung. Er spielt im Sandkasten. Er ißt - hauptsächlich Hamburger und frankoamerikanische Spaghetti - und trinkt so viel Schokoladenmilch, wie ich ihm machen kann. Meistens war es Seth.« Sie sah alle flehentlich an. »Meistens war er es. Aber... die ganze Zeit... war Tak in ihm. Und wuchs. Grub seine Wurzeln tiefer und tiefer hinein. Übernahm ihn.« »Und Sie haben nicht gewußt, daß das alles passierte?« fragte Kim von der Tür. »Oh, Moment, ich hatte ganz vergessen. Es hat Ihren Mann getötet. Aber das haben Sie einfach abgetan, richtig? Möglicherweise als Unfa-« »Sie verstehen nicht!« schrie Audrey beinahe. »Sie wissen nicht, wie es war, mit ihm zu leben, und mit diesem Ding in ihm! Es war Seth, und dann hatte ich einen Gedanken, den ich nicht gut genug abschirmte, und schon lief ich immer wieder gegen eine Wand, als wäre ich ein Aufziehspielzeug und das Kind, dem ich gehörte, wollte mich zerschlagen. Oder ich schlug mir selbst ins Gesicht, oder verdrehte meine... meine Haut...«
Jetzt benutzte sie das Küchentuch, aber nicht, um ihre Tränen zu trocknen, sondern um sich Schweiß von der Stirn zu wischen.
»Einmal hat es mich hinunterfallen lassen«, sagte sie. »Das war letztes Jahr Weihnachten. Ich sagte ihm nur, daß er aufhören sollte, die Päckchen unter dem Tannenbaum zu schütteln. Sehen Sie, ich dachte, ich würde mit Seth sprechen, daß Tak sich tief in sein Inneres zurückgezogen hätte. Schlief. Ruhte. Was auch immer es tut. Dann sah ich, daß seine Augen zu dunkel waren, überhaupt nicht die von Seth, aber inzwischen war es zu spät. Ich stand von meinem Stuhl auf und ging die Treppe hinauf. Ich kann Ihnen nicht begreiflich machen, wie es ist, wie schrecklich es ist... als wäre man Beifahrer in einem Auto, das von einem Irren gefahren wird. Oben drehte ich mich um und dann... trat ich einfach vom oberen Treppenabsatz herunter. Als Würde ich von einem Sprungbrett runtergehen. Ich habe mir nichts gebrochen, weil es im letzten Moment meinen Sturz abgebremst hat. Vielleicht war es auch Seth, der das getan hat. Wie auch immer, es grenzt trotzdem an ein Wunder, daß ich mir weder Arm noch Bein gebrochen habe.« »Oder den Hals«, sagte Belinda.
»Hm-hmm, oder den Hals. Ich will damit nur sagen, daß ich ihn liebte - ihn -, aber vor diesem Es hatte ich Angst.« »Seth war die Mohre und Tak der Stock«, sagte Johnny. »Richtig. Und ich hatte auch meine
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