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Regulator: Roman

Regulator: Roman

Titel: Regulator: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Hinsicht ist Tak wie der Bösewicht in einem von Grimms Märchen«, sagt sie und führt ihn auf die Straße. Staub wirbelt unter ihren Schuhen auf. Die Wagenspuren sind trocken und hart wie Eisen. »Es hat eine Achillesferse, die man nie vermuten würde, wenn man nicht so lange damit zusammengelebt hat wie ich. Es haßt es, in Seth zu sein, wenn Seth seinen Darm entleert. Ich weiß nicht, ob das eine abgefahrene ästhetische Geschichte oder eine psychische Phobie ist, vielleicht sogar ein körperlicher Aspekt seiner Existenz - wie wir zum Beispiel nicht anders können, als zusammenzuzucken, wenn jemand so tut, als wollte er uns schlagen -, und es ist mir auch egal.« »Sind Sie da ganz sicher?« fragt er. Sie haben die andere Seite der breiten Main Street erreicht. Johnny schaut in beide Richtungen und sieht keine Lieferwagen; nur felsiges Ödland rechter und Leere - eine Art Unschöpfung -linker Hand.
    »Ziemlich«, sagt sie grimmig. Der Betonweg, der zu Poplar Nr. 247 führt, ist zu einem Kopfsteinpflasterweg geworden. Auf halbem Weg sieht Johnny das abgebrochene Rädchen der Sporen eines Weidearbeiters im Mondlicht glitzern. »Seth hat es mir gesagt - ich höre ihn manchmal in meinem Kopf.« »Telepathie.«
    »Hm-hmm, kann sein. Und wenn Seth auf dieser Ebene redet, hat er überhaupt keine geistigen Probleme. Auf die -ser Ebene ist er so klug, daß es beängstigend ist.« »Aber sind Sie ganz sicher, daß Seth mit Ihnen gesprochen hat? Und selbst wenn, sind Sie sicher, daß Tak ihn die Wahrheit sagen ließ?«
    Sie bleibt auf halbem Weg zu dem Schlaf haus stehen. Sie hält immer noch eine seiner Hände; jetzt ergreift sie auch die andere und dreht ihn zu sic h um.
    »Hören Sie zu, ich habe nur Zeit, das einmal zu sagen, und keine Zeit, Ihre Fragen zu beantworten. Wenn Seth sich mit mir unterhält, läßt er Tak manchmal zuhören ... ich glaube, weil Tak auf diese Weise glaubt, daß er alle unsere geistigen Gespräche mithören kann. Aber das stimmt nicht.« Sie sieht, daß er etwas sagen will, und drückt seine Hand, damit er schweigt. »Und ich weiß, daß Tak ihn verläßt, wenn er seinen Darm entleert. Es zieht sich nicht nur weit zurück, sondern geht aus ihm heraus. Ich habe es schon gesehen. Es kommt zu seinen Augen heraus.« »Aus seinen Augen«, flüstert Johnny fasziniert und entsetzt und ein wenig ehrfürchtig.
    »Ich sage Ihnen das, damit Sie Bescheid wissen, wenn es soweit ist«, sagt sie. »Tanzende rote Pünktchen, wie Funken über einem Lagerfeuer. Okay?« »Himmel«, murmelt Johnny, dann: »Okay.« »Seth liebt Schokoladenmilch«, sagt Audrey und zieht ihn weiter. »Wie man sie mit Hershey's Sirup macht. Und Tak liebt, was Seth liebt... sein Pech, könnte man sagen.« »Sie haben Abführmittel reingetan, nicht wahr?« fragt Johnny. »Sie haben ihm Ex-Lax in die Schokoladenmilch getan.« Ihm ist fast danach, in den Chor der Kojoten einzustimmen und den Mond anzuheulen. Nur würde er vor Lachen heulen. Anscheinend gehen die surrealistischen Aspekte des Lebens nie zur Neige; ihre einzige Überlebens -chance ist ein Lausbubenstreich auf dem Niveau von Niespulver streuen oder Stinkbomben werfen. »Seth hat mir gesagt, was ich tun soll, und ich habe es getan«, sagt sie. »Und jetzt kommen Sie mit. Solange er noch auf Teufel komm raus scheißt. Solange wir noch Zeit haben. Wir müssen ihn packen und einfach laufen. Ihn außer Reichweite von Tak bringen, bevor es wieder in ihn zurück kann. Und das können wir. Seine Reichweite ist kurz. Wir gehen bergab. Sie tragen ihn. Und ich wette, bevor wir dorthin kommen, wo der Laden war, werden wir eine gewaltige Veränderung unserer Umgebung zu sehen bekommen. Vergessen Sie nur nicht, Schnelligkeit ist das Gebot der Stunde. Wenn wir angefangen haben, gilt kein Zögern und kein Zaudern mehr.«
    Sie streckt die Hand nach der Tür aus, und Johnny hält sie zurück. Sie sieht ihn mit einer Mischung aus Angst und Wut an.
    »Haben Sie nicht gehört, daß ich sagte, wir müssen sofort gehen?«
    »Doch, aber eine Frage müssen Sie mir beantworten, Aud.« Von der anderen Straßenseite werden sie ängstlich beobachtet. Belinda Josephson löst sich aus der kleinen Gruppe der Beobachter und geht in die Küche, um nachzusehen, wie Steve und Cynthia mit den Kindern zurechtkommen. Offenbar nicht schlecht. Ellen schnieft, hat sich sonst aber wieder unter Kontrolle, und Ralphie scheint sich erschöpft zu haben wie ein Wirbelsturm, der die nördlichen Gewässer erreicht. Belinda

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