Reich und gluecklich
hier möglich ist, dann kann ich vielleicht auch einen Berg erklimmen.«
Damit hatte er einen Samen gesetzt, und sechs Monate später – nur zehn Monate, nachdem er beide Beine verloren hatte – erreichte er den Gipfel des Cradle Mountain in Tasmanien. Fünf Jahre später war er der erste Mensch mit zwei oberhalb der Knie amputierten Beinen, der den höchsten Berg in Afrika erklomm, den Kilimandscharo.
So unglaublich das auch klingen mag, wenn Macdonald heute auf seinen Unfall zurückblickt, erklärt er, dass er die Zeit nicht zurückdrehen würde – selbst wenn er die Wahl hätte und sich seinen Leidensweg so ersparen könnte. Er würde es nicht tun.
Er hat so viel gelernt und sich so positiv verändert, dass es für ihn keinen Sinn machen würde. Er hat sich so weit angepasst, dass es kein Thema mehr für ihn ist, Beine zu haben.
Warren Macdonald hat sich entschlossen, die Welt so zu sehen, wie er sie haben möchte. Für ihn ist die Veränderung ein ständiger Teil des Lebens. Nach seiner Überzeugung ist die Welt kein Ort, an dem ihm ständig etwas widerfährt, sondern einer, an dem er vielmehr die Möglichkeit hat, Dinge zu verwirklichen.
Wenn Sie mehr über Warren und seine inspirierende Geschichte erfahren möchten, können Sie seine Internetseite http://www.warren-macdonald.com besuchen.
Ich habe die gesundheitlichen Vorteile einer optimistischen Einstellung bereits kurz am Anfang dieses Kapitels erwähnt. Als weiteren Beleg dafür möchte ich nun zeigen, was geschieht, wenn man sich für das Gegenteil, für eine pessimistische Haltung, entscheidet.
Man hat doppelt Pech, wenn man pessimistisch gestimmt ist und sich ständig Sorgen macht. Denn dies erhöht nicht nur die Wahrscheinlichkeit, krank zu werden, es mindert auch die Fähigkeit, sich schnell und vollständig wieder zu erholen.
Physiologisch betrachtet, liegt dies daran, dass die meisten Erreger von Infektionen über Mund und Nase in den Körper gelangen. Einer der wirksamsten körpereigenen Abwehrmechanismen, abgesehen von der Haut, ist der Speichel. Er fungiert als Barriere, indem er ungebetene Gäste einhüllt undim Keim erstickt, bevor sie irgendeinen Schaden anrichten können.
Raten Sie mal, was geschieht, wenn wir uns große Sorgen machen oder Angst haben? Unser Gehirn schaltet auf die Kampf-oder-Flucht-Reaktion um und reduziert die Speichelproduktion. Der Körper begibt sich in einen Überlebensmodus, in dem die Speichelproduktion zur Bekämpfung von Krankheitserregern und zum Aufspalten der Nahrung nicht mehr essenziell ist. Das Gehirn sorgt dafür, dass alle Kräfte auf etwas anderes ausgerichtet sind, da wir sonst vielleicht gar keine Gelegenheit mehr haben werden, etwas zu essen.
Daher bekommen wir bei Angst einen trockenen Mund, und deshalb werden Menschen oft krank, wenn sie sich über längere Zeit große Sorgen machen oder Stress ausgesetzt sind. Interessanterweise ist dies auch der Grund, warum Ausdauersportler bis zu zwei Wochen nach einer großen Belastung so anfällig für Erkrankungen der oberen Atemwege sind.
Sich Sorgen zu machen kann außerdem eine katastrophale Wirkung auf den Schlafrhythmus haben, was wiederum die Fähigkeit des Körpers herabsetzt, Infektionen abzuwehren, da man insgesamt in eine zunehmend schlechte Verfassung gerät.
Wenn Menschen sagen »Ich bin krank vor Sorge um meine Kinder«, übertreiben sie oft nicht. Meistens ist ihnen aber gar nicht bewusst, wie zutreffend ihre Aussage ist. Sie denken, sie würden etwas Beiläufiges sagen, wie etwa »Ich habe mich zu Tode erschreckt« oder »Ich bin hundemüde«. Doch stattdessen kommt in ihren Worten die Wahrheit zum Ausdruck – sie sind auf dem besten Weg dazu, vor lauter Sorgen tatsächlich krank zu werden.
Bei manchen dieser pessimistischen oder sorgenvollenMenschen kommt es nicht nur zu häufigen Erkältungen, die sie sonst hätten abwehren können, sondern sogar zu einem frühen und vermeidbaren Schlaganfall oder Herzinfarkt.
Der allgemeine Gesundheitszustand spiegelt wider, was auf der Mikroebene im Körper vor sich geht. Und das ist häufig Ausdruck einer optimistischen oder pessimistischen Lebenseinstellung.
Wenn Sie immer noch der Meinung sind, es sei wichtig, an einer pessimistischen Einstellung festzuhalten, sollten Sie über Folgendes einmal nachdenken. Erinnern Sie sich an die Zeit vor einem Jahr und versuchen Sie sich zu entsinnen, worüber Sie sich damals Sorgen gemacht haben. Denken Sie intensiv darüber nach. Was genau war
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