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Reise durch die Sonnenwelt

Reise durch die Sonnenwelt

Titel: Reise durch die Sonnenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Berechnungen als völlig richtig erwiesen – freilich war das unumgänglich nöthig – gedachten sie dann ihren Kometen zu verlassen und die irdischen Continente wieder zu betreten.
    Freilich konnte das Anlegen des Schiffes Gallia an »seinem Bestimmungshafen« voraussichtlich nur mit größter Schwierigkeit und unter den ernsthaftesten Gefahren vor sich gehen. Doch um diese Frage handelte es sich vorläufig noch nicht, ihre Lösung verschob man also auf spätere Zeit.
    Graf Timascheff, Kapitän Servadac und Lieutenant Prokop hielten sich stets überzeugt, ihres Gleichen in verhältnißmäßig kurzer Zeit wieder zu begrüßen. Ebenso glaubten sie sich der Verpflichtung überhoben, Vorräthe für die Zukunft aufzuspeichern, die fruchtbaren Landstriche der Insel Gourbi auszunützen und die verschiedenen Arten von Säugethieren und Vögeln zu erhalten, welche sie anfänglich zu Stammeltern des Thierreiches auf der Gallia ausgewählt hatten.
    Manchmal plauderten sie jedoch davon, was sie wohl unternommen hätten, die Gallia auf die Dauer bewohnbar zu machen, wenn es ihnen versagt gewesen wäre, sie jemals wieder zu verlassen. Wie viele Projecte tauchten da vor ihren Augen auf, wie viele Arbeiten waren zu bewältigen, die Existenz dieser nicht einmal zahlreichen Gesellschaft sicher zu stellen, welche ein zwanzigmonatlicher Winter so ernsthaft bedrohte.
    Am kommenden 15. Januar sollte der Komet den Endpunkt seiner großen Achse, also sein Aphel erreichen, von diesem Zeitpunkte an aber mit wachsen der Geschwindigkeit auf seiner Bahn der Sonne wieder zueilen. Neun bis zehn Monate konnten wohl noch darüber hingehen, bis die Sonnenwärme das Meer vom Eis befreite und das Land wieder fruchtbar machte. Hiermit wäre die Zeit gekommen, wo die Dobryna und die Hansa Menschen und Thiere wieder nach der Insel Gourbi zurückführen sollten. Das Ackerland hätte man sodann für den so kurzen, aber heißen Gallia-Sommer eilends bearbeitet. Bei rechtzeitiger Einsaat lieferte der fruchtbare Boden voraussichtlich schon nach wenigen Monaten Getreide und Futterstoffe zur Ernährung Aller. Heu-und Kornernte hätte man vor der Rückkehr des Winters beendigt und auf der Insel ein freies, gesundheitsförderndes Jäger-und Bauernleben geführt. Mit dem Winter wäre man endlich zu jener Troglodyten-Existenz in den Hohlräumen des feuerspeienden Berges zurückgekehrt. Die Bienen hätten dann auf’s Neue die Zellen des Nina-Baues bevölkert, um darin die harte und lange kalte Jahreszeit zu verbringen.
    Gewiß, nach ihrer warmen Wohnung wären die Kolonisten wohl heimgekehrt. Aber hätten sie denn niemals einen weiteren Ausflug unternommen, um vielleicht geeignetes Brennmaterial, etwa ein leicht auszubeutendes Kohlenlager, zu entdecken? Sollten sie nicht versucht haben, sich auf der Insel Gourbi selbst eine Wohnstätte zu errichten, welche, für die Bewohner bequemer, den Bedürfnissen der Kolonie und den klimatischen Verhältnissen der Gallia entsprechender wäre?
    Ohne Zweifel hätten sie das Alles gethan, wenigstens es versucht, um dieser langen Einsperrung in den Höhlen von Warm-Land zu entgehen – einer Einsperrung, welche in geistiger Hinsicht noch beklagenswerther erschien als in körperlicher.
    Es bedurfte eben eines Palmyrin Rosette, eines in seinen Zahlenreihen völlig aufgehenden Originales, um diese traurigen Folgen nicht zu spüren und unter den gegebenen Umständen auf der Gallia
ad infinitum
ausharren zu wollen.
    Daneben bedrohte die Insassen von Warm-Land täglich noch eine andere entsetzliche Möglichkeit. Wer konnte vorhersagen, ob sie sich in Zukunft nicht erfüllen werde? Wer wenigstens versichern, daß ihr Eintritt nicht eher erfolgen könne, als bis der Komet wieder von der Sonne die für seine Bewohnbarkeit unumgänglich nöthige Wärmemenge erhielt? Hier lag eine sehr ernste Frage vor, welche die Bewohner der Gallia mit Rücksicht auf die nächste Zeit wiederholt behandelten, während sie dabei von der Zukunft in der Hoffnung absahen, dieser durch ihre Rückkehr zur Erde überhaupt zu entgehen.
    Wir haben hier die Möglichkeit im Auge, daß der ganz Warm-Land gleichsam heizende Vulkan doch vielleicht verlöschen konnte. Sollte das innere Feuer der Gallia wirklich unerschöpflich sein? Was wurde aber aus den Bewohnern des Nina-Baues nach dem Aufhören dieses Feuers? Sollten sie sich weiter bis in das Innerste des Kometen hinab verkriechen, um daselbst eine erträgliche Temperatur zu suchen? Würde es ihnen endlich auch

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