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Reise nach Ixtlan.

Reise nach Ixtlan.

Titel: Reise nach Ixtlan. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlos Castaneda
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gesehen. Ein magisches Wesen sagte dir etwas, und dein Körper konnte es verstehen, weil die Welt aufgehört hatte zu bestehen.«
»Die Welt war ganz so wie heute, Don Juan.«
»Nein, das war sie nicht. Heute können die Coyoten dir nichts sagen, und du kannst nicht die Linien der Welt sehen. Gestern gelang dir dies alles, einfach weil etwas in dir aufgehört hatte.«
»Was war es, das in mir aufhörte?«
    »Was gestern in dir aufhörte, das war das, was die Leute dir über die Welt gesagt haben. Sieh mal, die Leute sagen uns von der Geburt an, die Welt sei so und so beschaffen, und natürlich bleibt uns nichts anderes übrig, als die Welt so zu sehen, wie die Leute uns sagen, daß sie sei.« Wir sahen einander an. »Gestern wurde die Welt so, wie die Zauberer dir sagen, daß sie sei«, fuhr er fort. »In dieser Welt sprechen die Coyoten und, wie ich dir einmal erzählte, die Rehe und die Klapperschlangen und die Bäume und alle Lebewesen. Doch was ich möchte, ist, daß du Sehen lernst. Vielleicht weißt du, daß das Sehen nur geschieht, wenn man zwischen die Welten schlüpft, zwischen die Welt der normalen Menschen und die Welt der Zauberer. Du bist jetzt gerade im Mittelpunkt zwischen den beiden Welten. Gestern glaubtest du, ein Coyote spreche zu dir. Jeder Zauberer, der nicht sieht, würde dasselbe glauben, aber einer der sieht, weiß, daß so etwas glauben nichts anderes heißt, als im Reich der Zauberer festgenagelt zu sein. Und auf der anderen Seite bedeutet nicht zu glauben, daß Coyoten sprechen, daß man im Reich der normalen Menschen festgenagelt ist.«
    »Meinst du, daß keine der beiden Welten, weder die der normalen Menschen, noch die der Zauberer, real ist?«
»Sie sind reale Welten. Sie können auf dich einwirken. Zum Beispiel hättest du den Coyoten fragen können, was immer du gern wissen wolltest, und er wäre gezwungen gewesen, dir eine Antwort zu geben. Das Traurige daran ist nur, daß Coyoten nicht vertrauenswürdig sind. Sie sind Gauner. Es ist dein Schicksal, daß du kein vertrauenswürdiges Tier zum Begleiter hast.« Don Juan erklärte, daß der Coyote nun für mein ganzes Leben mein Begleiter sein werde, und daß es in der Welt der Zauberer kein wünschenswerter Zustand sei, einen Coyoten zum Freund zu haben. Es wäre ideal gewesen, sagte er, wenn ich mit einer Klapperschlange gesprochen hätte, denn Klapperschlangen seien hervorragende Begleiter.
    »Ich an deiner Stelle würde nie einem Coyoten trauen. Aber du bist anders als ich, und vielleicht wirst du sogar ein Coyoten-Zauberer.«
»Was ist ein Coyoten-Zauberer?«
    »Einer, der eine Menge von seinen Coyoten-Brüdern erfährt.« Ich wollte ihm weitere Fragen stellen, doch er gebot mir durch eine Geste Einhalt.
    »Du hast die Linien der Welt gesehen«, sagte er. »Du hast ein leuchtendes Wesen gesehen. Du bist nun fast so weit, dem Verbündeten zu begegnen. Natürlich weißt du, daß der Mann, den du im Gebüsch sahst, der Verbündete war. Du hörtest sein Brüllen wie das Geräusch eines Düsenjägers. Er wird dich am Rand einer Ebene erwarten, einer Ebene, zu der ich selbst dich führen werde.«
    Wir schwiegen lange. Don Juan hatte die Hände über dem Bauch gefaltet. Seine Daumen bewegten sich fast unmerklich. »Genaro wird uns in dieses Tal begleiten müssen«, sagte er plötzlich. »Er ist es, der dir half, die Welt anzuhalten.« Don Juan sah mich mit einem durchdringenden Blick an. »Ich will dir noch etwas sagen«, sagte er und lachte. »Jetzt ist die richtige Gelegenheit dazu. Genaro hat damals dein Auto nie aus der Welt der normalen Menschen verschwinden lassen. Er zwang dich einfach, die Welt so zu sehen, wie die Zauberer sie sehen, und in dieser Welt war dein Auto nicht da. Genaro wollte deine Sicherheit erschüttern. Seine Clownereien sagten deinem Körper, wie absurd es ist, zu versuchen, alles zu verstehen. Und als er seinen Drachen fliegen ließ, da hast du beinah gesehen. Du fandest dein Auto und warst in beiden Welten. Der Grund, warum wir uns beinah kaputt lachten, war, daß du wirklich glaubtest, du fährst uns von dort, wo du meintest, das Auto gefunden zu haben, zurück zum Haus.«
»Aber wie konnte er mich zwingen, die Welt so zu sehen, wie die Zauberer sie sehen?«
    »Ich war bei ihm. Wir beide kennen diese Welt. Wenn man diese Welt einmal kennt, braucht man nichts anderes zu tun, als den Extra-Ring der Kraft zu benutzen, den, wie ich dir sagte, die Zauberer haben. Genaro macht das mit der Leichtigkeit eines

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