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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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er war so tödlich wie Gift.
    Er dachte an Gilmerrit, die hier eine herrliche Ferienwelt hatte aufbauen wollen; an Marina mit dem juwelenbesetzten Schmetterling auf ihrer Schulter. Ihre Probleme wurden dadurch nicht gelöst, daß sie den Planeten hinter sich ließen. Wir werden bald Zeit für Gilmerrit opfern müssen, sie in den Tank legen, damit sie eine neue Hand bekommt, dachte er. Aber wann? Die Puhbären streikten, sie hatten drei Tote, und sie brauchten jedes Mannschaftsmitglied. Die Probleme hatten erst angefangen, und dies war erst der Beginn seiner Amtszeit als Kapitän. Da waren auch noch zwei schwerverletzte Mannschaftsmitglieder, die geheilt werden mußten. Gilbans Selbstvertrauen mußte wieder aufgerichtet werden. Er mußte versuchen, einige von den Alten dazu zu überreden, wieder in den aktiven Dienst zu treten, vielleicht mit Einschränkungen. Die Puhbären mußten irgendwie wieder besänftigt werden. Ramie allein war in der Kinderstation überfordert … Er sah auf den riesigen blaugrünen Planeten herab.
     
    Du hast uns trotz allem nicht erwischt. Du bist genau wie jeder andere Planet, du bist zum Weggehen, wie alle anderen.
     
    »Kapitän …« sagte Lori schüchtern. Er seufzte und riß seinen Blick von dem verzaubernden Ball aus grünblauen Wolken unter sich los. Er sagte: »Was gibt’s Lori?«
    »Wie soll ich ihn in das Logbuch aufnehmen? Der Planet hat im Archiv keinen Namen, und wir sollten ihn an die Zentrale durchgeben, sobald wir können.«
    Gildoran fiel schockartig ein, daß es sein Privileg war, dem Planeten den Namen zu verleihen.
    Gilhart, dachte er. Ein ewiges Andenken an die Welt, die letztendlich – wie die Späher es ausdrückten – seinen Namen getragen hatte.
    Ekel überfiel ihn. Er konnte sich Gilraes anklagende Augen vorstellen, wenn er dieser höllischen Welt den Namen ihres Geliebten verleihen würde. Er sollte besser die Schuld selbst übernehmen. Gildorans Welt? Nein, beim Kosmos!
    »Trage sie als Höllenwelt in das Logbuch ein«, sagte er und schob seinen Sitz zur Seite, um einen letzten Blick auf die Welt unter sich zu werfen. »Ich gehe hinunter in die Kinderstation und schaue, wie es Marina geht und was die Puhbären vorhaben.«
    Um die Details, wie die Teams und die Labors hochgeholt, wie das Rohmaterial für die Konverter und für die Reserven eingeladen werden sollten sowie um die Navigationsvorbereitungen für den Start sollten sich andere kümmern.
    Seine Welt war nur die Samtfalter, und für jedes lebende Wesen an Bord trug er persönliche Verantwortung. Ramie, die mit acht Kindern fertig zu werden hatte, von denen eines schwerverletzt war, würde Hilfe benötigen, und er mußte sie fragen, was sie benötigte und wünschte. Sie würde keine Fragen außer den allernotwendigsten haben, und sie würde es verstehen, daß er sein möglichstes getan hatte, wie sie ihn immer verstand. Raes spöttischer Satz kam ihm in den Sinn: »Wenn du dich ausweinen willst, dann versuch es doch mit Ramie.« Vielleicht mache ich genau das eines Tages, dachte er. Er sagte förmlich: »Lori, ich übergebe dir die Brücke.« Dann kehrte er dem Schauplatz seines ersten Kommandos den Rücken zu.

 
Vierter Teil Kalter Tod

 
1
     
    »Dürftig«, sagte Gilmarlo, die Jahreskapitän war, »äußerst dürftig. Ich glaube nicht, daß der die Mühe wert ist. Wir können mit unserer unterbesetzten Mannschaft die Leute nicht entbehren, um ihn zu erforschen. Und was ist, wenn wir tatsächlich dort hinuntergehen und uns in das Transmitter-Netz einschalten – und das mit diesem öden, kahlen Felsblock? Was ist dann? Eine Belohnung gäbe es – aber nur sehr wenig. Das kann man ja kaum als Planeten bezeichnen. Das ist eher ein Asteroid, ein Felsbrocken, der zufällig irgendwie eine Atmosphäre behalten hat.«
    »So schlimm ist es auch wieder nicht«, sagte Gilrae. »Es gibt Lebenszeichen, einige wenige jedenfalls. Wahrscheinlich war er früher einmal bewohnt, aber das ist schon Millionen Jahre her. Wie Ozymandias. Vielleicht von der gleichen katzenartigen Rasse.«
    »Das versuche ich ja gerade zu sagen«, meinte Gilmarlo. »Die Zeit für Leben auf diesem Planeten ist vorbei – schon sehr, sehr lange vorbei. Wir kommen zu spät.« Sie sah sich noch einmal die Daten auf dem Computerausdruck an und schaute sich dann bei dem im Versammlungsraum zusammengerufenen Stab um. »Wir können es uns meiner Ansicht nach einfach nicht leisten, diesen Planeten zu erschließen. Wir sollten uns unsere Mittel

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