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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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langsam zu der Überzeugung, daß die Evolutionswelle hier schon vor Millionen von Jahren zu Ende war. Ich bin dafür, daß wir runtergehen und uns die Welt auf jeden Fall einmal genauer ansehen.«
    »Aber da ist nichts …« begann Gilrae, hörte dann aber auf zu sprechen.
    Gilmarlo sagte: »Wie wäre es damit: Wir schicken morgen ein Landungsteam hinunter. Wir müssen sowieso den besten Fels für den Konverter suchen. Wenn die Mitglieder des Teams die Sache aus der Nähe sehen, können sie alles auswerten, und dann wissen wir, ob der Planet eine Erschließung und den Anschluß an das Transmitter-Netz lohnt.«
    »Was außerdem noch zu bedenken ist …« sagte Gilraban. »Ein Planet wie dieser hier erfordert nicht viel Mittel für die Erschließung. Eigentlich nur ein Transmitter-Team. Wenn es sich um eine wirklich gute Welt handeln würde, wären wir ein Jahr lang oder länger da, weil wir verschiedene Anschlüsse aufbauen und alles untersuchen müßten. Bei dem hier müssen wir nur den Anschluß herstellen und die Gebühr dafür kassieren. Danach können wir sofort wieder abheben und eine bessere Welt suchen. Die Puhbären können wir vielleicht absetzen, wenn sie wirklich von uns weg wollen. Vielleicht können wir uns mit einem anderen Späherschiff in Verbindung setzen und einen Austausch aushandeln. Auf einem anderen Schiff würden sie sich vielleicht wieder wohlfühlen, und wir hätten eine andere Gruppe – ohne einen persönlichen Groll gegen uns. Vielleicht ist das die Antwort auf das Puhbärenproblem.«
    Es gab noch immer einige Gegenstimmen. Einige Mannschaftsmitglieder der Samtfalter waren scharf dagegen, selbst die Zeit und Energie für ein Landungsteam zu verschwenden. »Schickt doch einfach nur ein oder zwei Leute mit den Geräten hinunter, die sie für den Abbau der Steine benötigen«, war ihr Vorschlag.
    »Genau das ist es, was wir nach meiner persönlichen Meinung tun sollten«, war die Einschätzung des Kapitäns, »aber unter euch sind so viele, die das Gefühl haben, wir sollten dem Planeten eine Chance geben. Wir schicken morgen ein Landungsteam hinunter, und wenn wir wirklich genauere Daten haben, treffen wir eine endgültige Entscheidung. Wie hört sich das an?«
    Es gab noch immer einige Proteste, aber der Vorschlag wurde akzeptiert. Der Kapitän hatte entschieden, und sie wußten, daß sie zum Landungsteam gehören würde und sich so der Gefahr, wenn sie vorhanden war, ebenfalls aussetzte. Der größte Teil der Mannschaft aber hatte das Bild des Planeten im Kopf, das sie auf den Schirmen gesehen hatten – eine kahle Welt mit einer Durchschnittstemperatur, die in der Nähe des Gefrierpunkts von Wasser lag – und dachte so eher an die Zeitverschwendung als an die Gefahr. Was konnte ihnen schließlich auf einer öden Welt gefährlich werden, die durch ständig aufeinanderfolgende Eiszeiten von allem Leben entblößt worden war?
    Als sie den Versammlungsraum verließen, schloß Gildoran sich Gilmerrit an. Sie gingen wortlos auf das Quartier zu, das sie noch immer teilten. Er hatte zunächst, Kapitän oder nicht, einen Teil der Aufgabe ihrer Pflege übernommen. Es hatte zu wenig andere dafür gegeben, und sie hatte ständige Pflege gebraucht, und außerdem teilten sie sowieso schon das Quartier. Trotz ihrer Bitterkeit war er auch später noch geblieben, weil er befürchtet hatte, sie würde jeden Rückzug als persönliche Ablehnung interpretieren. Sie war durch ihre Verletzung hypersensibel geworden.
    »Was meinst du dazu?« fragte sie ihn. »Könnten wir die Puhbären mit einem anderen Schiff tauschen?«
    »Ich weiß es nicht.« Er sah zum Aufzug hinüber, der bei Wohndeck vier nicht mehr anhielt. Die Puhbären hatten den Lift so umgeschaltet, daß kein Mannschaftsmitglied der Samtfalter zu ihnen gelangen konnte. »Wir müßten uns erst mit ihnen in Verbindung setzen, und sie haben die Verbindung abgeschnitten. Ich bin noch nicht einmal sicher, ob wir mit Deck vier noch in Funkkontakt stehen. Wenn sie die Fahrstuhlschaltung umbauen können, dann können sie auch das Funkgerät umbauen.«
    Sie lachte. »Vielleicht hätten wir einen Transmitter auf Deck vier installieren sollen. Dann könnten wir hingehen und sie dazu bringen, mit uns zu reden.«
    Er sah in ihr lachendes Gesicht. Ich liebe sie, dachte er. Ich würde es ihr nicht verübeln, wenn sie mich haßt, und vielleicht tut sie das auch. Aber ich liebe sie.
    »Meinst du, sie wären mit einem anderen Schiff einverstanden, wenn sie mit

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