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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Gilmarlo. „Die Zeit für Leben auf diesem Planeten ist vorbei – schon sehr, sehr lange vorbei. Wir kommen zu spät.“ Sie sah sich noch einmal die Daten auf dem Computerausdruck an und schaute sich dann bei dem im Versammlungsraum zusammengerufenen Stab um.
    „Wir können es uns meiner Ansicht nach einfach nicht leisten, diesen Planeten zu erschließen. Wir sollten uns unsere Mittel für den nächsten guten Planeten sparen, den wir finden. Ich glaube, dort unten gibt es noch nicht einmal Insekten.“
    „Das“, sagte Gildoran und hob abrupt den Kopf, „könnte nach Höllenwelt sogar für ihn sprechen. Wo es kein Leben mehr gibt, da gibt es wahrscheinlich auch keine Gefahr, und du hast selbst darauf hingewiesen, wie unterbesetzt unsere Mannschaft ist. Kapitän, du sagst, wir können es uns nicht leisten, uns mit dem Planeten hier näher zu befassen – aber können wir es uns leisten, es nicht zu tun? Wir können nicht sicher sein, daß der nächste auch nur im geringsten besser ist, oder der danach.
    Schaut euch doch Ozymandias an; das war der letzte gute Planet, den wir hatten, und selbst der war alt. Ich glaube, wir kommen jetzt in einen Teil der Galaxie, in dem das Leben vor sehr langer Zeit gekommen und dann einfach ausgestorben ist.
    Der älteste Teil – und wir kolonisieren nicht neu, wir kolonisieren wieder.“
    Sie lag verborgen jenseits ihrer blinden Sichtschirme – die Welt, die der alte Gilmarti vor drei Tagen Schiffszeit entdeckt hatte, und um die sie sich seitdem stritten.
    „Die Frage ist nicht, ob wir es uns leisten können, ihn zu erforschen, Gildoran“, sagte Raban, „sondern die Frage ist, ob wir es uns leisten können weiterzufliegen. Es ist keine besonders attraktive Welt, jedenfalls nicht nach meiner Beurteilung. Wir werden aber aufsetzen müssen, ob wir wollen oder nicht; wir brauchen Treibstoff, Gestein für die Konverter, selbst wenn gar nichts anderes da ist, und da wir sowieso aufsetzen müssen, sollten wir ihn uns auch genau daraufhin ansehen, ob wir ihn erschließen wollen. Wir brauchen einen Finderlohn, selbst wenn das alles ist, was wir herausholen, und wir brauchen Transmitterkontakt mit anderen Welten. Ich sehe keine Möglichkeit, wie wir es uns leisten können, diesen Planeten links liegenzulassen. Es kann zwei oder drei Jahre dauern, bis wir einen anderen guten Planeten finden.“
    „Wir können es uns nicht leisten, ihn zu öffnen, wenn er nicht gut ist“, sagte Gilrae. „Knapp mit Leuten, wie wir nun mal sind, können wir ein großes Transmitterteam für die erste Verbindung nicht entbehren. In fünf Jahren werden die älteren Kinder soweit sein, echte Schichten zu übernehmen, und dann könnten wir es riskieren. Wenn wir Felsen für die Konverter haben, hält sich das Schiff selbst in Betrieb, und die finden wir in jedem Asteroidengürtel. Ich bin dafür, daß wir warten, bis die älteren Kinder in der Lage sind, ihre Aufgaben zu übernehmen, und dann nach einer Welt suchen, die eine Erschließung lohnt.“
    „Wir sind knapp an Leuten, das ist richtig“, stimmte Gilban düster zu, „aber das ist nur noch ein Grund mehr, warum wir wieder mit dem Rest der zivilisierten Galaxis in Verbindung treten müssen. Wir benötigen Kinder. Es war ein Fehler, daß wir uns nicht Kinder geholt haben, als wir auf Ozymandias waren…“
    „Damals waren die Kleinsten in der Kinderstation erst ein Jahr alt“, sagte Gilnosta und hob ihren Kopf, „und wir sind zu dem Schluß gekommen, daß sie sich an Neuzugänge nicht angepaßt hätten. Das war auch unser Glück, denn wer hätte sich nach dem Debakel auf Höllenwelt, als die Puhbären in den Streik getreten sind, um eine Gruppe Kleinkinder gekümmert? Wir hätten die halbe Mannschaft in die Kinderstation schicken müssen. Selbst jetzt, wenn wir eine Zuschaltung schaffen – und wer wollte überhaupt eine solche Welt besuchen, wenn sie nicht aus massivem Anthrazit oder aus Diamanten besteht? –
    und uns sechs Kinder holen, dann frage ich euch, wer sie versorgen soll. Die Puhbären sicherlich nicht.“ Stille senkte sich über den Raum. Alle dachten an die Puhbären, die sich auf einem unbenutzten Deck verbarrikadiert hatten – ein Wohndeck, das nicht mehr benutzt worden war, seit die Mannschaft der Samtfalter weniger als hundert Mitglieder hatte –, den Synthesizer benutzten, um zu ihren Rationen zu kommen, ansonsten aber mit der Schiffsmannschaft keinerlei Kontakt mehr hatte. Seit Höllenwelt nicht mehr. Kein einziges

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