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Reise ohne Ende

Reise ohne Ende

Titel: Reise ohne Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Gildoran mit gequälter Stimme zur Antwort. „Ich vermute, daß das auf diesem Planeten eine einzigartige Entwicklung ist – Ultraschall wird in der Regel nur mit Technologie in Verbindung gebracht.
    Damit ist die Sache wenigstens auf jeden Fall klar. Niemand geht ohne Raumanzug los, es sei denn in dem abgebrannten Gelände, in dem es keine Pflanzen mehr gibt. Sorgt sofort für den Treibstoff, den wir brauchen. Wir werden eine Entscheidung treffen müssen, was weiter zu tun ist.“ Als er jedoch später an diesem Abend wieder zu der Samtfalter flog, wußte er, daß es letzten Endes er selbst sein mußte, der die Entscheidung zu treffen hatte. Er, Gildoran. Das war es, was es bedeutete, Kapitän zu sein.
    Er hatte die erfahrensten Offiziere der
    Samtfalter
    zusammengerufen: Gilrae, Gilban, Gilraban für das Transmitterteam und ein halbes Dutzend von den Älteren. Er dachte voller tiefer Bitterkeit an Gilhart und Gilharrad. Sie brauchten sie so sehr. Und an Gilmerrit, die betäubt und verkrüppelt in der Krankenabteilung lag; an Gilnosta, die von all ihren Verpflichtungen befreit worden war, um sie und Gilmarina zu pflegen, bis sie außer Gefahr waren.
    „Der Kern unseres Problems“, sagte er nach der Einweisung,
    „ist unser verzweifelter Mangel an Mannschaftsmitgliedern.
    Wir waren schon vorher dünn besetzt, aber jetzt könnte man fast sagen, daß die Samtfalter lahmgelegt ist. Gibt es eine Möglichkeit, diese Welt zu retten? Ich gebe ganz ehrlich zu, daß ich es nicht weiß, weil mir die Erfahrung fehlt. Raban, könnten wir einen Transmitter aufstellen und die Verbindung mit der Zentrale aufnehmen? Wenn wir eine komplette Terraform-Mannschaft hätten, wäre es wahrscheinlich zu schaffen, daß diese Welt einigermaßen sicher wird.“ Gilraban sagte: „Ich weiß es nicht. Ich glaube es nicht. Wir würden Monate brauchen, um den Ultraschall auf dem gesamten Planeten zu kompensieren, wenn wir nicht größere Mengen von Pflanzen abbrennen wollen – und diese Welt praktisch kahlbrennen müßten. In der Zwischenzeit müßten wir auf der Samtfalter wohnen und zu den Labors nach unten pendeln – aufsetzen könnten wir nicht. Wir müßten in Raumanzügen arbeiten. Wenn wir außerdem den Planeten kahlbrennen…“ Er zuckte die Achseln. „Wozu wäre dann hier ein Transmitter gut?“
    Das hatte Gildoran befürchtet, aber er stellte seine nächste Frage trotzdem: „Das könnte Gilmerrit uns besser beantworten, aber… Mario, ist es möglich, genug von den tödlichen Pflanzen abzubrennen, damit wir hier arbeiten können?“ Gilmarlo, die zweite Biologin, antwortete: „Nicht ohne eine längere biologische Untersuchung und wahrscheinlich auch dann nicht. Sagen wir es einmal so: Wenn die gefährlichsten Pflanzen ausgerottet werden, dann gedeihen ihre gefährlichsten Feinde – die tödlichsten Insekten –, und eine Insektenplage wäre die Folge. Die Insekten pflanzen sich zu stark fort und vernichten auch die harmlosen Pflanzen. Dann bleibt nur noch der nackte Fels. Selbst wenn wir alle die dreifache Anzahl von Schichten übernehmen – selbst dann würden wir neun oder zehn Jahre Schiffszeit brauchen, bis wir das alles durch einen stabilen ökologischen Kreislauf von harmlosen Pflanzen und Tieren ersetzt hätten. Nein, Gildoran. Ich fürchte, ich bin der gleichen Meinung wie Raban. Diese Welt werden wir abschreiben müssen. Wir haben nicht die Leute, uns fehlen die biologischen Grundlagen, und uns fehlt die Zeit. Außerdem“, fiel ihr noch ein, „steht uns Gilmerrit nicht zur Verfügung.“ Gilban sagte rauh: „Dem Kapitän darfst du nicht die Schuld geben, Mario. Ich habe ihn übergangen. Glaubt ihr vielleicht, ich wüßte nicht, daß ich daran schuld bin, daß wir so viele…“
    „Nein, Ban, das bringt uns nicht weiter“, sagte Gildoran. „Wir könnten einander gegenseitig die Schuld geben, den ganzen Tag und die ganze Nacht lang, wenn wir das wollten. Wenn ich mir der Tatsachen sicher gewesen wäre, statt mich auf meinen Instinkt zu verlassen, wenn jemand von uns die Puhbären gefragt hätte, um herauszubekommen, was sie mißtrauisch gemacht hat… Du hast nach der dir zur Verfügung stehenden Information dein Bestes getan; belassen wir es dabei. Deine Aufgabe ist es jetzt, die Verletzten wieder gesund zu machen.“ Er wendete sich Gilrae zu. Wenn es irgend jemandem gelingen könnte, aus dieser anscheinend völligen Niederlage noch einen Sieg in irgendeiner Form herauszuholen, dann war sie das.
    „Rae. Du

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