Reiseführer Barcelona
Duquende und Miguel Poveda, der aus Badalona stammt. 2006 brachte er sogar ein Album auf Katalanisch mit dem Titel Desglaç heraus. Eine weitere interessante Flamenco-Künstlerin ist Ginesa Ortega Cortes (geb. 1967), die in Frankreich geboren wurde. Sie singt einerseits sehr traditionell, liebt aber auch Experimente. So hat sie beispielsweise in ihrem 2002 erschienenen Album Por los Espejos del Agua Flamenco und Reggae miteinander verknüpft und auch Lieder von Joan Manuel Serrat und Billie Holliday im Flamenco-Stil gesungen.
Eine nicht minder aufregende, 1996 in Barcelona gegründete Musikgruppe, die sich jeder Definition entzieht, ist Ojos de Brujo (Hexeraugen), eine Combo aus sieben Männern und einer Frau, die einen Mix aus Flamenco, Rumba, Rap, Ragga und elektronischer Musik produziert.
Sardana
Der katalanische Tanz schlechthin ist die Sardana, deren Ursprünge in der nördlichen katalanischen Region Empordà liegen. Verglichen mit dem Flamenco ist der Tanz zweifellos eher nüchtern, unterscheidet sich aber nicht allzu sehr von anderen mediterranen Volkstänzen.
Bei diesem Tanz halten sich die im Kreis aufgestellten Tänzer an den Händen und warten zunächst darauf, dass die etwa zehn Musiker zu spielen beginnen. Das Startzeichen gibt die flabíol, eine kleine Holzflöte. Sobald die anderen Musiker einsetzen, beginnt der Tanz – eine Reihe von Tanzschritten nach rechts, einer zurück, und dann das Ganze nach links. Allmählich werden die Klänge der Musik schneller und feuriger, die Tanzschritte komplizierter, die Sprünge höher, und die Tänzer reißen die Arme in die Höhe. Dann kehren sie zum Ausgangsrhythmus zurück und fahren darin fort. Wenn sich Neulinge einreihen wollen, wird ihnen bereitwillig Platz gemacht, während der Tanz zwanglos weitergeht.
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Katalanische Küche
Die Küche Barcelonas wartet mit erstklassigen Köchen, phantasievollen Rezepten und frischen Zutaten vom Land und aus dem Meer auf. Katalanische Spitzenköche wie Ferran Adrià und Carles Abellán sind weltbekannt und haben die Haute Cuisine verändert, doch in den Tapasbars und Gaststätten der Stadt können Gäste auch klassische katalanische Gaumenfreuden genießen.
Literatur
Ein Tag im elBulli (Ferran Adrià)
Katalanisch kochen. Gerichte und ihre Geschichte (Torsten Eßer)
Tapas favoritas. Die 101 besten Rezepte aus Spaniens Tapas-Bars (Fiona Dunlop)
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KULINARISCHE WURZELN
Die Römer bauten in der Kleinstadt Barcino nicht nur gerade Straßen, einen großen Tempel und eine funktionierende Kanalisation, sie richteten sich auch nach ihren Essgewohnheiten ein, und dazu gehörten grundsätzlich Oliven und Trauben. Zum Glück hat ihre Vorliebe für garum (eine Art Fischpaste, die auf langen Seereisen haltbar war) das Ende des Imperiums nicht überlebt.
Die jahrhundertelange maurische Besetzung schlug sich in der Verwendung von Gewürzen wie Safran und Kreuzkümmel und bei den Desserts in den vielen honiggetränkten Süßigkeiten, Mandeln und Früchten nieder. Weitere Quellen kulinarischer Inspiration boten Kolonialwaren aus Südamerika, wie Kartoffeln, Tomaten und natürlich Schokolade.
Wenn der Kellner pijama vorschlägt, dann ist das keine Aufforderung, nach Hause und ins Bett zu gehen, sondern die Empfehlung, eines der berüchtigtsten Desserts der Landesküche zu kosten. Es besteht aus Pfirsichscheiben, einem Klecks Flan, zwei Kugeln Eiscreme (etwa Erdbeere und Vanille) und einem Sahnehäubchen mit Schokoladenverzierung!
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EIN LAND DER IMMIGRANTEN
Barcelona zieht seit Langem Migranten an, zunächst aus Spanien und seit den 1990er-Jahren aus aller Welt. Daher ist die Stadt voll mit galicischen Fischrestaurants, baskischen Tapasbars und seit rund 20 Jahren auch exotischen Lokalen. Zwar waren preisgünstige, freundliche Chinarestaurants schon längst etabliert, doch ließen sich vor 1990 die Japaner, Thais oder Inder an einer Hand abzählen. Heute ist das ganz anders. Plötzlich gibt es überall Pizzerien, Sushi-Restaurants, Tandoori-Tafeln, Thai-Imbisse, koreanische Lokale und Dönerbuden. Seit Beginn dieses Jahrhunderts hat sich die Anzahl an nicht spanischen Restaurants vervierfacht.
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DAS KATALANISCHE FÜLLHORN
Die katalanische Küche basiert auf einer breiten Palette von Zutaten und Traditionen. Manche Gerichte werden bezeichnenderweise mit mar i muntanya (Meer und Berg, eine Mischung aus
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