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Reiseführer Barcelona

Reiseführer Barcelona

Titel: Reiseführer Barcelona Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regis St. Louis , Anna Kaminski , Vesna Maric
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etwas heruntergekommenen Altstadtbezirk benannt wurde) reden, meinen sie normalerweise genau diesen unverwechselbaren Sound.
    In ganz Spanien noch erfolgreicher ist die Gruppe Estopa, ein Rock-Duo aus Cornellà, einer Vorstadt von Barcelona. Die Gitarre spielenden Brüder singen spanischen Rock, manchmal mit Flamenco-Anklängen. Pastora nennt sich ein Trio aus Barcelona, das mit Erfolg eine eigene Variante spanischer Popmusik spielt und dabei elektronische und akustische Klänge mischt.
    Der im Stadtteil Sabadell geborene Albert Pla ist einer der umstrittensten Liedermacher in Spanien. Seine Musik und seine Texte changieren zwischen Rock, Bühne und Film; er gilt als eine Art Multitalent.
    Eine noch experimenteller ausgerichtete Band ist Cabo San Roque aus El Raval mit gewaltigen Klangteppichen, kräftigen Rhythmen und mechanischen Akzenten, wobei sie bei ihren avantgardistischen Performances oft unkonventionelle Instrumente à la John Cage einsetzen. Bei einem Auftritt teilte sich die fünfköpfige Band die Bühne mit einer polyphonen Waschmaschine, die mittels einer Fahrradkette angetrieben wurde.
    Ein weiterer wichtiger Name in der Szene von El Raval ist 08001 – nach der Postleitzahl des Bezirks. Das sich stets wandelnde Kollektiv bringt Musiker aus aller Welt zusammen und vereint so die ungewöhnlichsten Klänge von Hip-Hop, Flamenco, Reggae und Rock bis zu Musik aus Marokko, Westafrika, der Karibik und von anderswo.
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KLASSIK, OPER & BAROCK
    Spaniens Beitrag zur Welt derklassischen Musik war eher bescheiden, aber Katalonien hat immerhin einige herausragende Komponisten hervorgebracht. Der bekannteste ist der in Camprodon geborene Isaac Albéniz (1860–1909), ein begabter Pianist, der später zum Komponisten wurde. Sein bekanntestes Werk ist der Iberia -Zyklus.
    Montserrat Caballé stammt aus Barcelona und ist noch immer eine der berühmtesten Sopranistinnen der Welt. Sie wurde 1933 in Gràcia geboren und gab ihr internationales Debüt 1956 in Basel. Ihr erstes großes Konzert in Spanien fand 1960 im Gran Teatre del Liceu statt. 1965 erlebte sie mit einem frenetisch bejubelten Konzert in der New Yorker Carnegie Hall ihren internationalen Durchbruch. Gelegentlich tritt sie zusammen mit ihrer Tochter Montserrat Martí auf, die ebenfalls Sopranistin ist. Ähnlich berühmt war vor ihr auch die katalanische Sopranistin Victoria de los Ángeles (1923–2005). Und natürlich muss an dieser Stelle auch einer der „Großen Drei“ erwähnt werden: der in Katalonien geborene Tenor Josep (José) Carreras.
    Jordi Savall fiel die Aufgabe zu, ein musikalisches Erbe wiederzuentdecken, das es schon vor den großen Klassikern gab. Er und seine Frau, die Sopranistin Montserrat Figueras, haben nämlich zusammen mit Künstlern aus anderen Ländern musikalische Schätze des Mittelalters, der Renaissance und des Barock ausgegraben. 1987 gründete Savall die Capella Reial de Catalunya und nur zwei Jahre später das Barockorchester Le Concert des Nations. Gelegentlich treten diese Ensembles in der Església de Santa Maria del Mar und anderswo auf.
    PAU CASALS
    Pau (Pablo) Casals (1876–1973) war einer der größten Cellisten des 20. Jhs. Er lebte im Exil in Südfrankreich und erklärte, er wolle nicht mehr öffentlich auftreten, solange das Franco-Regime von den demokratischen Staaten des Westens toleriert werde. 1958 wurde er für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
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TANZ
Flamenco
    Wer glaubt, die Leidenschaft für den Flamenco sei auf Südspanien beschränkt, irrt. Denn die gitanos leben eigentlich fast überall in Spanien und einige der großen Flamenco-Tänzer stammen direkt aus Katalonien. Gitanos gab es hier also schon lange, bevor viele von ihnen in den 1960er-Jahren massenhaft aus dem spanischen Süden zuwanderten und in Katalonien eine Flamenco-Bar nach der anderen eröffnete.
    Eine der größten bailaoras (Flamenco-Tänzerinnen) aller Zeiten, Carmen Amaya (1913–1963), wurde sogar in Barcelona geboren – dort, wo heute Port Olímpic liegt. Vor dem Bürgerkrieg tanzte sie zu den Gitarrenklängen ihres Vaters in den Straßen und Bars der Rambla.
    Sehr zum Kummer von Flamenco-Puristen in Südspanien haben nicht wenige der heutigen Flamenco-Stars zumindest ihre Ausbildung in einer der Flamenco-Schulen Barcelonas genossen, darunter die Tänzer Antonio Canales und Joaquín Cortés. Weitere katalanische FlamencoStars sind die cantaores (Sänger) Juan Cortés

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