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Reiseführer Ostfriesische Inseln: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge

Reiseführer Ostfriesische Inseln: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge

Titel: Reiseführer Ostfriesische Inseln: Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog, Wangerooge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silke Arends
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sich im Kajakfahren versuchen möchte, muss am Hauptstrand nicht lange nach Uwe Wietjes
Strandtreff
suchen; www.kajak-baltrum.de
    Wattwandern
    Wer Urlaub auf Baltrum macht, der kann an manchen Tagen eine Wattwanderung an das sechs Kilometer entfernte Festland und zurück unternehmen – allerdings nicht ohne professionelle Begleitung! Geführte Meeresbodenerkundungen bieten Hansjürgen und Friederike Barow (04939/910327) oder das Nationalparkhaus (04939/469) an. Sogar ein internationales Schachturnier gehört zum Kulturprogramm
Watt
; mehr unter www.baltrum.de



LANGEOOG
    Die Bezeichnung »Langeoog« lässt sich von allen Namen der ostfriesischen Eilande am einfachsten erklären: Sie ist eben die
Lange Insel
. Ihre Existenz wurde erstmals im Jahr 1398 durch eine Urkunde der ostfriesischen Häuptlinge Widzel tom Brook und Folkmar Allena belegt. Die Annalen berichten davon, dass die Insel schon im 14. Jahrhundert besiedelt war. Melchior Edden Gramers war der erste Bewohner, der seinen Namen in der Geschichte der Insel hinterließ. 1636 schrieb der damalige Inselvogt an seinen Landesherrn nach Aurich; zu jener Zeit lebten gerade mal drei Dutzend Menschen auf der Insel. Man muss wissen, dass ein Inselvogt zu jener Zeit der wichtigste und bedeutendste Mann auf einem Eiland war. Lief ein Schiff am Meeressaum auf, so war es samt seiner Ladung nach altem Recht herrenloses Strandgut – und den in armseligen Verhältnissen lebenden Insulanern ein willkommenes Ereignis. Doch die Landesherren, die ansonsten nur wenig Interesse an den kargen Inseln hatten, ließen sich diese Einnahmequelle nicht gänzlich entgehen. Der von ihnen eingesetzte Inselvogt hatte darüber zu wachen, dass das begehrte Strandgut zu je einem Drittel an den Besitzer, die Insulaner und den Landesoberen aufgeteilt wurde. Dass die Langeooger – wie alle ihre Inselnachbarn – so manches Mal schneller am Strand waren, als ihr Vogt laufen konnte, versteht sich von selbst. Zu bescheiden waren die Lebensverhältnisse auf der
langen Insel
, die immer mal wieder vom Blanken Hans heimgesucht wurde. Anno 1714 waren die Langeooger sogar derart verarmt, dass sie von Steuern und Abgaben befreit wurden. Drei Jahre hinterließ die Weihnachtsflut den sogenannten
Großen Schlopp
– einen Durchbruch in der Inselmitte, bei dem auch die Kirche, die erst 1706 errichtet worden war, unterging. Nur vier Familien blieben standhaft. Doch als sich 1721 das Meer wiederum über das Eiland hermachte, verließen auch sie ihr Zuhause und gingen aufs Festland.
    1723 versuchten einige Helgoländer ihr Glück auf der verlassenen Insel zu machen, doch sie gaben schon nach wenigen Jahren auf. Erst ab 1732 gab es wieder eine dauerhafte Besiedelung auf Langeoog, denn drei Familien aus Holstein trotzten den widrigen Bedingungen. Ihren Lebensunterhalt bestritten sie mit dem Verkauf von Muschelschill und durch Fischfang. Auch Walfänger hat es gegeben. Da die brachen Flächen immer wieder versandeten, brachten Landwirtschaft und Viehhaltung kaum etwas ein. 1749 gab es im Westen der Insel vier Gehöfte und im Ostteil die heutige
Meierei
– ein großzügiges Haus, das sich der Inselvogt Hayung Taken unerlaubterweise errichtet hatte. Taken wurde zwar seines Amtes enthoben, aber er schloss daraufhin einen Pachtvertrag mit dem Amt Esens, und so entstand die Staatsdomäne Ostende.
    Zur napoleonischen Zeit, als Ostfriesland und seine Inseln den Namen
Department Oost-Vriesland
trugen, hielten sich 200 französische Soldaten im Osten Langeoogs auf. Sie sollten das Meer im Blick haben und verhindern, dass England Seehandel betreiben konnte. Das war auch die Aufgabe der französischen Kanonenboote, die im Seegatt zur Nachbarinsel Spiekeroog dümpelten. Die Langeooger indes, die sich im Wattenmeer bestens auskannten, segelten an den Aufpassern vorbei nach Helgoland, um sich auf der seinerzeit britischen Insel mit Waren einzudecken und sie daraufhin einträglich auf dem Festland zu verkaufen. Die Schmuggelei hatte ab 1813 ein Ende, als Langeoog wieder Preußen zugesprochen wurde. 1825 wurden die Insulaner erneut von einer großen Sturmflut überrascht, die das
Kleine Schlopp
hinterließ. Lange Zeit bestand Langeoog nun aus drei Teilen, doch mit den Jahrzehnten wuchs das Eiland wieder zu seiner heutigen Erscheinungsform zusammen.

    Auf Langeoog hatte es sich längst herumgesprochen, dass die Norderneyer 1797 ein

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