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Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Titel: Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Leitungsdrähte, noch die nöthigen Säuren, um die Elemente in Thätigkeit zu setzen. Es wird also leicht sein, uns elektrisches Licht darzustellen. Man wird besser dabei sehen, und trotzdem kostet es uns Nichts.
    – Das ist herrlich, bemerkte der Rüstmeister, und ohne irgend Zeit zu verlieren …
    – Nun ja, das Material ist vorhanden, erwiderte der Doctor; binnen einer Stunde können wir eine zehnfüßige Säule errichtet haben, die vollkommen ausreichend sein wird.«
     

    Der Doctor ging hinaus; die Anderen folgten ihm nach dem Gipfel des Felsenkegels; die Säule wuchs rasch empor und war bald mit einer der Schiffslaternen des Porpoise gekrönt.
     

    Elektrische Sonne über Fort Providence. (S. 328.)
     
    Dann brachte der Doctor die Verbindungs-Drähte daran an, welche mit dem anderen Ende an der Batterie hingen; diese war durch ihren Standpunkt nahe dem Ofen im Salon des Eishauses vor dem Einfrieren geschützt; von dort aus liefen die Drähte zur Laterne des Leuchtthurmes.
    Alles das war schnell hergestellt, und man erwartete nur den Sonnenuntergang, um den Effect zu sehen. Bei Nacht wurden die beiden Kohlenspitzen, welche in der Laterne in angemessener Entfernung gehalten waren, einander genähert und sogleich blitzte ein Strahlenbündel dazwischen auf, gegen das auch ein Sturm ohnmächtig war. Es war ein prächtiges Schauspiel, diese blendenden Strahlen, deren Weiße mit der der Umgebungen wetteiferte, und einen grellen Schatten von allen vorspringenden Punkten warf. Johnson konnte nicht umhin, in die Hände zu klatschen.
    »Da, seht den Herrn Clawbonny, sagte er, der Sonnenschein machen kann und wie schönen!
    – Ein wenig muß man wohl Alles können«, erwiderte bescheiden der Die Kälte setzte der allgemeinen Bewunderung ein Ziel, und Jeder eilte sich in seine Decken zu hüllen.
    Die Lebensweise wurde nun regelmäßig eingerichtet. Während der folgenden Tage, vom 15. bis 20. April, war die Witterung sehr unbestimmt; die Temperatur änderte sich manchmal plötzlich um zwanzig Grade, und die Atmosphäre überraschte mit Veränderungen, war einmal voller Schnee und Wirbelwinde, dann wieder trocken und so kalt, daß man ohne Vorsicht nicht einen Fuß in’s Freie setzen konnte.
    Als am Sonnabend darauf sich der Wind legte, ward ein Ausflug möglich; man beschloß also, diesen Tag auf die Jagd zu gehen, um den Proviant zu erneuern.
     

    Am Morgen schon machten sich Altamont, der Doctor und Bell, mit Doppelflinten, hinreichender Munition, und für den Fall, daß sie genöthigt wären, sich ein Obdach zu schaffen, mit Axt und Schneemesser ausgerüstet, bei bedecktem Himmel auf den Weg.
    Während ihrer Abwesenheit sollte Hatteras die Küste erforschen und einige Aufnahmen vornehmen. Der Doctor sorgte für Anzündung des Leuchtthurmes, dessen Strahlen mit dem Sonnenschein wetteiferten. In der That vermag nur das elektrische Licht, welches hier etwa dreitausend Kerzen oder dreihundert Gasflammen gleich war, die Vergleichung mit dem Sonnenglanze auszuhalten.
    Die Kälte war lebhaft, aber trocken und still. Die Jäger schlugen die Richtung nach Cap Washington ein; der harte Schnee erleichterte ihren Weg. In ein und einer halben Stunde legten sie die drei Meilen von dem Fort Providence aus zurück. Duk sprang um sie herum.
    Nach Osten hin zog sich die Küste zurück und die höheren Gipfel an der Victoria-Bai schienen nach Norden zu abzufallen. Das gab zu der Vermuthung Anlaß, daß Neu-Amerika am Ende nur eine Insel sei; aber es handelte sich jetzt noch nicht darum, seine Form zu bestimmen.
    Die Jäger hielten sich am Ufer des Meeres und schritten rüstig vorwärts. Keine Spur von Bewohntsein, kein Rest einer Hütte war sichtbar; sie wanderten auf bis jetzt noch von keinem Menschen betretenem Boden.
    So legten sie während der ersten drei Stunden gegen fünfzehn Meilen zurück, und machten nicht einmal zum Essen Halt; die Jagd aber schien erfolglos bleiben zu sollen. Wirklich sahen sie kaum die Spuren eines Hasen, Fuchses oder Wolfs. Doch hüpften da und dort einige Schneehühner, als Vorboten des Frühlings und des arktischen Thierlebens, umher.
    Die drei Jäger hatten weit landeinwärts gehen müssen, um tiefe Schluchten und spitze Felsen am Fuße des Bell-Mount zu umgehen; später gewannen sie indessen das Ufer wieder. Das Eis war noch nicht davon losgebrochen, und das Meer fortwährend fest gefroren; jedoch verkündigten einige Robbenfährten, daß diese Amphibien schon wieder auf dem Eisfelde erschienen.

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