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Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Titel: Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Thieres wahrgenommen haben.
    – Welches? Laß hören, rede!
    – Habt Ihr nicht gesehen, wie er auf dem Hinterverdeck einher spaziert mit einer Amtsmiene, und besieht das Segelwerk des Schiffes, als gehöre er zur Wache?
    – Ja, so ist’s, sagte Gripper; und sogar habe ich ihn eines Abends überrascht, wie er die Pfoten am Steuerruder hatte.
    – Nicht möglich! sagte Bolton.
    – Und jetzt, fuhr Clifton fort, verläßt er sogar Nachts das Schiff, um auf den Eisfeldern zu wandeln, ohne sich weder um Bären noch um die Kälte zu kümmern.
     

    Kapitän Hund. (S. 61.)
     
    – Ganz richtig, so ist’s, sagte Bolton.
    – Seht Ihr, wie das Thier als ein braver Hund die Gesellschaft der Menschen sucht, um die Küche herumschleicht, und blickt mit zärtlichen Augen nach Meister Strong, wenn er dem Commandanten einen guten Bissen überbringt? Hört Ihr ihn nicht, wenn er Nachts zwei bis drei Meilen vom Schiff sich entfernt und heult, daß es Einem kalt über den Rücken läuft? Endlich, habt Ihr jemals gesehen, wie das Thier seine Nahrung zu sich nimmt? Er nimmt nichts persönlich; sein Fressen ist stets unberührt; und sofern nicht eine geheime Hand ihn nährt, darf ich sagen, das Thier lebe, ohne zu essen. Nun, wenn das nicht phantastisch ist, bin ich nur ein Stück Vieh.
    – Meiner Treu, erwiderte der Zimmermann Bell, welcher zugehört hatte, das könnte wahrlich der Fall sein!
    – Kurz, fragte Bolton, wohin fahren wir mit dem Forward?
    – Ich weiß nicht, erwiderte Bell; zu einer bestimmten Zeit wird Richard Shandon die Ergänzung seiner Instructionen erhalten.
    – Aber durch wen?
    – Durch wen?
    – Ja, wie? sagte Bolton dringend.
    – Nun, Bell, eine Antwort! fielen die anderen Matrosen ein.
    – Durch wen? Wie? Ja das weiß ich nicht, entgegnete der Zimmermann.
    – Ei! Durch den Kapitän Hund, rief Clifton. Er hat ja schon einmal durch diesen einen Brief geschickt, so kann er es auch wieder machen. Wüßte ich nur die Hälfte von dem, was dies Thier weiß, so würde ich zum Lord-Admiral taugen.
    – Also, versetzte schließlich Bolton, Du hältst fest daran, daß dieser Hund der Kapitän ist?
    – Ja, wie gesagt.
    – Nun, sagte Pen halblaut, wenn das Thier nicht sein Hundsfell sprengen und Mensch werden will, werde ich ihm zu schaffen machen.
    – Und weshalb? fragte Garry.
    – Weil mir’s beliebt, erwiderte Pen brutal, ich habe keinem Menschen darüber Rechenschaft zu geben.
    – Nun genug geplaudert, Kinder, rief Meister Johnson, und machte damit zu rechter Zeit einem Gespräch ein Ende, das eben eine üble Wendung nahm. An die Arbeit, und rasch die Sägen bereit gemacht, wir müssen durch die Eisdecke hindurch!
    – Gut! erwiderte Clifton mit Achselzucken. Sie werden sehen, daß man so leicht nicht den Polarkreis überschreitet!«
    Wie dem auch sein mag, die Anstrengungen der Mannschaft waren im Laufe dieses Tages, Freitags, ohne hinreichenden Erfolg. Obgleich der Forward mit voller Dampfkraft wider die Eisberge anfuhr, gelang es ihm nicht, sie zu trennen; man mußte während der Nacht sich festankern.
    Am Samstag wurde in Folge eines Ostwindes die Temperatur noch niedriger; das Wetter hellte sich auf und der Blick konnte weithin über die weißen Ebenen schweifen, welche durch den Reflex der Sonnenstrahlen blendend wurden. Um sieben Uhr Vormittags zeigte das Thermometer acht Grad unter Null (– 21° hunderttheilig).
    Der Doctor war versucht, ruhig in seiner Cabine zu bleiben und Reisebeschreibungen nach dem Polar-Meer zu lesen, aber er fragte sich, seiner Gewohnheit nach, was ihm in diesem Augenblicke am unangenehmsten zu thun sein würde. Die Antwort war, bei diesem Kältegrad sich auf das Verdeck zu begeben, und der Mannschaft zu helfen, wäre nicht sehr erquicklich. Daher verließ er, treu an seiner Regel festhaltend, seine wohl geheizte Cabine, und half mit beim Fortbringen des Schiffes.
     

    Er sah hübsch aus mit seiner grünen Brille, vermittelst welcher er seine Augen gegen den Reflex der Sonnenstrahlen schützte; und bei seinen künftigen Untersuchungen war er stets sorgfältig mit Schneebrillen versehen, um Augenkrankheiten zu vermeiden, welche unter diesen hohen Breiten sehr häufig vorkommen.
    Gegen Abend war der Forward einige Meilen nördlich vorwärts gekommen, Dank der Thätigkeit der Leute und der Geschicklichkeit Shandon’s, der gewandt alle günstigen Umstände zu benutzen wußte; um Mitternacht kam er über den sechsundsechzigsten Breitegrad, und da die Sonde dreiundzwanzig

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