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Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras

Titel: Reisen und Abenteuer des Kapitän Hatteras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Dasein zu fristen! Aber Seeleute auf einem guten Schiff müssen bis an’s Ende der Welt dringen.
     

    – Sie erwarten also, daß Hatteras mit seinem Vorhaben Glück haben wird?
    – Es wird ihm glücken, Herr Clawbonny.
    – Ich denke wie Sie, Johnson, und sollte ihm auch nur noch ein Gefährte treu bleiben ….
    – Wir wären unser zwei!
    – Ja, Johnson«, erwiderte der Doctor, und drückte dem wackeren Matrosen die Hand.
    Das Prinz-Albert-Land, an welchem der Forward soeben vorüber fuhr, heißt auch Grinnel-Land, und dieser Name ist der allgemein verbreitete.
    Die Brigg hatte, als sie bald mit Segel, bald mit Dampf um das Land herumfuhr, eine Reihe unerhörter Schwierigkeiten zu bestehen. Am 18. August gewahrte man den im Nebel kaum sichtbaren Britannia-Berg, und der Forward ankerte am folgenden Tag in der Northumberland-Bai. Er war auf allen Seiten abgeschnitten.
Dreiundzwanzigstes Capitel.
Erstürmung der Eisblöcke.
    Nachdem Hatteras das Ankern des Schiffes besorgt hatte, begab er sich wieder in seine Cabine, nahm die Karte zur Hand und bezeichnete sie genau; er befand sich unter 76°57’ Breite und 99°20’ Länge, d.h. drei Minuten nur vom siebenundsechzigsten Grad ab.
     

    An eben dieser Stelle brachte Sir Edward Belcher seinen ersten Winter mit dem Pionnier und der Assistance zu. Von diesem Punkt aus veranstaltete er seine Ausflüge im Schlitten und im Boot; er entdeckte die Tafelinsel, das nördliche Cornwallis, den Archipel Victoria und den Canal Belcher. Als er über den achtundsiebenzigsten Grad, hinausgekommen war, sah er die Küste sich südwärts ziehen. Es schien, als müsse sie sich an die Jonesstraße anschließen, welche in die Bassins-Bai führt. Aber im Nordwesten dagegen erstreckte sich, sagt sein Bericht, das freie Meer in unabsehbare Ferne.
    Hatteras betrachtete mit Herzklopfen den Theil der Seekarten, wo ein weiter weißer Raum diese unbekannten Gegenden bezeichnete, und seine Augen kamen stets wieder auf das eisfreie polare Bassin zurück.
    »Nach so vielen Zeugnissen, sagte er sich, nach den Berichten von Steward, Penny, Belcher darf man nicht zweifeln, es muß der Fall sein! Diese kühnen Seeleute haben mit eigenen Augen gesehen! Kann man ihre Behauptung in Zweifel ziehen? Nein! – Aber, wenn inzwischen dieses damals freie Meer in Folge eines frühzeitigen Winters … doch nein, diese Entdeckungen sind nach einer Zwischenzeit von mehreren Jahren gemacht worden; dieses Becken existirt, ich werde es auffinden! werde es sehen!«
    Hatteras begab sich wieder auf’s Hinterdeck. Dichter Nebel umhüllte den Forward; vom Verdeck aus konnte man kaum den oberen Theil der Maste sehen. Doch ließ Hatteras den Eismeister aus seinem Elsternest herabkommen, und nahm seinen Platz ein; er wollte die geringste Lichtung des Himmels benutzen, um den nordwestlichen Horizont zu beobachten.
    Shandon hatte nicht verfehlt, zum Lieutenant zu sagen:
    »Nun, Wall! und dies freie Meer!
    – Sie haben Recht, Shandon, erwiderte Wall, und wir haben nur noch für sechs Wochen Kohlen vorräthig.
    – Der Doctor wird ein wissenschaftliches Verfahren erfinden, erwiderte Shandon, um uns ohne Brennmaterial zu heizen. Ich habe sagen hören, man könne mit Feuer Eis bereiten; vielleicht wird er aus Eis Feuer schaffen.«
    Shandon ging mit Achselzucken wieder in seine Cabine.
    Am folgenden Tag, den 20. August, zertheilte sich der Nebel auf einige Augenblicke. Man sah, wie Hatteras von seinem hohen Posten aus lebhaft am ganzen Horizont spähte; darauf stieg er schweigend herab, und gab Befehl zum Weiterfahren; aber man konnte leicht wahrnehmen, daß seine Hoffnung abermals getäuscht worden war.
    Der Forward lichtete die Anker und setzte seinen unbestimmten Weg nach Norden fort. Da man sich nicht mehr auf den veränderlichen Wind verlassen konnte, der zudem wegen der Krümmungen der Fahrpässe wenig zu benutzen war, so nahm man die nur hinderlichen Stangen nebst dem Takelwerk herab und zog die Maste heraus. Es bildeten sich hie und da auf dem Meer große weißliche Flecken; sie waren Vorzeichen eines bevorstehenden allgemeinen Gefrierens; sobald der Wind sich legte, gefror das Meer augenblicklich, aber wenn der Wind sich wieder erhob, zerbrach und zerstob das frische Eis. Gegen Abend fiel das Thermometer auf siebenzehn Grad (– 7° hunderttheilig).
    Wenn die Brigg sich in einem Fahrpaß versperrt sah, schoß sie gleich einem Sturmbock mit voller Dampfkraft wider das Hinderniß und bohrte es in den Grund. Manchmal hielt

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