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Reitclub Wedenbruck

Reitclub Wedenbruck

Titel: Reitclub Wedenbruck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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ja.“
    „Nein!“ widersprach Beppo hastig und wurde rot. „Es wäre mir lieber, du würdest ihn morgen in Wedenbruck im Stall lassen, und ich könnte ihn dort abholen. Ich meine, es wird soviel blödes Zeug geredet, und mein Reitschüler ist wirklich sehr schüchtern!“
    „Also gut, auch das.“ Jetzt mußte Bille wirklich breit grinsen. „Ich sage zu Hause Bescheid, daß du dir Zottel ausleihen darfst.“
    „Du bist echt ein starker Kumpel“, seufzte Beppo erleichtert. „Das werde ich dir nie vergessen!“
    „Gut, ich verstehe dein Problem ja. Aber denk dran, Zottel gut anzubinden, falls ihr mal Pause macht. Du weißt, wie leicht er einem abhaut.“
    „Logisch, ich kenne doch seine Tricks!“
    „Eben. Und sag ihr, sie solle nicht ihre engsten Jeans zum Reiten anziehen, sonst dauert das Vergnügen nicht lange! Ciao, Beppo, bis später!“
    Bille winkte ihm noch einmal zu und lief zum Stall hinüber. Beppo sah ihr verdutzt nach. Wie hatte sie das erraten, wo er doch so diplomatisch vorgegangen war! Na ja, Hauptsache war, er hatte sein Ziel erreicht. Jetzt mußte er nur noch Silke davon überzeugen, daß sie sich unbedingt morgen mit ihm treffen mußte. Daß sie ihren freien Tag hatte, wußte er. Ob sie den mit ihm verbringen würde, das war noch die Frage.
    Beppo hatte Glück. Er konnte zwar nicht ahnen, wie verliebt die stupsnasige, so appetitlich runde Silke tatsächlich in ihn war, denn sie sagte etwas gelangweilt, zufällig habe ihre beste Freundin ihr gerade abgesagt und sie habe noch keine andere Verabredung. Nun ja, und einmal ihre Reitkünste auszuprobieren, davon träume sie ja insgeheim schon lange, warum also nicht. Sie würde wie verabredet am Eingang der Kiesgrube auf ihn warten. Aber wenn er nicht pünktlich um halb drei dort wäre, würde sie sofort wieder gehen.
    Beppo verbrachte eine schlaflose Nacht. Abwechselnd malte er sich sein Liebesabenteuer in den rosigsten Farben aus und sah sich gleich darauf Dutzenden von Hindernissen gegenüber. Wie, wenn ihn jemand aufhielt? Wenn er zu spät kam? Wenn man ihm eine Strafarbeit im Stall aufbrummte, wegen irgendeines dummen Versehens? Morgen war Behindertenreitstunde, was war, wenn jemand ausfiel und er für dessen Dienst einspringen mußte?
    Doch nichts dergleichen geschah. Pünktlich erreichte er den Stall und wurde von Zottel höchst erfreut empfangen. Endlich kam er aus seiner Box heraus, er hatte nicht begreifen können, wie Bille ihn an so einem herrlichen Tag einsam hier zurücklassen konnte!
    Beppo überlegte einen Augenblick, ob er sich die Mühe machen sollte, Zottel auf Hochglanz zu putzen, doch er kam zu dem Schluß, daß Silke den Unterschied gar nicht bemerken würde. Sie würde mit Zottel schmusen, ihn streicheln und vielleicht ein bißchen aufgeregt sein vor ihrer ersten Reitstunde. Und dann würde er sie beruhigen und trösten. Beppos Gedanken gerieten außer Kontrolle, und er mußte sich zur Ordnung rufen. Er sattelte das Pony, fuhr flüchtig mit einem weichen Lappen über Zottels Fell, um Staub und Strohreste zu entfernen, und führte ihn aus dem Stall. Zottel wieherte unternehmungslustig. Beppo zuckte zusammen.
    Aus dem Fenster winkte ihm Billes Mutter zu. Nur schnell fort, ehe sie ihn in ein Gespräch verwickelte! Beppo saß auf und ritt durch das Tor auf die Straße.
    Bei der ersten Gelegenheit bog er von der Hauptstraße ab und erreichte auf Umwegen die einsam im Wald gelegene Kiesgrube, die schon seit Jahren nicht mehr benutzt wurde und zum Teil bereits mit Holunderbüschen und jungen Birken bewachsen war. Leider auch mit Brennesseln, wie Beppo besorgt feststellte.
    Silke war noch nicht da, es war auch erst viertel nach zwei. Um so besser, so konnte er noch ein wenig über seine Strategie nachdenken und den Platz genauer erkunden. Einsam genug war es hier, und der Fleck dort drüben unter dem dichten Gesträuch bot einen idealen Lagerplatz. Beppo untersuchte ihn noch einmal gründlich nach Brennesseln oder Ameisen - nein, alles war tadellos. Hätte er nicht ein kleines Picknick mitbringen sollen? Das war jetzt zu spät. Wenigstens aber hatte er die Hosentaschen voller Bonbons. Nur dumm, daß er Zottel hier nirgends anbinden konnte, die Stämme der Büsche und zarten Bäumchen waren so dünn, daß sie einem kräftigen Pony sofort nachgaben. Nun, irgend etwas würde ihm schon einfallen.
    Verdammt, da kam Silke schon. Er hatte sich noch einmal kämmen wollen. Hastig fuhr er sich mit der Hand durch die dunklen Locken. Silke

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