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Reitclub Wedenbruck

Reitclub Wedenbruck

Titel: Reitclub Wedenbruck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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sich besorgt über seine Angebetete. „Silke! Bist du okay? Hast du dich verletzt?“
    „Ach was, bloß die Hände ein bißchen aufgeschrammt.“
    „Komm, ich helfe dir! Setz dich da rüber!“
    Beppo hob das Mädchen auf, griff ihr unter die Arme und führte sie unter den vorher so gründlich inspizierten Lagerplatz. Er zog sich das Sweatshirt über den Kopf und breitete es unter dem Gesträuch aus.
    „So, komm, leg dich hierhin, dann werde ich mir deine Hände gleich mal ansehen.“
    Silke ließ sich widerstandslos auf den Boden nieder und schloß die Augen. Es war doch ein kleiner Schock gewesen, so unvermutet aus dem Sattel zu segeln und mit einem schmerzhaften Aufprall im Kies zu landen.
    Beppo sah sich nach Zottel um. Der hatte wenige Meter von ihnen entfernt ein paar saftige Gräser gefunden. Da hatte er erst einmal zu tun.
    „Nun zeig mir mal deine Hände.“ Beppo sprach väterlich wie ein alter Hausarzt. „Nur ein bißchen abgeschürft, bluten tut nichts, zum Glück. Warte, ich mache sie dir sauber.“
    Das war gut gesagt. Saubermachen, womit? Beppo durchsuchte seine Taschen vergeblich nach einem frischen Taschentuch, und Wasser gab es hier weit und breit nicht. Schließlich rupfte er ein paar Blätter aus und rieb damit den Staub von Silkes Händen.
    „Aua!“
    „Hat es weh getan? Entschuldige. Holunder ist eine Heilpflanze, weißt du. Gut gegen Grippe, gegen Magenbeschwerden, da helfen sicher auch die Blätter gegen Schürfwunden. He! An der Stirn hast du auch einen Kratzer...“ Beppos Stimme klang fast überschwenglich.
    „Wirklich? Das hab ich gar nicht gespürt.“
    „Nicht hinfassen, ich mache das schon.“ Beppo jubelte innerlich, das Glück war ihm hold! Nichts brachte einen einem Mädchen so nahe, als wenn man erste Hilfe leisten mußte! Er rupfte ein frisches Blatt aus und legte es auf die kaum sichtbare Schramme.
    „Das kühlt schön“, schnurrte er wie ein verliebter Kater. „Weißt du eigentlich, daß du wunderschöne Augen hast? Und einen ganz, ganz süßen Mund...“
    „Findest du? Finde ich überhaupt nicht“, hauchte Silke, der Beppos Nähe keineswegs unangenehm war.
    „Aber ja! Einen ganz, ganz süßen Mund!“ Beppo fuhr mit dem Zeigefinger die Linie ihrer Lippen entlang, dann näherte er seinen Mund dem ihren. Silke schloß erwartungsvoll die Augen.
    In diesem Augenblick kam Zottel zu dem Schluß, daß die Gräser hier unten in der Kiesgrube nicht sonderlich schmackhaft waren. Gab es da nicht noch etwas Besseres? Richtig! Die Bonbons in Beppos Hosentasche.
    Zottel war von Natur aus rücksichtsvoll, es lag ihm fern, Beppo und Silke zu stören. Das war ja auch gar nicht nötig, es würde vermutlich nicht schwierig sein, die Bonbontüte aus Beppos Hosentasche zu ziehen. Zottel machte sich munter ans Werk, beflügelt von der Vorfreude auf kommende Genüsse.
    Beflügelt war auch Beppo, aber von ganz anderen Gedanken. Er flüsterte Silke heiße Liebesschwüre ins Ohr, während er vorsichtig versuchte, sich den Knöpfen ihrer Bluse zu nähern. Daß Zottel in diesem Augenblick begann, an seiner Hosentasche herumzurupfen, brachte ihn vollkommen aus dem Konzept. Mit dem Fuß versuchte er möglichst unauffällig, das lästige Pony wegzudrängen, doch das nahm Zottel überhaupt nicht zur Kenntnis. Wenn er sich ein Ziel gesetzt hatte, brachte ihn nichts vom einmal eingeschlagenen Weg ab.
    Beppo überlegte fieberhaft, was zu tun war. Ließ er von Silke ab, um Zottel anzubinden, war die Stimmung zum Teufel, das fühlte er. Andererseits mußte er Zottel loswerden, der lenkte ihn einfach zu sehr ab. Doch er konnte unmöglich einerseits glühende Zärtlichkeiten flüstern und andererseits schreien: Geh weg, du blödes Pony! Eine vertrackte Situation.
    Zottel spürte nichts von Beppos Dilemma, er stellte lediglich fest, daß die Tüte tiefer saß als erwartet, und drängte seine Nase energischer zwischen den Jungen und das Mädchen.
    „He!“ rief Silke. „Was macht denn der?“
    „Beachte ihn gar nicht. Komm, küß mich!“
    Aber jetzt war Silke irritiert; Beppo spürte, wie sie sich ihm entzog. „Warum macht er das? Was will er?“
    „Keine Ahnung. Oder doch, warte mal, ich glaube, er hat die Himbeerbonbons in meiner Hosentasche entdeckt.“
    „Du hast Himbeerbonbons? Ehrlich?“
    „Ja“, sagte Beppo schwach.
    „Meine Lieblingssorte! Kriege ich auch welche?“
    Aus war es mit dem Liebesabenteuer. Beppo zog zähneknirschend die Tüte mit den Bonbons aus der Tasche und überließ

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