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Reitclub Wedenbruck

Reitclub Wedenbruck

Titel: Reitclub Wedenbruck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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eigentlich, daß Mirko in Lipica Pferde zugeritten hat? Er könnte uns doch eigentlich helfen, wenn jetzt die Jungen in die Ausbildung kommen!“
    Hans Tiedjen sah erstaunt auf. „Hat er das? Davon hat er mir gar nichts erzählt. Ja, wenn das stimmt, dann wäre er in der Tat eine große Hilfe für uns. Ich werde gleich heute nachmittag mal mit ihm darüber sprechen.“
    „Wenn du das Glück hast, daß er mit dir spricht“, bemerkte Tom lächelnd. „Ich glaube nämlich, daß Bille die einzige von uns ist, der diese Ehre zuteil wird.“
    „Sagt nichts gegen Mirko“, unterstützte Simon seine Freundin. „Der Mann ist ein echter Gewinn, der kann wirklich reiten!“
    „Oh, da bin ich ganz deiner Meinung.“
    Eine kleine Stille entstand, während derer Frau Engelke die abgegessenen Teller abräumte und den Nachtisch brachte: frische Rhabarbergrütze mit halbgeschlagener Sahne, was Florian einen Seufzer höchster Wonne entlockte.
    Bille war in Gedanken versunken. „Ist es nicht merkwürdig“, sagte sie plötzlich. „Noch vor drei Wochen schien es uns undenkbar, auf Hubert verzichten zu müssen - und jetzt haben wir mehr als einen Ersatz. Jemanden, der gut Pferde bewegen und sogar zureiten kann.“
    „So geht das im Leben.“ Auch Hans Tiedjen war nachdenklich geworden. „Hat einer von euch in letzter Zeit etwas von Hubert gehört?“
    „Ich bin ihm vorgestern zufällig begegnet“, erzählte Bettina. „Er holte zwei Pferde vom Bahnhof ab. Es waren wohl die ersten für seinen neuen Stall.“
    „Und?“ Tom sah sie neugierig an. „Davon hast du mir gar nichts erzählt!“
    „Nein. Es war irgendwie traurig. Er tat, als hätte er mich nicht gesehen. Vielleicht schämte er sich.“
    „Warum?“ fragte Bille lebhaft. „Er weiß doch, daß wir ihm alle nur das Beste wünschen!“
    „Nicht deshalb. Aber die Pferde, die er führte, waren ziemliche Elendsgestalten. Eher Tiere für einen Gnadenhof.“
    „Genau das, was wir befürchtet haben“, murmelte Simon.
    „Ja.“ Hans Tiedjen seufzte. „Und man kann absolut nichts dagegen tun. Sie haben noch nicht einmal eine Koppel! Und das hier auf dem Land. Aber Gerhard Karsten hat offenbar beschlossen, daß er sich diese Ausgabe sparen kann. Angebote hatten sie genug von den Bauern.“ Er blickte eine Weile nachdenklich vor sich hin. Dann sah er seine jungen Reiter ernst an. „Ich wäre euch dankbar, wenn ihr - unauffällig - ein wenig die Augen offenhieltet, was da drüben mit den Pferden passiert.“
    „Das machen wir sowieso, Daddy“, beteuerte Bille. „Schon weil wir wissen, daß Hubert von sich aus nie um Hilfe bitten würde.“
    Als Bille mit den anderen nach dem Mittagessen in den Hof hinunterkam, wartete Beppo auf sie.
    „Könnte ich dich mal einen Moment sprechen? In einer ganz persönlichen Angelegenheit.“
    Bille winkte Simon zu, er möge schon mal vorausgehen, und folgte Beppo in den Park. „Na?“
    „Ja, wie soll ich’s sagen. Ich wollte dich um etwas bitten. Ich meine, wenn du nicht willst, kannst du es mir ehrlich sagen, aber es wäre wirklich äußerst wichtig für mich.“
    „Nun rede doch nicht so um den Brei herum. Um was willst du mich bitten? Brauchst du Geld?“
    „Geld? Wirklich nicht!“ Beppo wies diesen Gedanken fast empört von sich, obgleich jeder in der Schule wußte, daß er ständig knapp bei Kasse war. „Nein, es geht um jemanden, der sehr gern mal reiten möchte. Eine Anfängerstunde, verstehst du? Mit meiner Sahida kann ich das nicht machen, sie ist zu temperamentvoll. Und mit einem der Schulponys müßte ich auf den Schulreitplatz gehen, wo alle Zusehen.“
    Bille ahnte, worauf er hinauswollte. Alle in ihrer Klasse wußten von Beppos Verliebtheit in das junge Mädchen, das seit kurzem in der Internatswäscherei arbeitete. Aber sie stellte sich ahnungslos. „Und das möchtest du nicht!“
    „Wie?“
    „Daß alle zusehen!“
    „Na ja, sie... ich meine, mein Reitschüler möchte das nicht so gern. Deshalb wollte ich dich fragen, ob du mir Zottel für einen Nachmittag überlassen könntest.“
    Bille konnte sich das Lachen kaum verbeißen, sie mußte wegschauen, als gäbe es drüben vor der Reithalle etwas Besonderes zu sehen.
    „Ist doch klar, Beppo. Ich weiß ja, daß Zottel bei dir in den allerbesten Händen ist. Wann soll der Unterricht stattfinden?“
    „Morgen, dachte ich.“
    „Gut. Du brauchst dir Zottel nur mittags von der Koppel hinter dem Schulstall zu holen. Wo sein Sattelzeug hängt, weißt du

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