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Reitclub Wedenbruck

Reitclub Wedenbruck

Titel: Reitclub Wedenbruck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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winkte ihm vom Rand der Kiesgrube zu und kam in großen Sprüngen den Weg herunter. „He, da seid ihr ja schon!“
    Sie mußte den ganzen Weg gerannt sein, ihr Gesicht war gerötet, und kleine Schweißperlen standen ihr auf der Nase. Oder war es nur die Aufregung? Jedenfalls sah sie süß aus, wie sie so den Kopf schief legte und Zottel kritisch betrachtete, fand Beppo.
    Eine kleine Stille entstand, in der jeder verzweifelt nach einem möglichst geistreichen Satz suchte. Dann fingen sie beide zugleich an zu reden.
    „Wollen wir sofort anfangen?“ fragte Silke.
    „Soll ich dir erst einmal die Grundregeln erklären?“ fragte Beppo.
    Sie lachten und schwiegen wieder. Beppo sah Silke verliebt in die Augen. Sie wich aus und blickte auf Zottel.
    „Na los, hilf mir rauf!“ sagte sie schließlich.
    Beppo trat so nahe an sie heran, daß Zottel beschloß, für etwas mehr Abstand zu sorgen und zur Seite auswich. Da Silke sich aber mit beiden Händen am Sattel festhielt und Beppo ihr Bein nicht loslassen wollte, hing sie plötzlich waagerecht in der Luft.
    „Bleib doch stehen, du Zottel!“ schimpfte Beppo.
    Das Pony schnaubte ärgerlich.
    „Schimpf nicht mit ihm, sonst wirft er mich nachher ab!“ sagte Silke vorwurfsvoll. „Und laß endlich mein Bein los. Ich probier’s allein.“
    Beppo gehorchte, und Zottel blieb höflich stehen.
    „Warte, ich zeig dir, wie du allein aufsteigen mußt. Linken Fuß in den Steigbügel, dabei hältst du dich oben am Sattel fest. So, und nun mit Schwung rauf!“
    Da Beppo Zottel am Weitergehen hinderte, indem er sich vor ihn stellte, klappte es ganz gut - bis auf die Tatsache, daß Silke versäumte, die rechte Hand vom Sattel zu lösen und nun plötzlich auf ihrem Arm saß, doch das Mißgeschick war schnell behoben.
    „Bin ich blöd!“ Silke lachte herzlich. „Und was nun?“
    „Jetzt korrigiere ich deinen Sitz. Hör gut zu.“
    Spätestens in diesem Augenblick begriff Zottel, daß er am heutigen Nachmittag nicht auf seine Kosten kommen würde. Anfängerreitstunde! Und das bei dem herrlichen Wetter! Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Nur der Duft der Himbeerbonbons in Beppos Hosentasche gab Anlaß zu gewissen Hoffnungen.
    Beppo begann damit, Silke die Feinheiten des richtigen Sitzens im Sattel zu erklären, wobei er abwechselnd ihre Schultern geraderücken, ihr Kinn anheben oder die Haltung ihrer Knie mit sanftem Druck korrigieren mußte. Dann kam die Zügelhaltung dran, ein willkommener Anlaß, Silke wie zufällig über Hände und Arme zu streichen. Zottel trat gelangweilt von einem Bein auf das andere. Auch Silke wurde allmählich ungeduldig. „Wann geht’s denn endlich richtig los?“ maulte sie.
    „Sofort. Du wirst merken, wenn du den richtigen Sitz nicht beherrschst, kannst du auch dein Gleichgewicht auf dem Pferd nicht halten. Also schön, dann reite jetzt mal im Schritt an.“
    „Und wie mache ich das?“
    Zottel nahm ihr die Überlegungen ab, er marschierte einfach los, den Weg zum Wald hinauf.
    „Halt, stopp, komm zurück! Verkürze den rechten Zügel und gib links etwas nach, damit er umdreht!“
    „Was? Ich verstehe immer nur Bahnhof!“
    Beppo sprintete hinter den beiden her und erwischte Zottel am Zaumzeug, gerade als das Pony einen flotten Trab einlegen wollte. Er wendete Zottel und erklärte Silke noch einmal, wie sie die Zügel gebrauchen und die Schenkel einsetzen sollte.
    „Gut, gut, nun laß schon los, ich hab’s kapiert.“
    „Na schön, dann versuch jetzt, unten in der Kiesgrube im Kreis zu reiten. Ich bleibe hier stehen und passe auf, daß er nicht wieder mit dir abhaut.“
    Silke gehorchte, und Zottel, der sich vorerst mit seiner Lage abgefunden hatte, fiel in einen trägen Schritt und ging gelangweilt ein paarmal im Kreis herum. Doch sehr bald genügte Silke dieses Schneckentempo nicht mehr.
    „He, Junge! Schlaf nicht ein! Ein bißchen Action, wenn ich bitten darf!“
    Nachdem Zottel auf bloßes Zureden nicht reagierte, drückte sie ihm ein paarmal heftig die Hacken in den Bauch. Zottel, der friedlich gedöst hatte und so eine Behandlung nicht gewöhnt war, machte einen erschrockenen Satz und galoppierte an. Silke wurde heftig auf und nieder geworfen, sie hielt sich krampfhaft am Sattel fest. Beppo kam mit großen Sätzen den Weg herunter und wollte das Pony aufhalten, doch Zottel wich ihm geschickt aus und machte eine Kehrtwendung, bei der Silke in hohem Bogen aus dem Sattel flog. Zottel blieb stehen und sah sich interessiert um.
    Beppo beugte

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