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Reiterferien am Meer

Reiterferien am Meer

Titel: Reiterferien am Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quinto
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schalt Babs, als Misty einen unerwarteten Tritt beiseite machte. „Willst du Patch etwa auch noch verrückt machen?“
    Vor uns legte Corker einen kleinen Galopp auf der Stelle ein, und Don musste ihm beruhigend die Hand auf den Hals legen.
    Inzwischen hatte Tante Di im Landrover uns eingeholt. Während sie die Kolonne langsam überholte, reckte sie den rechten Arm hoch und spreizte zwei Finger zum V-Zeichen der Siegeszuversicht.
    „Heehoo, alle miteinander!“, jubelte Lenny, und dann fügte er nicht sehr taktvoll hinzu: „Gute Stürze wünsche ich allerseits!“
    Du Schlawiner! dachte ich, während ich in mich hineinlachte. Und in diesem Augenblick schien plötzlich alles schief zu gehen: Mit drei grellen Huptönen kam ein alter Jaguar herangebraust, mehrere Pferde traten aufgeregt beiseite und zwangen den Fahrer, so fest auf die Bremsen zu treten, dass sie gellend kreischten. Das aber brachte die Pferde erst recht auf. Misty und Patch prallten heftig aneinander, Corker blieb plötzlich stehen, und wir rannten buchstäblich auf ihn. Als es uns endlich gelungen war, die Verwirrung zu lösen, war der Jaguar vorbei. Der Fahrer, der offenbar nichts von Pferden verstand und deshalb nicht ahnte, was er angerichtet hatte, ließ im Davonbrausen noch ein freundliches Hupen hören.
    Dieses grelle Hupen brachte Golden Boy um den Rest seiner Fassung. Ich sah, wie er von der Chaussee abbog und versuchte, die Böschung neben der Straße zu erklimmen. Zwar gelang es Steve, ihn wieder zurückzulenken, aber inzwischen hatte Brian auf Harkaway sich an die Spitze der Kolonne gesetzt, und das gefiel Golden Boy überhaupt nicht. Er versuchte, seinen alten Platz einzunehmen, doch Steve hielt ihn zurück. Dabei riss er offenbar etwas zu heftig am Zügel.
    Wiehernd stieg Golden Boy auf die Hinterbeine. Das war zu viel für Steve Rowlands verletzten Rücken; er konnte nicht elastisch reagieren – und Steve stürzte auf die Straße! Noch ehe Angela Dane ihren Blenheim zurückreißen konnte, berührte dessen Huf Steve Rowlands Brust.
    „Vater!“, schrie Carol entsetzt auf. „Vater!“
    Alle Reiter zügelten ihre Pferde. Babs und ich glitten aus den Sätteln und rannten vor. Doch ehe wir ankamen, waren Carol und Don schon zur Stelle. Steve krümmte sich vor Schmerzen.
    Tante Di hatte im Rückspiegel alles mit angesehen; hastig lenkte sie den Landrover an den Straßenrand, und noch ehe sie ganz anhielt, sprang Lenny heraus und eilte zu Golden Boy, der verdutzt mitten auf der Straße stand und nicht begreifen konnte, wie er den Mann, der ihn zu so vielen Siegen geritten hatte, hatte abwerfen können.
    Kreideweiß, mit verzerrtem Gesicht, half Don seinem Vater auf die Beine. Hilflos schaute Angela zu, sie konnte nur ganz verzweifelt um Verzeihung stammeln, nachdem sie ebenfalls abgestiegen war und Blenheim am Zügel hielt. Tante Di und Carol stützten Steve von der anderen Seite.
    „Bist du verletzt, Vater?“, fragte Carol mit verzerrter Stimme.
    Steve hielt sich die Seite und rang nach Atem.
    „Es ist gleich wieder gut“, ächzte er. „Ich bin nur ein bisschen außer Puste. Lasst mich einen Augenblick verschnaufen, dann bin ich wieder in Ordnung und klettere von der Straßenböschung aus in den Sattel.“
    „Das kommt überhaupt nicht infrage, Steve!“, erklärte Tante Di entschieden, bleich vor Zorn. „Endlich einmal müssen sogar Sie zur Vernunft kommen! Wir haben Sie viel zu gern, als dass wir möchten, dass Ihnen noch einmal etwas zustößt. Sie kommen zu mir in den Landrover, wir fahren zum Arzt, und von nun an werden Sie gefälligst tun, was Carol, Don und ich für richtig halten!“
    Steve öffnete den Mund zum Widerspruch, doch die Luft blieb ihm weg, und in plötzlichem Schmerz fuhr er sich mit der Hand an die Rippen.
    „Siehst du, Vater!“ Tränen liebevoller Fürsorge rannen Carol über die Wangen. „Du hast dich wirklich verletzt! Diesmal musst du nachgeben. Tue, was Di sagt, sie weiß es am besten. Wenn du schon auf Don und mich nicht hören willst, dann nimm dir wenigstens ihre Worte zu Herzen!“
    „Und Golden Boy?“, brachte Steve hervor, während er sich auf Tante Di stützte und sich von ihr zum Landrover führen ließ. „Sagt mir die Wahrheit: Wie schwer ist das Pferd verletzt?“
    „Überhaupt nicht!“, beruhigte ihn Don. „Lenny wird ihn zum Turnier reiten. Und ich nehme an, dass er sich, nachdem er sich nun ausgetobt hat, anständig benehmen wird!“
    Steve stieß einen Seufzer der Erleichterung aus

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