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Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden

Titel: Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mrgot Berger
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Schmieds, als Jule mit Sally herauskam. Der große, gepflasterte Hof, der bis an den Auslauf reichte, wirkte heute kleiner als sonst, weil vorn der rote Geländewagen des Schmieds mit dem Anhänger stand.
    Eberhard Kubelik band soeben seine derbe, braune Lederschürze um. Er griff in den Werkzeugkasten neben sich und holte eine Raspel hervor. Dann setzte er den linken Vorderfuß von Flecken-Paula auf einen niedrigen Bock und begann den Huf der braun-weiß gefleckten Knabstrupper-Stute zu bearbeiten.
    Luisa, ein zehnjähriges, zierliches Mädchen mit schwarzem Haar, hielt ihr Lieblingspferd am Halfter fest. »Ruhig, Paula, ruhig«, sagte sie immer wieder zu der Stute, die nicht still stehen wollte. »Bleib schön stehen. Ist ja gut, Paula.«
    Paula schien nicht zu finden, dass alles gut war. Sie versuchte unaufhörlich ihren Fuß vom Bock herunterziehen.
    »Paula ist das liebste Pferd der Welt, solange man ihr nicht an die Füße geht«, seufzte Luisa.
    »Wir haben es gleich geschafft«, kündigte Kubi von unten an. »Du machst das prima, Luisa.«
    Der Schmied mit dem vergnügten Gesicht unter einem schwarzen Wuschelkopf war bei den Mädchen außerordentlich beliebt. Nicht nur weil er immer fröhlich in den Stall kam, sondern auch, weil er nie grob mit den Pfer-den umging. Und natürlich außerdem, weil er meistens seinen besten Freund mitbrachte. Der war allerdings bis jetzt noch nicht aufgetaucht.
    »Wo ist denn Zwergmann?«, erkundigte sich Jule und schob Sallys Führstrick durch einen Anbindering. »Hier, Mäuschen.« Unauffällig steckte sie ihrer Stute ein Leckerli zu.
    Seit Jule auf dem Reiterhof angekommen war, fühlte sie sich wie befreit. Der Stall war der einzige Lichtblick, wenn man in der Schule eine Vollniete war und Eltern mit wenig Verständnis hatte.
    »Zwergmann? Der liegt noch im Wagen. Unterm Amboss«, schmunzelte der Schmied, ohne von Paulas Huf hochzusehen. »Der Kerl hat sich nicht in seinem Nickerchen stören lassen, als ich ausgeräumt habe.«
    Einige Besucher, die wie fast jeden Nachmittag über den Reiterhof bummelten, drehten sich um und kamen neugierig näher. Man sah ihnen an, dass sie unbedingt einen Blick in den Anhänger werfen wollten. Einen Kerl, der unter einem Amboss seinen Mittagsschlaf hielt, sah man nicht alle Tage.
    Auch Jule ging zu dem langen Wagen mit der geöffneten Doppeltür und linste hinein. »Hi, Zwergmann«, rief sie ins Halbdunkel, »bist du wirklich noch nicht wach?« Verhaltenes Kichern war von den Reitermädchen im Hintergrund zu hören, die mit dem Striegeln und Bürsten ihrer Pferde beschäftigt waren. Sie wussten schließlich, was gleich kam. Und vor allem, wer . ..
    Im Wagen war ein Rumpeln und Rumsen zu hören, als ob jemand aufstand und dabei irgendwo gegen stieß. Sekunden später erschien der Kopf eines riesenhaften Schäferhundes in der Ladeöffnung. Ein Bild urwüchsiger Kraft. Mit seinen schräg gestellten Augen konnte er glatt als Wolf durchgehen. Dabei war Zwergmann eine Seele von Hund, aber das sah man eben nicht. Er streckte die Vorderbeine lang aus, reckte sich und riss sein Maul zu einem Furcht erregenden Gähnen auf. Es war nicht besonders schwer, sich vorzustellen, dass diese Reißzähne Knochen knacken konnten.
    »Hallo, Zwergmann«, sagte Jule fröhlich.
    Die Gesichtszüge der drei Besucher erstarrten. Es sah aus, als ob man einen Film angehalten hätte. Hätten sie nicht so etwas befürchten müssen? Wer ein ausgewachsenes Holsteiner Pferd mit Mäuschen anspricht, schreckt natürlich auch nicht davor zurück, einen Halbwolf Zwergmann zu nennen .. .
    Der »Film« kam langsam wieder in Bewegung. Schritt für Schritt wichen die drei zurück. Grinsend duckten sich die Mädchen hinter ihren Pferden. Die Uberra-schungsnummer mit Zwergmann war jedes Mal ein Erfolg.
    Der Riese Zwergmann, der in Wirklichkeit »Buddy« hieß, knurrte gut gelaunt. Bedächtig leckte er über Jules ausgestreckte Hand und trottete hinüber zu Rocky, der neben Sally angebunden war. Der schwarze Traber sah dem Hund mit aufgerichteten Ohren entgegen und grummelte freudig, als Zwergmann sich neben seinen Vorderhufen niederlegte.
    »Das begreife, wer will«, sagte Conny kopfschüttelnd, »ich jedenfalls nicht.« Sie neigte den Kopf zur Seite und betrachtete weich lächelnd ihr zierliches Lieblingspferd Rocky und den gewaltigen Hund.
    »Ausgerechnet mit so einem Riesenvieh freundet mein Rocky sich an. Wo er doch sonst total ängstlich ist. Verstehst du das, Jule... ach,

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