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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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streckte er ein Vorderbein vor, als er Luisa bemerkte. Doch sobald er das Wasser spürte, zog der Kater das Bein rasch zurück. Nasse Pfoten hasste er. Luisa hob ihn auf den Arm und ging mit ihm zum zehnten Mal an diesem Tag zum Dachbodenfenster. Eisiger Schrecken durchfuhr sie, als sie nach draußen blickte. Weit und breit kein Mensch zu sehen. Wo steckten sie alle? Vorhin waren doch noch mehr als zwanzig Menschen da unten gewesen!
    Luisa schien es, als zöge man ihr den Boden unter den Füßen weg. Kam am Ende niemand auf den Hof zurück? Nicht einmal Kai Jensen? Vielleicht durfte er nicht mehr ins Haus - aus Sicherheitsgründen?
    Und keiner wusste, wo sie steckte ...
    Je länger Luisa über ihre Lage nachdachte, desto mehr steigerte sie sich in den schrecklichen Gedanken hinein - wenn sie nicht schnellstens aus diesem Haus käme, würde sie ertrinken. Zusammen mit Blaumann. Schließlich wurde es zu einer fixen Idee.
    »Ich muss etwas tun«, murmelte Luisa vor sich hin, »bevor ich durchdrehe.«
    Da fiel ihr Blick auf die Longe - und Luisa hatte einen Geistesblitz.
    »Wir schaffen es, Blaumann«, sagte sie und drückte ihr Gesicht in sein weiches Fell.
    »Wo ist denn Luisa?«, fragte exakt zu dieser Zeit Jule, als sie sich zwischen Feuerwehrleute und Wassersportler auf eine lange Bank quetschte.
    Die schmalen Klappbänke benutzte man sonst für die Besucher im Stall. Heute allerdings standen die Bänke an einem anderen Platz - auf Dankwarts Garage. Vorhin war Dankwart Löwe zum Reiterhof herübergekommen und hatte alle zum Grillen eingeladen. Als Antwort auf die erstaunte Frage »Warum?« hatte er nur aufgestöhnt. »Unsere Gefriertruhe - oh Mann! Dieser Stromausfall! Alles taut auf. Dagegen kommen Wilma und ich nie im Leben an. Also, wie ist es? Es regnet nicht, das muss man ausnutzen.«
    Das ließ man sich nicht zweimal sagen und zog auf das Nachbargrundstück hinüber. Löwes Rasen stand nicht unter Wasser, war aber nass. Darum kletterten die Gäste mit einer Leiter hinauf auf das Flachdach der Garage. Vier Bänke standen dort rund um einen Grill. Auf einem Tisch daneben türmten sich Berge von Weißbrot, Würstchen und Koteletts.
    Es wäre sicher eine schöne Grillparty geworden, hätte nicht Jule die verhängnisvolle Frage gestellt; »Wo ist denn Luisa?«
    Bastian wurde blass. »Sie wollte mit mir Kajak fahren. Aber auf dem Hof stand sie nicht mehr. Ich dachte... sie ist bei jemand anderem eingestiegen.«
    »Oh Mann«, sagte Dankwart Löwe. »Mannomanno-mannomann.«
    Einen Moment herrschte Stille.
    »Das Gullyloch.« Kai Jensen ließ die Brotscheibe sinken, in die er gerade beißen wollte. Musste er mit einem zweiten Fall Imke rechnen? Wie schlimm es das Mädchen erwischt hatte, wusste er nicht. Die Untersuchung in der Unfallklinik dauerte noch an.
    »Los! Wir müssen Luisa suchen. Sofort.«
    Jensen sprang auf.
    Hals über Kopf sausten sie die Leiter hinab und liefen, wie sie noch nie vorher gelaufen waren. Jule und Bastian an der Spitze. Die anderen rannten hinterher. Keuchend umrundeten sie das Stallgebäude. Das Wasser spritzte rechts und links neben den Stiefeln hoch. Die Helfer erreichten den Hof keine Sekunde zu früh.
    Da war Luisa! Hilflos hing sie in halber Höhe an der Stallwand.
    Angsterfüllt klammerte sie sich an eine Longe, die aus dem eingeschlagenen.Dachfenster herausbaumelte. Mit einer Hand hielt sie den Griff des Katzenkorbs fest. Die Leine war an einem Dachbalken festgebunden, aber die Longe reichte nicht bis auf den Hof hinab.
    »Was machst du da?«, schrie Bastian außer sich vor Schreck.
    Voller Furcht sah Luisa nach unten. »Helft mir doch. Ich kann mich nicht mehr halten.«
    Einfach runterspringen ging nicht. Unter ihr waren Boote angebunden und Surfbretter abgestellt. Benno handelte entschlossen. Er packte Jules Surfbrett, lehnte es hochkant an die Wand und hielt es fest.
    »Stell dich darauf. Wir holen eine Leiter«, rief er nach
    oben. Und als Luisa endlich Halt unter den Füßen fand, sagte er: »So, und nun lass den Katzenkorb fallen.« »Nein! Niemals!«
    »Luisa! Der schwimmt doch.«
    »Aber Blaumann ist so wasserscheu.«
    Benno raufte sich in Gedanken die Haare.
    »Reg mich nicht auf, Luisa Steffen«, beschwor er sie. »Wirf den Korb herunter! Du brauchst beide Hände zum Festhalten. Willst du dir das Genick brechen?«
    Herr Jensen zog seine Jacke aus und hielt sie zusammen mit Jule, Conny und Bastian weit auseinander.
    »Die Jacke ist wie ein Sprungtuch für Blaumann«, rief er

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