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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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die ordentlichste Schrift hatte. Zwei Seiten waren voll gekritzelt, als Ingrid Reet und ihr Mann Hans 20 Minuten später erschienen. Während Frau Reet das Foto in ihrer Stalltasche suchte, fragte sie Kai Jensen: »Ist Ihre Sally wirklich nicht trächtig?« \ Er schüttelte den Kopf. »Kann nicht sein. Ich habe sie nicht decken lassen. Im Sommer sieht sie immer aus wie eine Kugel mit ihrem Grasbauch.«
    Allerdings zuckte Kai Jensen unmerklich zusammen. War ihm Sallys Bauch zuletzt nicht auch runder vorgekommen? Möglich war alles - schließlich sprang seine ausgeflippte Stute manchmal über den Zaun und rannte weg. Auf eine Hengstweide? Jensen beschloss, Sally untersuchen zu lassen, gleich nach dem Hochwasser. »Ihre Traumstute, Frau Reet... «, drängte Conny ungeduldig.
    Endlich das Foto. Neugierig beugten sich zehn Köpfe darüber. Weil die Taschenlampe nicht genug Licht gab, gingen sie nach draußen. Leider war das Bild verwackelt.
    »Das ist ja ein selten schlechtes Foto«, sagte Bastian, ehrlich wie immer, wenn es um sein Hobby ging, die Fotografie. »Ich mache Ihnen eine schöne Aufnahme, Frau Reet. Obwohl das gar nicht so leicht wird, so schwarz wie Ihre Stute ist.« Er grinste. »Wenn man die vor eine schwarze Wand stellte, wäre das ein Suchbild.« »Dann können wir sie ja Suchbild nennen«, lachte Ingrid Reet und zog Luisa den Block aus der Hand. »Lass mal sehen. Habt ihr etwas Besseres?«
    Jedenfalls konnte man den Jugendlichen nicht nachsagen, dass sie keine Phantasie hätten. Ingrid und Hans Reet hielten sich den Bauch vor Lachen, als sie die Ausbeute an Namen laut vorlasen. Unter dem Stichwort »schwarz« stand folgendes: Kaffee - Espresso - Afrika - Olive - Teer - Panther - Neger ...
    »Neger ist rassistisch«, sagte Ingrid Reet. »Das geht nicht.«
    »Schwarzafrikaner?«, schlug Jule stattdessen vor. »Meine Lena ist doch eine Stute. Weiblich.« »Schwarzafrikanerin ? «
    »Für eine deutsche Trakehner-Stute?«
    »Hm, passt wohl eher nicht«, gab Jule zu.
    Und weiter.
    Sirup - Ruß - Surfjacke - Lakritzschnecke...
    »Wir haben doch schon unsere trabende Lakritzstange«, sagte Mia-Mathilde Gerlach und schnitt Conny eine Grimasse. »Diesen komischen Rocky. Noch einmal Lakritz, das hält ja keiner aus.«
    Conny grunzte wütend. Wo gab es eine amtliche Beschwerdestelle für Nervis?
    Altöl - Black Molly - Kohle ...
    »Kohle ist optimal«, unterbrach Hans Reet begeistert.
    »Das erinnert einen ständig daran, wie schweineteuer das Pferd war.«
    »Hans! Wie kannst du bei einer Traumstute an die Finanzierung denken«, beschwerte sich seine Frau. Weiter.
    Blacky - Nacht - Pupille.
    Ziemlich gut, fanden die frisch gebackenen Pferdebesitzer.
    Aber Frau Reet suchte noch etwas anderes. Mit Charme. Und Romantik.
    »Chinesische Lackkommode, die im ersten Frühjahrsvollmond glänzt«, sagte Alexandra und zupfte etwas verlegen an einer Locke.
    Verblüfft drehten sich alle zu der 14-Jährigen um und sahen sie verwundert an. Alex wurde rot und zuckte die Schultern. »Meine Mutter hat Chinakunde studiert.«
    Ingrid Reet schmunzelte.
    »Lackkommode - für ein Dressurpferd etwas schrill, oder? Aber vielleicht Lacky? Nein... noch besser Lucky, das heißt glücklich. Ich glaube, wartet mal . . . Lucky Lena würde mir gefallen. Glückliche Lena. Ja, so soll sie heißen. Aber alle Tipps sind einmalig. Darf ich den Zettel behalten?«
    Herr Reet murmelte, dass er die Stute doch lieber Kohle nennen wollte.
    Zur Feier des Pferdekaufs schenkte Bastian Ingrid Reet ein T-Shirt mit Sally und Maulwurf. Kai Jensen verabschiedete sich. Er wollte zum Schmied, um nach Cherie, Santana und Fuchsi zu sehen.
    Reets erzählten noch ein bisschen von der neuen Rappstute, dann gingen sie zu ihrem Auto. Conny lief hinterher.
    »Nehmen Sie mich mit?«, fragte sie leise. »Das heißt, falls Sie am Museumsdorf entlangfahren?«
    Sie vergewisserte sich, dass die anderen, die zum Fahrradstand gingen, sie nicht im Blickfeld hatten. »Ich will unbedingt zu Rocky. Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl. Als ob da etwas nicht stimmt.«
    Hans Reet öffnete die Autotür.
    »Rocky - ist das nicht dieser schwarze Traber?«
    Conny nickte.
    »Steig ein. Wir Schwarzpferde-Freunde müssen Zusammenhalten.«

12. Kapitel
    Rockys Horror-Show

    Weit kamen sie nicht.
    Kurz hinter dem Birkenweg lenkte Hans Reet sein Auto halb auf den Bürgersteig, um den Feuerwehrwagen vorbeizulassen, der sich von hinten mit Blaulicht näherte. Conny ließ ihre Scheibe nach unten

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