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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Mauerwerk ausbreiten. Heu und Stroh auf dem Dachboden könnten durch die Feuchtigkeit verderben. Solange die Flutwelle seinen Stall innen verschonte, dachte Jensen, konnte er noch ganz zufrieden sein.
    Seine Zuversicht wuchs. Vielleicht war der ganze Albtraum schon bald vorbei?
    Als Kai Jensen auf den Hof zurückstiefelte, pfiff er sogar mittelfröhlich durch die Zähne. Zu früh, wie sich herausstellen sollte. Denn ihm standen noch einige Aufregungen bevor.

10. Kapitel
    Gefangen mit Blaumann

    »Das schmeckt dir, Blaumann, stimmt 7 s?« Luisa kauerte neben dem Kater auf dem Heuboden und goss aus einer Flasche frisches Wasser in seinen Trinknapf. Noch beim Gießen schlabberte die Katzenzunge das kühle Nass auf.
    Luisa warf einen Blick in die Fressschüssel unter dem Fenster. Warum lag das Trockenfutter, das Kai Jensen dem Kater hingestellt hatte, noch fast unberührt darin? War es verdorben? Sie hob den Napf hoch und schnupperte an den Brocken. Sie rochen appetitlich. Fraß Blaumann nicht, weil er sich hier oben einsam fühlte? Oder war er krank? Sie sah ihn genauer an. Seine Augen tränten, das erkannte sie selbst bei dem spärlichen Licht. Schlimm war es noch nicht. Aber wusste man nicht, wie schnell daraus eine Bindehautentzündung wurde?
    »Ich glaube, du bist ein Fall für meine Oma«, sagte Luisa. Gut, dass Oma Hilla Krankenschwester war. Mit kranken Tieren kannte sie sich aus, da machte ihr nicht mal Tierarzt Teichmüller etwas vor. Luisa beschloss, den Stallkater mit nach Hause zu nehmen.
    Sie sah sich auf dem Dachboden nach Blaumanns Katzenkorb um und drückte auf den Lichtschalter. Die Lampen blieben dunkel. Der Strom war abgeschaltet, natürlich!
    Suchend klopfte Luisa auf die Pferdedecken, die über den Heuballen lagen. Dass es auch so finster war! Tasthaare müsste man haben, dachte sie, als sie beim Stöbern zum dritten Mal gegen irgendetwas stieß. Tasthaare wie Blaumann und die Pferde. Die würden garantiert nicht so tölpelhaft über Kästen und Kartons stolpern wie sie.
    Forken und Besen lehnten an den Strohstapeln. In den Gängen türmten sich Berge von bunten Putzboxen. Luisa kramte dazwischen herum. Hoffentlich hatte niemand den Korb weggeräumt! Endlich! Ihre Finger ertasteten das Geflecht des Weidenkorbs. Vorsichtig zog sie ihn aus dem Kartonstapel hervor. Trotzdem gerieten drei Kästen ins Rutschen und kippten um. Luisa seufzte. Aufräumen hatte bei der Dunkelheit keinen Sinn. Obwohl es ihr widerstrebte, Unordnung zu hinterlassen. Blaumann stand noch abwartend vor dem Trinknapf und maunzte, als das Mädchen sich zurück zu ihm ans Fenster tastete.
    »Noch mehr?«, fragte Luisa. »Na komm.« Sie goss den Rest aus der Flasche in die Schüssel und lehnte sich ans Fenster.
    »Mensch, Blaumann«, sagte sie staunend. »Das müsstest du sehen.«
    Von oben hatte Luisa einen Rundumblick auf die überfluteten Wiesen bis hinunter zum Lottbach. Wo früher Ankum und Brinkum, Flecken-Paula, King-Louis, Rocky und die anderen Pferde standen, glitten jetzt Kajaks und Gummiboote über die versunkenen Wiesen. Luisa presste die Nase an die Scheibe. Erkannte sie jemand da unten? Ja, das war Jule. Bäuchlings lag sie auf ihrem Surfbrett, das rote Haar leuchtete wie eine Ampel. Das Segel dümpelte neben dem Brett im Wasser. Mit kräftigen Schwimmbewegungen tauchte Jule ihre Arme rechts und links ins Wasser, um vorwärts zu kommen. Warum surft sie nicht richtig?, fragte sich Luisa. Sie wusste ja nicht, dass ihre Freundin Schiffbruch erlitten hatte.
    Da drüben, auf dem Floß, das waren die Gerlach-Zwil-linge. Von hinten konnte man Mia und Dina zwar nicht erkennen, aber Luisa hatte die Nervis vorhin beim Abladen des Floßes gesehen. Imke Zavelstein stapfte durchs Wasser auf die Zwillinge zu, ein zu weiter Taucheranzug schlotterte um ihre kleine Gestalt. Wo hatte sie sich den bloß geliehen? Imke schwenkte ein Tau, band es am Floß fest und zog es durch knietiefes Wasser. Warum kam Imke eigentlich erst jetzt? Klar - sie war morgens in die Tierklinik gefahren, um ihren Deichgraf zu besuchen. So stressig die Nervis auch sind, dachte Luisa, ihre Pferde behandeln sie gut. Da gab es nichts.
    Bastian paddelte gerade mit seinem Kajak an Jules Surfboard heran. Die beiden schienen sich prächtig zu amüsieren.
    Luisa kicherte. Jule und Bastian! Jetzt aber nichts wie hin, bevor Bastian im Liebesrausch vergaß, dass er sie in seinem Boot mitnehmen wollte.
    Der Kater strich um Luisas Beine. Das Mädchen setzte den Katzenkorb auf

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