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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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Luisa schließlich zwischen zwei Atemzügen hervor. Und dann: »Der Fluss ... er läuft über . . . auf der anderen Seite . . . wo sie bauen wollen.«
    Jule tippte sich an die Stirn. »Du spinnst. Wir kommen gerade von der Wiese. Da war nichts zu sehen.« Ungeduldig trat Luisa von einem Fuß auf den anderen. »Ja, weil da der Wall ist. Aber auf der anderen Seite ist keine Böschung mehr ... «
    Benno schaltete sein Handy ab. »Schlechte Nachrichten. Am anderen Lottbach-Ufer ist alles überschwemmt. Die Keller sind schon voll gelaufen.«
    »Seht ihr!«, triumphierte Luisa.
    Benno drehte sich um. »Wo ist Kai Jensen? Wir müssen das Ufer sichern. Auf dieser Seite des Lottbachs.« Erschrocken stöhnte Conny auf, weil sie sich schon die Folgen ausmalte. »Wenn das Wasser steigt, kann es dann bis in den Stall kommen?«
    Benno wiegte den Kopf.
    »Bis in die Boxen sogar?« Luisa sah ihn bange an. »Was wird dann mit den Pferden? Sag doch, Benno!«
    Sie ging zur Box von Flecken-Paula hinüber, ihrem Lieblingspferd. Liebevoll tätschelte sie den Hals der Knabstrupper-Stute. Als ob sie durch sofortiges Schmusen die Gefahr bannen könnte. Paula schnaubte zufrieden und rieb ihre Nase an Luisas nasser Jacke.
    Oie und Kalle, die Fjordies, scharrten mit den Hufen. Sie wollten auch gekrault werden.
    »Schaltet mal kurz euren gesunden Menschenverstand ein«, sagte Jule, die meistens auf dem Teppich blieb. »Wir haben doch kürzlich an der Nordsee einen Orkan überstanden, ohne dass die Deiche gebrochen sind. Und die Nordsee ist ja wohl gefährlicher als unser lahmer Lottbach.«
    »Das große Hochwasser an der Oder war aber auch im Inland«, gab Bastian zu bedenken. »In Brandenburg. Und ihr wisst, wie schlimm das geworden ist.«
    »Nun mal bloß nicht gleich den Teufel an die Wand«, wehrte Benno ab.
    Mit einem Käsebrötchen und einer halbvollen Kaffeetasse in der Hand stürmte Kai Jensen die Treppe am Ende des Stalls herunter. Er kam direkt aus seiner Wohnung, die unter dem Dach des alten Bauernhauses lag. Sein Frühstück! Typisch! Kein Reiter konnte sich vorstellen, dass der Stallbesitzer in aller Ruhe am gedeckten Tisch saß. Sein Brötchen verdrückte er meistens zwischen Haferkiste und Reithalle. Damit es schneller rutschte, spülte Jensen jeden Bissen mit reichlich Kaffee hinunter. Kein Wunder, dass der Chef so dünn war.
    »Für ihn wäre es ideal, wenn man ihn an einen Tropf legte, wie damals im Krankenhaus«, sagte Conny halblaut, »dann müsste er nicht mal mehr schlucken.« »Verdammte Nässe«, brummte Kai Jensen beim Nähertreten kauend und klopfte Benno zur Begrüßung auf die Schultern. »Wieso kommst du in Uniform? Das verheißt meist nichts Gutes.«
    »Hm«, seufzte Benno, dann ging er mit dem Stallbesitzer in die Sattelkammer. Sehr zum Leidwesen der Jugendlichen. Als die beiden wieder herauskamen, machte Herr Jensen ein Gesicht wie zehn Tage Regenwetter. Mindestens zehn.

2. Kapitel
    Schlechte Nachrichten

    Bennos Mitteilung vermieste Kai Jensen den Augustmorgen endgültig. Was der Feuerwehrmann vorgeschlagen hatte, war keine Kleinigkeit. Sandsäcke sollten auf der Böschung des Lottbachs gestapelt werden. Tausende! Die Feuerwehr wollte Vorbeugen. Das war eigentlich eine gute Nachricht. Das schlechte daran: Die Sandsäcke konnten nur über die Pferdewiese transportiert werden. Das bedeutete, dass die Helfer sein Gras völlig zertrampeln würden.
    Kai Jensen hatte in der Sattelkammer versucht, die ganze Aktion abzuwehren. Zumal die Fachleute selbst nicht wirklich glaubten, dass der Lottbach noch weiter steigen würde. Aber auf diese Hoffnung durfte sich die Feuerwehr nicht verlassen.
    Klar, der Stallbesitzer lechzte nicht danach, dass die schweren Einsatzwagen seine Weiden ruinierten. Völlig grundlos womöglich. Doch Benno konnte Jensen nicht verschonen.
    »Wenn nur dein Hof in Gefahr wäre, Kai«, hatte er eingewandt, »dann könnten wir warten. Aber das Hochwasser trifft ja auch deine Nachbarn. Familie Löwe und Dr. Völker, Rühmanns, die Wilkes und so weiter. Den ganzen Birkenweg eben.«
    Mit einem Wort: Es gab für Kai Jensen kein Entrinnen vor dem Sandsack. Darum das Gesicht wie zehn Tage Regenwetter, als er wieder auf der Stallgasse erschien. Gespannt scharten die Mädchen und Bastian sich um den Feuerwehrmann. Stumm lauschte der Besitzer von Birkenhain, als Benno den Einsatzplan erläuterte. »Reine Vorsichtsmaßnahme«, beruhigte dieser die Umstehenden. »Vielleicht gibt es hier gar kein Hochwasser. Aber

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