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Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute

Titel: Reiterhof Birkenhain 06 - Rettung in letzter Minute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margot Berger
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wenn doch... jedenfalls kann dem Reiterhof dann nichts passieren.«
    Luisa drängte sich nach vorn.
    »Auch nicht, wenn es noch lange so weitergießt?« Benno ließ sich mit der Antwort Zeit.
    »Na ja .. . « Er zögerte und warf einen schnellen Blick zu Kai Jensen hinüber. »Wenn das Wasser im Lottbach weiter steigt, dann lösen wir allerdings Alarm aus.« Eine vorsichtige Pause folgte.
    »Katastrophen-Alarm.«
    Jensen kippte den letzten Schluck Kaffee hinunter. »Damit ist aber so schnell nicht zu rechnen«, sagte er. Weil Benno schwieg, fragte er misstrauisch: »Oder doch?«
    Der Feuerwehrmann machte nicht den Eindruck, als liebe er im Moment seinen Job. Er starrte zur Balkendecke des Stalls. »Der Katastrophenstab sitzt ständig zusammen. Wenn es sein muss, wird der Alarm auch nachts ausgelöst. Ehrlich gesagt, ich rechne damit, dass es morgen so weit ist.«
    Morgen! Schon morgen.
    Katastrophen-Alarm.
    Wie das klang! Furcht einflößend. Die Mädchen bekamen eine Gänsehaut. Andererseits - hörte sich das nicht gleichzeitig nach aufregender Action an?
    Im Nu war die Stallgasse von lautem Stimmengewirr erfüllt.
    »Bringt ihr ein Rettungsboot mit?« - »Dürfen wir helfen?« - »Kann der Maulwurf ertrinken? In seinen Gängen?«
    Jeder wollte etwas wissen.
    Nur Herr Jensen nicht. Er stand da und sah von den Boxen bis zur Treppe, von der Treppe bis zu den Boxen und wieder zurück. Als ob er seine Stallgasse insgeheim schon in den Fluten versinken sah. Auf seiner Stirn schien in Leuchtbuchstaben das Wort Ärger zu stehen. Erst als auf einmal von nebenan lautes Quieken zu hören war, fand Herr Jensen seine Sprache wieder.
    »Was ist denn in der Reithalle los?«, stöhnte er und durchquerte gleich darauf mit großen Schritten den Stall, um nach dem Rechten zu sehen. Er war froh, für einen Moment dem unheilvollen Gespräch zu entkommen.
    »Wir haben Rocky und Nappo hineingestellt«, rief Conny ihm nach. »Zum Austoben.«
    Der schwarze Traberwallach und der Haflinger verstanden sich im Grunde gut, aber manchmal kam in Traber Rocky der Raufbold durch...
    »Natürlich wieder der Rocky...«, hörte man Kai Jensen seufzen. Die Holztür in der Bande knarrte, was darauf hindeutete, dass der Chef in die Halle ging.
    Conny rannte ihm nach. Der dunkle Fleck in Nappos Hals sprach eine eindeutige Sprache. Herr Jensen stand neben dem Haflinger und untersuchte die kleine Bissstelle.
    Rocky beeilte sich, dem Chef aus den Weg zu gehen und seinen Ich-bin-ein-Unschuldslamm-Blick aufzusetzen. Vorwurfsvoll musterte der Traber die Holzwände. Als ob die Latten für den Beißangriff verantwortlich wären. Erst als Conny auftauchte, veränderte der Schwarze seine Haltung, senkte den Kopf und trabte mit freudigem Schnauben zu ihr hinüber. Sein Lieblingsmensch stand dort!
    »Mann, Herr Jensen. Ein bisschen schnappen - das passiert schon mal beim Spielen.« Conny lehnte sich über die Bande und schob dem Pferd unauffällig ein Leckerli ins Maul. »Nicht schimpfen. Rocky hat sich doch so gut eingelebt.«
    Jensen stemmte die Hände in die Seiten und sah Rocky nach, wie er kauernd zu Nappo zurückkehrte und ihm hingebungsvoll die Backen leckte.
    »Ach so, und deswegen soll ich wohl jubeln, wenn er andere Pferde beißt?«
    »Tut er ja gar nicht. Die beiden schmusen doch richtig.« Ein verrückter Kerl, dieser Traber. Aber Connys Einwand stimmte, da musste der Stallbesitzer ihr Recht geben. Als er Rocky von der Rennbahn gekauft hatte, war dieser ein reines Nervenbündel gewesen. Inzwischen hatte er den Reiterhof Birkenhain als neues Zuhause akzeptiert. Nicht zuletzt dank Connys geduldiger Pflege. »Trotzdem - ich glaube, dein Rocky hält sich für einen Tiger und nicht für ein Schulpferd«, murmelte Kai Jensen und schloss die Bandentür hinter sich.
    Ein kleiner Biss! Wenn das alles war, was in nächster Zeit an Katastrophen über ihn hereinbrach, konnte er heilfroh sein. Benno kam ihm in der Stallgasse entgegen.
    »Also, Kai, ich bestelle jetzt die Sandsäcke bei der Einsatz-Leitzentrale. Die Säcke sind fertig gepackt und vernäht.« Er tippte grüßend an seinen Helm. »Ich rufe an und sage dir, wann die kommen. Das geht nachher ganz schnell auf deiner Wiese. Ohne großen Aufwand.« Nein, ein großer Aufwand wurde es tatsächlich nicht. Es sollte ein riesengroßer Aufwand werden.
    Denn eins wusste Benno am Morgen noch nicht: An insgesamt acht Stellen in Hamburg drohten kleine Flüsschen und sogar die Alster über die Ufer zu treten. Das

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