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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Woche eine große Erfindung zu machen?«
    »Natürlich. Bei seinem Köpfchen schickt er ja auch ein Schreiben per Post von der Relaisstation, statt es auf dem Richtstrahl zur Erde zu senden. Da müssen ihm doch solche Einfälle kommen!«
    Abrupt schwang die Tür auf. »Habt ihr schon das Neueste gehört?« fragte Walt Franks atemlos.
    »Nein«, erwiderte Don, während er automatisch ein drittes Glas füllte. Walt schaute fasziniert zu, wie der weiße Schaum der bernsteinfarbigen Flüssigkeit höher stieg.
    »Dann sieh dir das an!« Walt streckte Channing ein Dienstschreiben entgegen, das besagte, daß elf Depeschen ihren Empfänger nicht erreicht hatten.
    »Wie ist das möglich?«
    »Ihr erinnert euch doch, daß unser Superhirn mir die Leitung über die Techniker meiner Abteilung entzogen hat? In den vergangenen zehn Tagen hat Burbank ein paar Neuigkeiten eingeführt, um Kosten zu senken. Ich glaub’, er hat vor, zweihundert Mann zu entlassen.«
    »Was macht er denn? Hast du eine Ahnung?«
    »Er verringert die Dispersion. Er will Leistung einsparen, indem er einen größeren Teil des Richtstrahls in die Empfangsantenne wirft. Der stärker gebündelte Richtstrahl macht das Zielen schwieriger, wie du weißt, denn bei hundertzwölf Millionen Kilometer genügt es, daß der kleine Joe auf dem Mars seinen Spielzeughufeisenmagneten am Ende einer Schnur herumwirbelt, und schon wackelt der Richtstrahl. Und wieviel Wackeln ist nötig, um bei hundertzwölf Millionen Kilometer einen scharf gebündelten Richtstrahl ganz vom Ziel abzulenken?«
    »Die normale Dispersion des Richtstrahls von der Venus ist über sechzehnhundert Kilometer breit. Er tanzt durch den größten Teil dieser Fläche – deshalb haben wir ja gerade diese Dispersion gewählt. Wenn wir ihn wie einen Pfeil zielen könnten, hätten wir die Dispersion verringert«, erwiderte Don Channing.
    »Richtig. Und nun hat er den Richtstrahl auf weniger als hundertsechzig Kilometer gebündelt. Jetzt hüpft der Richtstrahl jedesmal aus dem Ziel, sobald ein Sonnenfleck seine Sonnenfleckfreundin küßt. Wir haben den Richtstrahl elfmal in dieser Woche verloren – das ist öfter, als er mir in drei Jahren entwischt ist!«
    »Na und?« brummte Channing. »Superhirn hat die Verantwortung. Wir müssen nur abwarten und Bier trinken. Möchtest du noch eins?«
    »Hast du denn genügend? Wenn nicht, bei mir sind ein paar Kasten unter dem Bett verstaut.«
    »Ich hab’ noch eine Menge, aber ich werde auch eine Menge brauchen. Mir bleiben bloß zweiundzwanzig Stunden, um etwas vorzuweisen, das mit der Erfindung des Telefons Schritt halten kann, oder der des elektrischen Lichts oder des Flugzeugs. Schenk mir wieder ein, Arden.«
    Nach einem Klopfen an der Tür meldete sich eine Frauenstimme: »Darf ich reinkommen?«
    Es war Walts Sekretärin. Sie wirkte besorgt und schwenkte ein Blatt Papier.
    »Schon wieder ein Rundschreiben?« fragte Channing.
    »Schlimmer. Eine Reklamation, daß in den vergangenen drei Stunden weniger als zwanzig Prozent der einlaufenden Nachrichten weitergeleitet wurden.«
    »Woher kommt der Wisch?« erkundigte sich Don.
    »Über den Richtstrahl von der Erde – trägt die Nummer siebzehn. Ist also anzunehmen, daß sie es schon sechzehnmal zuvor versucht haben.«
    »Was hat Superhirn diesmal ausprobiert?« Channing stürmte aus seinem Apartment und raste los. In seiner blinden Eile und vielleicht auch aufgrund des Bierkonsums schlug er sich unterwegs die Schultern an einer Tür an, prallte gegen eine Wand und ähnliches mehr. Türen öffneten sich, Köpfe schossen heraus, um zu sehen, wer einen solchen Krach machte.
    Channing schlitterte in Burbanks Büro. »Ist Ihnen klar, daß wir den Strahl verloren haben?« brüllte er ohne Umschweife. »Was haben Sie gemacht?«
    »Es handelt sich nur um eine vorübergehende Schwierigkeit«, versicherte ihm Burbank erstaunlich ruhig. »Sie wird schnell behoben sein.«
    »Was heißt da schnell? Sofort! Wir können uns Unterbrechungen in diesem Ausmaß nicht leisten! Ich frage Sie noch einmal: Was haben Sie gemacht?«
    »Sie als Elektronikingenieur haben kein Recht, mir so impertinente Fragen zu stellen. Wie ich schon sagte, die Schwierigkeiten werden schnell behoben werden.«
    Channing schnaubte verächtlich und sauste zur Abteilung für Richtstrahlenkontrolle, wo er sich an der Tür fast den Kopf anschlug.
    »Chuck!« schrie er. »Chuck Thomas! Wo bist du?«
    Er erhielt keine Antwort. Er drehte sich auf dem Absatz und rannte zu

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