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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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den Hauptschalttafeln am Luftschleusenende der Station, wo er Thomas an einem komplizierten Apparat hantieren sah.
    »Verrate mir, um Himmels willen, was hier los ist, Chuck!«
    »Ich dachte, du wüßtest es«, brummte Thomas. »Burbank ließ ein Mosaik von Fotozellen an der Richtstrahlnachführung einbauen. Er will damit Venus, Erde und Mars auf dem Strahl halten.«
    »Großer Jupiter! Das haben sie schon vor einem Jahrhundert versucht und es drei Tage später wieder aufgegeben. Wo sind deine Leute?«
    »Sie packen, um mit dem nächsten Schiff heimzufahren.«
    »Hol sie zurück. Schick sie an ihre Arbeit. Schalte dieses verdammte Fotozellenmosaik aus und geh wieder auf Handbetrieb. Wir haben jeden einzelnen Richtstrahl verloren.«
    Eine sarkastische Stimme unterbrach ihn. »Aus welchem Grund mischen Sie sich ein? Könnte es sein, daß Sie meine Verbesserungen ablehnen, weil Sie Schmiergelder bekommen, wenn Sie die Leute weiterarbeiten lassen, die durch leistungsfähigere Instrumente ersetzt werden können?«
    Channing drehte sich wortlos um und versetzte Burbank einen Kinnhaken, der ihn in tiefsten Schlaf schickte.
    »Beeil dich!« fuhr Channing Thomas an.
    Charles Thomas grinste und rannte, doch daran waren nicht Channings funkelnde Augen schuld.
    Don schüttelte Burbanks Schulter und schlug ihm ins Gesicht. Anklagende Augen funkelten ihn an, aber das schmerzende Gesicht gestattete keine Worte.
    »Hören Sie mir gut zu!« schnaubte Channing. »Fotozellenmosaikregler sind nutzlos. Wegen der Verzögerung. Für planetare Entfernungen braucht das Licht eben eine geraume Zeit. Ihr Richtstrahl wackelt. Der Zielplanet gerät durch alle möglichen Einflüsse aus der Schußlinie; sich ändernde Magnetfelder, ja sogar die Ablenkung des Lichtes durch Schwerkraftfelder schütteln den Richtstrahl mikroskopisch. Aber, Mr. Burbank, eine mikroskopische Abweichung genügt, um alles aus dem Gleis zu bringen. Sie müssen erfahrene Männer für die Richtstrahlnachregelung haben, Männer, die denken können, die eben aufgrund ihrer Erfahrung wissen, daß die Schwankung nicht anhält, sondern in wenigen Sekunden zurückschwingt, oder aber, daß diese Art von Abweichung noch eine halbe Stunde zunimmt, eine Weile gleichbleibt, dann zurückschwingt und durch Null geht, um die gleiche Stärke auf der negativen Seite zu erreichen.
    Licht und Mikrowellen sind nicht ganz dasselbe; ein Feld, das die einen ablenkt, muß nicht unbedingt die anderen genauso beeinflussen. Deshalb ist Ihr Fotozellenmosaik unbrauchbar. Es ist großartig geeignet, um ein Flugzeug im Scheinwerferstrahl zu halten oder eine Kanone aufs Ziel zu richten, aber für alles über ein paar Millionen Kilometer taugt es nicht. Also habe ich die Männer an ihre Arbeit zurückholen lassen. Und versuchen Sie nicht wieder etwas, ohne sich erst mal Rat von den Männern zu holen, die fürs Denken bezahlt werden!«
    Channing ließ Burbank einfach stehen. Auf dem Weg zum Apartmentgeschoß begegnete er vielen der Männer, denen Burbank gekündigt hatte. Keiner sagte etwas, aber sie grinsten zufrieden.
    Am Montagmorgen war Burbank jedoch leider wieder sein altes Selbst. Seine Niederlage hatte er vergessen, und er sprühte bereits wieder vor neuen Ideen. »Wenn unsere Strahlen sowieso immer in die Mitte treffen, weshalb müssen wir dann Diversity benutzen?« fragte er Franks.
    Franks lächelte. »Sie täuschen sich«, erklärte er dem Quälgeist. »Sie sind nicht immer genau in der Mitte. Sie variieren, wir brauchen Diversity, da wir auf mehreren Wegen zugleich senden müssen, damit bei einem momentanen Ausfall eines Richtstrahls ein anderer das Signal ans Ziel bringt.«
    »Sie haben sie die ganze Zeit eingeschaltet?«
    »Natürlich. Bei einer Übermittlungsverzögerung von mehreren Minuten wäre es völlig unmöglich, innerhalb weniger Sekunden das Versagen eines Richtstrahls zu erkennen und auszugleichen.«
    »Und sie streuen den Strahl eineinhalbtausend Kilometer breit, um ihn bei jeder möglichen Abweichung im Ziel zu halten?« wandte Burbank sich mit glitzernden Augen an Channing.
    »Nicht für jede Abweichung. Wenn Sie normale Abweichung sagen, kann ich mit ja antworten.«
    »Warum streuen wir den Strahl dann nicht dreitausend bis fünftausend Kilometer breit und geben die Mehrfachsendung auf?« fragte Burbank auftrumpfend.
    »Haben Sie schon mal was von Fading oder Schwund gehört?« fragte Channing grinsend. »Ihr Signal kommt und geht, es wird auch ohne Abweichung einfach

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