Relaistation Venus
können uns hören!«
»Wie wär’s mit der Landerampe am Südende?«
»Zwei umkreisen die Station in unterschiedlichen Höhen von Nord nach Süd. Das dritte kreist in einer Bahn von sechseinhalb Kilometer in einer Ebene acht Kilometer südlich von der Station. Wir haben schon ein paar Sprenggranaten abbekommen. Wenn du dort landen würdest, fürchte ich, kämst du in kleinen Stückchen an. Der Teufel benutzt den Meteordetektor als Zielgerät.«
»Walt, erinnerst du dich an den Lichtimpulsentfernungsmesser?«
»Du meinst den, den wir zum Aufspüren der Empress benutzt haben?«
»Mhm, installiere ihn ohne die Spiegel. Verstehst du, was ich vorhabe?«
»Sicher. Das heißt also, daß wir das Sägegras wieder einmal stutzen dürfen.«
»Wie schnell kannst du es schaffen?«
»Ich bin im nördlichen Richtstrahlenkontrollraum. Ich hab’ ein Sprechgerät bei mir. Ich gehe jetzt hinüber zu den Spiegeln und fange an, die Schrauben zu lösen. Au! Ich hab’ mir den Knöchel aufgeschürft. Don, ich hab’ den Leuten Bescheid gegeben, daß das Mittelgangende aufgebrochen werden muß. Ich werde mich nun selbst darum kümmern.«
Channing kreiste mit dem Flitzer hoch über dem Nordende der Station und sauste zu ihrer Achse hinunter. Er beschleunigte eine Zeitlang, dann bremste er abrupt ab. Ein Warnlicht an der Armaturentafel blitzte auf. Das bedeutete, daß durch die Überlastung einige Risse in der Schiffshülle entstanden waren und Luft aussickerte. Ein anderes Lämpchen zeigte an, daß der Druck beibehalten wurde – doch wie lange, war eine andere Frage. Während des Bremsmanövers brachte Channing das winzige Schiff in schnurgerade Linie zur offenen Tür am Nordende. Er nahm den langen Gang ins Visier und schickte ein Stoßgebet zum Himmel.
Der Flitzer schoß genau durch die Öffnung. Erst jetzt wurde seine ungeheure Geschwindigkeit offenbar. An Schott um Schott brauste er vorbei. Ein dünnes Schrillen drang an ihre Ohren, als die Luft im Schoß der Station durch das Kleinschiff komprimiert wurde.
Türen wurden hinter ihm zugeschlagen, Luftschleusen geöffnet, damit im Zentrum der Station wieder normaler Druck hergestellt werden konnte.
Allmählich ließ die Geschwindigkeit nach. Channing sah etwas Grünes vorbeirauschen – das Sägegras genau in der Mitte des viertausendachthundert Meter langen Zylinders. Dann zischte es noch an Lagerräumen vorbei und streifte leicht gegen ein Schott, prallte gegen das nächste und dann von einer zur anderen Seite. Es drückte die Schotte ein und verlor ganze Teile seiner eigenen Flanken.
Endlich kam es in einem riesigen Raum voller Kisten zum Stehen. Sofort rannten die Männer der Station herbei und verschafften sich Einlaß. Channing war halb bewußtlos, seine Nase blutete, aber ansonsten schien ihm nichts zu fehlen. Arden war besinnungslos, doch der Stationsarzt versicherte Don, nachdem er sie in aller Eile untersucht hatte, daß sie nach ein wenig Ruhe wieder ganz ihr altes Selbst sein würde.
Don verließ gerade den Raum, als Franks atemlos angelaufen kam. »War vielleicht schwierig zu erraten, wo du endlich gelandet bist«, beschwerte er sich. »Alle paar Meter mußte ich fragen. Aber Hauptsache, ihr seid hier.«
»Puh!« stöhnte Don. »Komm mit, Walt, ich muß unter die Dusche. Du kannst mich inzwischen aufs laufende bringen. Arden hat Glück, daß sie noch bewußtlos ist, wenn Doc sie vom Verband befreit. Für mich ist es immer eine schreckliche Prozedur.«
Channing stieg gerade aus der Dusche, als Walt bedauerte, daß er mit seinem Elektronengeschütz nicht ein paar Wochen früher angefangen hatte.
Don rieb sich trocken, da erst sickerte es durch. »Was? Sag das noch mal!«
Franks wiederholte seine Worte.
»Sag mal, bist du verrückt?«
»Danke für deine freundliche Meinung. Es ist mir ernst. Wenn uns noch ein Monat geblieben wäre, hätten wir Murdoch schnell von seinem hohen Thron geholt.«
»Willst du mir verraten, was du für eine Superwaffe benutzt?«
Franks erklärte, wie weit sie bisher gekommen waren.
»Na, dann zeig mal dein Geisteskind«, bat Don und folgte ihm.
Er schaute sich alles genau an, dann pfiff er durch die Zähne. »Sehr eindrucksvoll, mein Sohn.«
»Nur funktioniert es nicht.«
»Du brauchst mehr Energie.«
»Wie nett du das sagst! Wenn ich in diesen Suppentopf noch mehr Saft gieße, fängt er zu schmelzen an.«
»Walt, was geht beim Abschuß einer Kanone vor sich?«
»Pulver wird verbrannt, die Verbrennungsgase dehnen sich
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