Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
Vom Netzwerk:
es dann an?«
    Channing lächelte und zeichnete auf das Tischtuch. Joe warf einen besorgten Blick herüber, doch dann zuckte er wortlos die Schulter. Kritzeleien auf der Tischdecke oder nicht, das war schließlich ein Notfall.
    »Das Schöne an diesem Betatron ist die Tatsache, daß beide Teile von derselben Versorgungsspannung betrieben werden können. Die Phasen von Strom und Spannung sind gleich, und wir brauchen daher nicht zwei Netzteile, die genau gegeneinander ausbalanciert werden müssen. Das Zyklotron ist da pingeliger; zwar hat der eine Netzteil nur Gleichstrom abzugeben, aber die Feldstärke muß getrennt von dem Oszillator geregelt werden, der auf die D-förmigen Platten arbeitet. Es ist wie bei einem Drahtseilakt, bei dem man dauernd mit Reglerknöpfen jongliert.
    Dagegen muß die Versorgungsspannung des Betatrons nur einfach sinusförmig sein – deswegen ist es einfach, die Leistung auf gigantische Werte zu erhöhen. Da die Ausstoßgeschwindigkeit der Elektronenkanone und das magnetische Feld genau im Schritt erhöht werden, ist jedes Knöpfchendrehen zur Bedienung unnötig.«
    »Nur weiter, Professor Maxwell.«
    »Setz die Namen großer Männer nicht so herab«, rügte Arden. »Ohne James Clerk Maxwell müßten wir uns immer noch über die Straße zubrüllen und könnten uns nicht mit Radiostrahlen durch das ganze Sonnensystem verständigen.«
    »Ist schon gut. Darf ich fortfahren?« fragte Channing lächelnd. Ihn störte die Unterbrechung nicht. Erstens war er sie gewöhnt, zweitens hatte er ohnedies inzwischen weitergekritzelt. »Also, was geschieht, wenn man einen geladenen Kondensator parallel auf eine Spule klatscht?«
    »Es gibt eine gedämpfte Schwingung mit der Amplitude der Ladespannung des Kondensators und mit einer von den L- und C-Werten der Spule und des Kondensators abhängigen Frequenz. Das Abklingen hängt vom Gütefaktor Q ab …«
    »Schon gut, ich habe es bereits ausgerechnet.« Channing deutete auf die Tischdecke. »Du hast recht. Und die Reinheit der Welle?«
    »Sinusförmig … He! Das ist es!« Walt sprang hoch und rannte zum Sprechgerät.
    »Was meint er?« wollte Arden wissen.
    »Das Betatron läuft jetzt mit fünfhundert Volt«, erklärte Channing. »Wir können das auf das Zehnfache heraufkitzeln, ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu bekommen. Das heutige Isolationsmaterial hält leicht das Zehnfache aus. Ich wette, wir könnten sogar fünfzigtausend Volt draufgeben, ohne daß viel passiert – nur weiß ich nicht, wo ich meine Hände auf 50 000-Volt-Kondensatoren mit genügender Kapazität legen könnte. Aber fünftausend Volt wird uns auch schon eine effektive Beschleunigungsspannung von fast einer Milliarde Volt liefern.«
    Walt kehrte kurz darauf zurück. »Warren mißt gerade die Induktivität der Betatron-Magnetspule. Er wird dann ausrechnen, welche Kapazität er zur Abstimmung auf die richtige Frequenz braucht, und dann sehen, wo er sich die passenden Kondensatoren zusammenklauben kann. Don, wir müssen uns jetzt überlegen, wie wir das Ding beweglich machen können.«
    »Das wird nicht so einfach sein. Wir werden elektromagnetische Ablenkung benützen müssen, und zwar mit einem ganz verdammt starken Feld, denn die Elektronen werden fast die Lichtgeschwindigkeit erreichen und eine gewaltige Massenzunahme haben. Das wird aber auch helfen, Murdoch zu braten. Wir lassen die D-förmigen Platten aus dem Zyklotron reißen und die Magnetspulen hierher in den Turm bringen. Wir bauen sie so ein, daß sie vertikal wirken und den Strahl nach oben und unten ablenken. Wir werden zwar nicht hundertachtzig Grad erreichen, aber es sollte ausreichen, ein die Station umkreisendes Raumschiff zu erwischen. Was haben wir für die horizontale Ablenkung?«
    »Nichts. Aber die Zyklotron-Magnetspule besteht aus zwei Teilen; wir können das Gestell an den Platten auseinanderbrechen und je einen Teil für eine Richtung benutzen.«
    »Gut. Einer von Warrens Leuten soll an den auseinandergebrochenen Polstücken die fehlenden Jochteile ergänzen, um das magnetische Feld wieder richtig zu schließen. Er kann auch einige Träger anschweißen und in etwa einer Stunde fertig sein. Das gibt uns dann die Möglichkeit, innerhalb eines Kegels von etwa neunzig Grad abzulenken.«
    »Damit müßten wir Murdochs sämtliche Schiffe überstreichen können.«
    »Zu schade, daß wir kein Uranium 235 haben. Ich würde so gern eines seiner Schiffe mit positiven U-235-Ionen plattieren und dann den Strahl auf

Weitere Kostenlose Bücher