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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Elektronen kübelweise von der Station fort. Zurück bleibt eine gewaltige positive Ladung. Das nächste Schiff, das zu landen versucht, wird sich mit einem riesigen Funken am Südende der Station festschweißen, und etwas später werden wir in die Sonne gezogen werden – wenn uns nicht vorher die Elektronen ausgehen!«
    »Vielleicht sollten wir gleichzeitig auch positive Ionen aussenden, womöglich konzentrisch mit dem Elektronenstrahl. Aber wie umgehen wir den Aufladungseffekt?«
    »Wir benutzen eine teuflisch hohe Spannung und beschleunigen die Elektronen bis nahe an die Lichtgeschwindigkeit. Dann nehmen sie nach der Relativitätstheorie eine ziemliche Masse an und sind nur schwer abzulenken, und sie werden ihre Wirkung haben, bevor sich eine genügend hohe Aufladung gebildet hat, um sie abzustoßen.«
    »Wir brauchen also nur ein paar Billionen Volt, dann ist alles geritzt.«
    »Ich sehe, daß ihr vor allem ein Tischtuch nötig habt«, sagte Arden. »Außerdem regt Joes freundliche Miene eure Denktätigkeit zusätzlich an. Ganz abgesehen davon, habe ich Hunger.«
    »Ich eigentlich ebenfalls«, erklärte Channing. »Los, Walt, wir können uns auch beim Essen den Kopf zerbrechen.«
     
    »Also«, brummte Walt, als die Teller abgeräumt waren. »Gehen wir mal alles durch, was die Wirksamkeit beeinträchtigt.«
    »Das Geschütz ist nicht beweglich genug. Die abgestrahlte Leistung ist ungenügend. Es ist im Grund genommen deshalb nicht wirksam, weil es seine Munition zu schnell aufbraucht. Ich meine, es verschießt antiseptische Kugeln und heilt damit den Schaden, den es angerichtet hat.«
    »Du willst sagen, sie verhindert den Schaden«, verbesserte ihn Arden.
    »Auch gut. Es ist elektrostatisch ihr eigener Schild.«
    »Die zu geringe Beweglichkeit«, warf Walt ein, »da kann ich dir nicht ganz recht geben.«
    »Man kann ein Rohr von dieser Größe und dem Gewicht eines riesigen Teleskops nicht schnell genug schwenken, um damit Löcher in ein flinkes Raumschiff zu schießen. Schon gar nicht in eines, das ausweicht. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, das beweglicher ist. Bei einem Meteor, dessen Kurs berechenbar ist, tut’s deine Röhre. Aber bei einem ausweichenden Raumschiff brauchen wir etwas, das mit Lichtgeschwindigkeit funktioniert. Und da wir gezwungen sind, etwas Schweres, Einschlagendes zu benutzen, wird seine Trägheit entsprechend groß sein.«
    »Schwer und einschlagend, woran denkst du?«
    »An ein Zyklotron, Betatron oder Synchotron. Eines dieser Dinger, die Nukleonen wie Steine in der Schlinge schleudern, daß sie mit ungeheurer Schnelligkeit davonschießen. Wir brauchen eine Geschwindigkeit von astronomischer Größe.«
    »Wir haben ein Zyklotron«, sagte Walt.
    »Das jedesmal stöhnt, wenn das Magnetfeld aufgebaut wird. Ich bin sicher, es würde auseinanderbrechen, sobald wir es zu bewegen versuchten. Nein, ein, Betatron ist das richtige.«
    »Aber ein Zyklotron gibt mehr her.«
    »Die Leistung läßt sich bei einem Betatron viel schneller erhöhen. In einem Zyklotron werden die Ionen durch einen Oszillator auf ihrer kreisförmigen Bahn beschleunigt, dessen Spannung an die beiden D-förmigen Kammern angelegt ist. Um eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen, müßtest du erstens einen neuen Oszillator mit höherer Leistung bauen, zweitens auch die Magneten verstärken.
    Aber im Betatron funktioniert die Sache anders. Sowohl der Magnet als auch die Elektronenkanonen arbeiten mit Wechselstrom. Wenn der Strom von Null anwächst, sprüht die Elektronenkanone einen Strauß von Elektronen in eine ringförmige Kammer. Gleichzeitig wächst das Magnetfeld, beschleunigt die Elektronen und hält sie in derselben Bahn. Wenn du das Ding mit zweihundert Hertz betreibst, laufen die Elektronen in einer Halbwelle mehrere Millionen Mal um. Ob du es glaubst oder nicht, da werden Geschwindigkeiten mit sechsstelliger Zahl erreicht. Hat die Sinuswelle ihren höchsten Punkt erreicht, kann das Magnetfeld nicht weiter ansteigen, die Elektronen drängen in Spiralbahnen nach außen und fliegen bei wieder abnehmendem Feld schließlich auf einer Tangente davon, um gesammelt und benutzt zu werden. So bekommen wir zweihundertmal in der Sekunde einen Elektronenstrahl, der effektiv mit ein paar Milliarden Volt beschleunigt wurde. Das ist schon was.«
    »Genügt das?«
    »Nein.«
    »Und wie glaubst du, daß du die Geschwindigkeit erhöhen kannst?« fragte Walt. »Wenn es damit leichter ist als mit dem Zyklotron, wie gehen wir

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