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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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mich hauptsächlich mit Walt unterhalten. Bist du inzwischen so lieb und schaffst meinen Kram aus dem Chefbüro in die Elektronikerabteilung? Ich werde ihn wieder brauchen.«
    »Mach’ ich«, versprach sie. »Dann bis später.«
    Channing holte auf dem Weg zum neunten Stock Walt Franks ab. Über einem großen Glas Bier erzählte er dem Freund von Burbank. Offenbar blieb bei Franks nur eines hängen. »Hast du gesagt, er will Joes Bar schließen?«
    »Er sagte, er würde es tun, wenn es in seiner Macht stünde!«
    »Nur das nicht! Wo könnte man sich dann noch in Ruhe unterhalten?«
    Channing grinste. »In Ruhe?« Die Bar war die einzige im Umkreis von etwa hundert Millionen Kilometer und deshalb verständlicherweise immer ganz schön besucht.
    »Na ja, du weißt schon, was ich meine.«
    »Ich könnte ein paar Kasten Bier einschmuggeln«, meinte Don.
    »Könnten wir nicht lieber ihn hinausschmuggeln?«
    »Ein schöner Traum. Ich fürchte nur, wir haben ihn länger auf dem Hals. Verdammt, warum müssen immer die Politiker ihr Gewicht spielen lassen und einen der Ihren ins warme Nest setzen? Ich sage dir, Walt, der Bursche wiegt gut seine hundert Kilo. Ich wette, sein Bauch schwabbelt ihm auf den Schenkeln, wenn er sitzt.«
    Walt musterte den schlanken Channing. »Dann wird er wenigstens keinen Platz für die Westland auf seinem Schoß haben.«
    »Die Westland sitzt nie auf meinem Schoß …«
    »Nein?«
    »Während der Arbeitszeit«, endete Channing grinsend und bestellte ein zweites Bier. »Und wie wird die Abteilung für Richtstrahlkontrolle sich dem neuen Regime gegenüber verhalten?«
    »Das kann ich erst beantworten, wenn ich klarsehe, wie das neue Regime sich zur Abteilung für Richtstrahlkontrolle stellt«, erwiderte Franks. »Ich glaube nicht, daß er bei mir viel meckern kann. Es gibt kaum billigere Möglichkeiten, Richtstrahlen zu senden.«
    »Hm. Du hast wohl nichts zu befürchten.«
    »Ich verstehe nicht, weshalb man dich nicht in dem Job ließ. Immerhin machst du den ganzen Kram doch schon, seit Peters im Dezember krank wurde. Du hast es doch ganz gut geschafft.«
    »Aber auf Peters’ Weise und nach seinen Methoden. Offenbar aber will die Kommission etwas anderes. Deshalb der neue Besen.«
    »Wenn du willst, verpaß ich ihm eine Dosis Hochspannung, dann kehrt er überhaupt nicht mehr.«
    »Vermutlich ist es besser, wenn ich ihm um den Bart streiche, auch wenn er keinen hat. Dann schlägt er mich vielleicht als seinen Nachfolger vor.«
    »Pah!« schnaubte Franks. »Die werden bloß wieder einen anderen politischen Busenfreund schicken. Ich frage mich, wer sich da Wählerstimmen erhofft.«
    Der Interkom summte in der Bar. Gleich darauf winkte der Barkeeper Walt Franks. »Sie werden in Ihrem Büro gewünscht.« Er wandte sich an Channing. »Sie sollten vielleicht auch gehen. Ich muß das Mittagessen für dreitausend Leute richten. Es ist schon fast elf, die ersten zweihundert kommen bald hereingestürmt!«
    Joe nahm es mit den Zahlen nicht so genau. Die Besatzung der Relaisstation Venus kam auf nicht ganz siebenundzwanzighundert Mann. Sie arbeiteten in drei Achtstundenschichten zu je etwa neunhundert Mann. Ihre Essenszeiten waren so gestaffelt, daß nie mehr als zweihundert gleichzeitig in dem großen Speiseraum verköstigt werden mußten. Die Bar befand sich in einem kleineren Zimmer an einem Ende der riesigen Kantine.
    Die Station war, wenn man den Schriften darüber glauben durfte, ein technisches Wunderwerk. Tatsächlich war sie ein Asteroid, der in seine Umlaufbahn um die Sonne geschoben worden war und so als Beispiel des Dreikörperproblems ein gleichseitiges Dreieck mit ihr und der Venus bildete. Sie war ein viertausendachthundert Meter langer Zylinder mit einem Durchmesser von sechzehnhundert Meter.
    1946 gelang es dem Nachrichtenkorps der U.S. Armee, Radarsignale zum Mond zu schicken und von dort zu empfangen. Das war damals eine große Leistung, wenn auch von keinem praktischen Nutzen, der stellte sich erst später heraus, als Raumreisen innerhalb des Sonnensystems ermöglicht und die näheren Planeten Mars und Venus kolonisiert wurden.
    Die Nachrichtenverbindungen kamen aufgrund dieses ursprünglichen Experiments zustande. Aber selbst im Raum stieß man auf Barrieren. Die Überwindung der Ionosphäre war kein allzugroßes Problem, es ließ sich bewältigen. Schwieriger wurde es, als sich herausstellte, daß Sol sich häufig dem Nachrichtenrichtstrahl direkt im Weg befand, was daher kommt, daß

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