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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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Signallämpchen sehen kann, ob das Mikrophon eingeschaltet ist. Ich möchte nicht gern, daß du fliegst.«
    »Schon gut, ich schalte es aus, aber es wurde gerade interessant.«
    »Ich fürchte, es wird noch für alle recht interessant werden«, brummte Channing.
     
    Eine Woche verging in eintönigem Rhythmus – jeder Tag mit drei 8-Stunden-Schichten.
    In den Büros, ja in allen Abteilungen ließ das Betriebsklima zu wünschen übrig. Daran war nicht die Monotonie schuld, sondern mehr oder weniger Francis Burbank, der mit seinem neuen Besen zu kehren begann. Am Montag verfaßte er ein Rundschreiben, das die gebührenfreien Fernschreiben für das Personal untersagte. Am Dienstag verbot er die jahrelange Praxis, den Versorgungsschiffen kostenlos Päckchen und Pakete mitzugeben. Am Mittwoch beschloß er eine Sperrstunde für die einzige Bar. Am Donnerstag setzte er ein Komitee zur strengen Zensur aller Filme ein. Am Freitag belegte er Zigaretten und Süßwaren mit einer Steuer. Am Samstag ließ er in allen Labors und Büros Stechuhren installieren. Natürlich war es vorgekommen, daß bisher manche hin und wieder eine halbe Stunde zu spät zur Arbeit erschienen waren, aber dafür hatten sie dann auch unbezahlte Überstunden gemacht.
    Am Sonntag …
    Don Channing stürmte mit finsterem Gesicht in Burbanks Büro.
    »Hören Sie«, sagte er, »wir waren immer der Ansicht, daß man den Leuten, die sich freiwillig hier einsperren lassen, alle nur erdenklichen Annehmlichkeiten zukommen lassen müßte. Was soll diese verdammte Besteuerung von Zigaretten und Schokolade? Und wer gibt Ihnen das Recht, den Menschen hier zu verbieten, daß sie ihren Familien ein Lebenszeichen geben? Und warum wollen Sie nicht mehr zulassen, daß sie Geschenke an ihre Angehörigen und Freunde schicken? Und haben Sie überhaupt daran gedacht, daß eine Sperrstunde bei Schichtarbeit immer eine Benachteiligung für eine ganz bestimmte Gruppe ist? Auf der Station, Mr. Burbank, ist achtzehn Uhr zwei Stunden nach dem Abendessen für eine Schicht, zwei Stunden nach Arbeitsbeginn für die zweite, und Schlafenszeit für die dritte. Und dann die Zensur von Liebes-, Sauf- und Gewaltszenen und das Herausschneiden von Mädchen, die ein bißchen Busen zeigen! Wir sind durchaus imstande, selbst auszuwählen, was wir uns anschauen wollen und was nicht. Jeder, der sich hier daneben benimmt, würde ohnedies schnellstens abkommandiert werden. Wieso setzt man uns nach Jahren persönlicher Freiheit plötzlich einer Diktatur aus?«
    Francis Burbank blieb ungerührt. »Kümmern Sie sich um Ihre Abteilung, nicht um meine Angelegenheiten. Vielleicht ist gerade Ihre Laxheit in diesen Dingen der Grund, daß die Kommission jemanden vorzog, der sich besser durchzusetzen versteht! Sie brachten eine Menge zur Sprache, aber Sie werden sehen, daß das noch nicht alles ist. Auf einige Ihrer Fragen will ich Ihnen die Antwort nicht vorenthalten: Weshalb sollten wir unseren Gewinn von Leuten verschlingen lassen, die gebührenfreie Mitteilungen an ihre Bekannten auf sämtlichen Planeten senden? Warum sollte kostbarer Frachtraum mit privaten Paketen vergeudet werden? Und wenn das Personal rauchen und naschen will, soll es dafür bezahlen! Durch die Steuern kommen zumindest die hohen Versandkosten für dieses Zeug herein – ganz abgesehen davon, sparen wir kostbaren Lagerraum, wenn weniger konsumiert wird.«
    »Aber es schafft böses Blut unter dem Personal«, gab Channing zu bedenken.
    »Wem es nicht paßt, kann gehen!« schnaubte Burbank.
    »Glauben Sie, daß es leicht ist, Ersatz für sie zu finden? Nicht jeder kommt gern auf eine Welt, wo es weder offenen Himmel noch frische Luft gibt. Die Menschen ziehen normalerweise ein abwechslungsreiches Klima dem ewig gleichen hier vor. Ich habe mir schon Gedanken darüber gemacht, ob man nicht auch hier hin und wieder mal die Temperatur erhöhen oder senken, und es auch manchmal regnen lassen sollte, um die ewige Eintönigkeit zu brechen. Sogar in Canalopsis gibt es ab und zu Stürme.«
    »Gehen Sie in Ihr Labor«, sagte Burbank eisig, »und überlassen Sie mir die Leitung der Station. Weshalb sollten wir gutes Geld verschleudern, um das Personal zu verziehen? Es ist mir völlig egal, ob man es in Canalopsis schneien und stürmen läßt! Wir sind nicht auf dem Mars, sondern auf der Relaisstation Venus.«
    Channing verließ ohne ein weiteres Wort das Büro. Hier hatte man eine gute Organisation aufgebaut, in der ein beneidenswertes Betriebsklima

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