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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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sich festzuhalten, dann schnallte er sich mit seinen Gürtel an das Gestell. Er schaltete die Energie von Triebwerk 1 und 2 ein, woraufhin der Schiffsboden sich etwas zu bewegen schien.
    »Wie wollen Sie erkennen, daß wir wieder die richtige Lage haben?« fragte Hadley.
    »Ich werden den Kreiselkompaß nicht aus dem Auge lassen. Wenn er sich nicht mehr dreht, bewegen wir uns geradeaus. Dann müssen wir nur noch dafür sorgen, daß unten auch unten ist, und können mit dem Abbremsen anfangen, denn jeder Sekundenkilometer, den wir verlieren, hilft uns.«
    Er schaltete und gab Triebwerk 3 Strom. Schließlich ging die Bewegung des Kreiselkompasses von seinem komplexen Muster in eine einfache Drehung über.
    »Hm«, brummte Darlange, »wir bewegen uns zwar vorwärts, drehen uns aber um unsere Längsachse. Ich habe keine Ahnung, wie wir diese Drehung mit Triebwerken stoppen können, die parallel zu ihrer Achse gerichtet sind.«
    »Haben wir noch ein funktionierendes Beiboot?« fragte Hadley.
    »Ja.«
    »Tom, dreh es gegen die Schiffsrotation und schalte seine Triebwerke solange ein, bis wir Halt sagen.«
     
    Eine Stunde später hatte das Schiff aufgehört, sich zu drehen, und es gelang Darlange, es mit dem Boden nach unten in Flugrichtung zu bekommen. Gleich darauf stellte er den Schub auf ein halbes g. Jeder atmete erleichtert auf.
    Kapitän Johannson betrat zehn Minuten später den Instrumentenraum. »Sie haben großartige Arbeit geleistet«, lobte er. »Und jetzt macht jeder eine Stunde Essenspause. Dr. McLains Krankenstation funktioniert ebenfalls, und er hat genügend Helfer, die mit ihm die gebrochenen Knochen zusammenflicken. Die Passagiere waren ziemlich verstört, aber als das Licht wieder anging, fühlten die meisten sich gleich wieder besser. Etwa neun oder zehn sind raumkrank.« Er lächelte ein wenig verlegen. »Ich muß gestehen, mir gefiel die Schwerelosigkeit auch nicht sonderlich.«
    »Waren Sie schon in der Observationskuppel?« fragte ihn Channing.
    »Ja, der Meteor hat ein Loch hindurchgebohrt.«
    »Hat er das Teleskop beschädigt?«
    »Nein. Weshalb fragen Sie?«
    »Weil ich zuerst die Relaisstation finden muß, ehe wir irgend etwas anderes tun können. Wir müssen ihnen etwas senden, aber ich weiß noch nicht, wie.«
    »Können wir uns darüber nicht vielleicht beim Essen unterhalten?« meinte der Kapitän. »Ich bin schon halb am Verhungern, und ich glaube, alle anderen ebenfalls.«
    »So gefallen Sie mir.« Channing lachte. »Meine Leute in der Station würden mir nicht glauben, wenn ich behauptete, ich hätte etwas getan, das ich nicht vorher auf einem Tischtuch berechnet habe.«
    Beim Kaffee fragte Channing: »Was haben wir an elektronischer Ausrüstung?«
    »Einen Röntgenapparat, die übliche Funkausrüstung, einen Richtstrahlempfänger mit Fernschreiber, und so weiter.«
    »Sie haben nicht zufällig irgendwo ein Betatron versteckt?« erkundigte sich Don hoffnungsvoll.
    »Nein. Könnten wir nicht vielleicht eines bauen?«
    »Sicher, wenn Sie fünfzig Kilo Lackdraht haben.«
    »Leider nicht. Ließe sich nicht eventuell ein Triebwerk benutzen? Das ist doch eine Art Strahler, oder nicht?«
    »Hm, eine Art, ja«, erwiderte Channing. »Aber was es abstrahlt, läßt sich nur in einer Atmosphäre erkennen, wo es die Luft zu einem stumpf roten Glühen ionisiert.« Er blickte den Kapitän nachdenklich an. »Wie schwierig ist es, die Observationskuppel von außen freizumachen?«
    »Was haben Sie denn vor?«
    »Die Mittelachse ist eine lange Röhre. Wenn wir die facettierte Kuppel ausbrechen, könnten wir das Ganze zu einem riesigen Elektronengeschütz machen. Wir drehen das Schiff mit der Nase zur Station und beschießen sie mit gebündelten Elektronenstrahlen.«
    »Wie wollen Sie das tun?«
    »Es dürfte nicht zu schwierig sein. Hier …« Don begann auf das Tischtuch zu kritzeln, »ist eine heiße Kathode. Etwa hier hängen wir die erste Anode, und hier die zweite, da eine Beschleunigungselektrode und hier oben eine Reihe von fokussierenden Anoden. Wir zapfen den Antrieb an und nehmen uns an Spannung, was wir brauchen.«
    »Wie wollen Sie die Elektroden herstellen?«
    »Wir benutzen die ringförmigen Gitter, die auf jedem Deck um den zentralen Schacht laufen«, erwiderte Channing. »Wir setzen einen Arbeitstrupp ein, der sie losschneidet und die so entstandenen Ringe isoliert. Haben Sie etwas, das wir dafür verwenden können?«
    »Wir haben Kunststoff-Stabilisatoren für das Venuskraftwerk in

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