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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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wir genau auf die Station ausgerichtet. Ein Bündel Elektronen mit dieser Energie dürfte von jedem Detektor angezeigt werden, den Walt aufstellen kann.«
    Hadley rief die Observationskuppel. »Tom«, sagte er und gab die Anweisungen weiter.
    »Okay«, brummte Tom. »Aber besonderen Spaß macht es nicht, im Raumhelm durch das Teleskop zu schauen.« Er rief Darlange. Das Sprechgerät gestattete, daß auch die Männer im Kontrollraum mithören konnten. »Dar«, sagte Tom. »Dreh uns um einundvierzig Grad vom Triebwerk 3.«
    »Okay«, antwortete der Pilot und beschäftigte sich mit den Schaltungen.
    »Jetzt drei Grad auf Triebwerk 4. Halt! Auf 4 ein wenig zurück!«
    Darlange lachte. »Was glaubst du, daß das ist? Ein Flaschenzug? Du meinst wohl: ›Justier ein Grad auf 2‹?«
    »Du bist der Pilot, es ist dein Baby – und mir ist egal, ob du es mit einer Hand hebst. Kannst du es vielleicht noch um ein Härchen auf 3 stupsen?«
    »Höchstens eineinhalb Haar«, antwortete Darlange. Er gab einen nur einen Moment dauernden Korrekturstoß mit Triebwerk 3.
    »Dann zwei hoch und ein halbes zurück«, wies Tom ihn lachend an. »Großartig! Du hast sie auf dem Strahl.«
    »Na prima.«
    »Aber jetzt mußt du ständig zum Korrigieren bereit sein. Ich gebe dir immer gleich Bescheid.« Tom wandte sich an Channing.
    »Wir sind jetzt auf den Konstanten, die Sie uns gaben. Was nun?«
    »Ein Stoßgebet wäre wohl nicht fehl am Platz«, antwortete Channing ernst. »Wir verschießen jetzt, was wir haben.«
    »Und ich hoffe, wir treffen.«
    »Ja, es ist entweder alles oder nicht«, erwiderte Don und griff nach dem Hebel.
    Die Wattmeter sprangen auf den Skalen hoch. Das Goldblattelektroskop zuckte, die ultradünnen Blätter sprangen einen Daumenbreit auseinander und schwirrten, bis sie sich auf eine neue Lage eingependelt hatten. Channing, der sie beobachtete, atmete auf und lächelte.
    »Wir kommen durch!« erklärte er.
    »Können Sie Zeichen geben mit dem Strahl?« fragte Hadley.
    »Nicht notwendig«, versicherte ihm Channing. »Sie wissen, daß wir in der Tinte sitzen. Und wir wissen, daß sie für uns tun werden, was sie können, sobald sie uns entdeckt haben. Ich werde eine halbe Stunde senden und dann jede Viertelstunde für fünf Minuten. Sie werden uns ein Schiff nachschicken, mit allem, was wir auch nur im entferntesten brauchen können. Die Fünfminutensendung können Sie zum Richtungfinden benutzen. Inzwischen können wir nur abwarten.«
    »Und hoffen«, fügte Kapitän Johannson hinzu.
     
    Auf der Relaisstation waren alle elektrischen Geräte ausgeschaltet. Es wurde gebeten, die flauschigen Teppiche möglichst zu meiden, sich das Haar nicht mit Kunststoffkämmen zu frisieren und überhaupt so gut wie nichts zu tun, das zu elektrischer Aufladung führen könnte. Nur die einwandfrei abgeschirmten Generatoren im Kraftwerk waren in Betrieb, von ihnen würde nichts kommen, das den Äther stören könnte. Von den Gegenstationen wurden keine Signale mehr auf die Relaisstation gerichtet.
    Aber die Männer, die angestrengt die Ohren spitzten, schworen, daß aus dem Raum absolut nichts zu hören war, außer dem schwachen Knistern, den kosmischen Störgeräuschen, die von der Korona der Sonne stammten.
    Eine Gruppe von Männern saß um ein Meßgerät für elektronische Felder und verfluchte das ständige Zittern des Zeigers, das durch die Bewegungen der Himmelskörper und ihre sich ändernden Ladungen verursacht wurde. Einmal berührte eine Teilchenemission, die aus einem Sonnenfleck stammte, kurz die Station: Das Feld spielte verrückt und ließ die Männer aufspringen.
    Obgleich der Techniker am Teleskop wußte, daß die Wahrscheinlichkeit, die Ariadne zu sichten, so dünn wie ein Spinnwebfaden war, suchte er doch weiter den Raum ab, unermüdlich durchmusterte er den engen Kegel, in dem das Schiff nach den Berechnungen der Mathematiker stecken mußte, und überprüfte jedes Pünktchen Helligkeit auf die Möglichkeit hin, daß es das Schiff sein könnte.
    Die Radarleute starrten auf ihre Bildschirme. Die Arbeit war schwierig, weil die Empfänger auf höchste Verstärkung gedreht waren und jede kleinste Störung einen Leuchtpunkt auf den Schirmen erscheinen ließ. Dann hofften sie jedesmal, daß der Punkt auch beim nächsten Durchgang bleiben würde, denn ein ständiger Leuchtpunkt würde ihnen anzeigen, daß sie das gesuchte Schiff gefunden hätten. Doch der Punkt erschien nicht wieder, und sie fuhren fort, ein weiteres winziges

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