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Relaistation Venus

Relaistation Venus

Titel: Relaistation Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George O. Smith
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verrückten Kreiselbewegung zu bringen und uns wenigstens vierzig oder fünfzig Stunden ein halbes g geben. Darlange, der Zweite Pilot, wird eben lernen müssen, das Schiff nach Gefühl zu steuern. Ich nehme an, daß kein Stückchen Glas mehr in der Steuerkanzel ganz ist.«
    »Es ist sein erster Flug«, gab einer von Hadleys Leuten zu bedenken.
    »Das weiß ich, Jimmy, aber ich habe gesehen, wie er mit einem defekten Autopiloten fertig geworden ist. Er wird auch mit einer zusammengeschusterten Notsteuerung klarkommen. Verdammt schade um Greenland …« Es bestand wohl kaum ein Zweifel, daß der Erste Pilot, der Dienst gemacht hatte, als der Meteor die Steuerkanzel durchschlug, nicht mehr lebte.
    Jimmy nickte. Diese Bewegung genügte, ihn in die Höhe schweben zu lassen.
    »Zu schade, daß die Kreiselbewegung uns nicht ein bißchen Schwerkraft gibt«, brummte Hadley. Er griff nach Jimmy und zog ihn zu sich herunter. »Hör zu«, sagte er zu ihm, »ich weiß nicht, wie viele überhaupt noch einsatzfähig sind. Außer unserem gutumwickelten und gravanolvollen Dr. Channing hatten nur die einigermaßen eine Chance, die langgestreckt im Bett lagen wie wir. Ich möchte, daß du dich im ganzen Schiff umschaust und eine Liste aller machst, die imstande sind, auszuhelfen. Sie sollen vorrangig behandelt werden, sag das dem Doktor. Du, Pete, meldest Kapitän Johannson, daß wir uns an die Arbeit machen. Tony, du holst die alten Kathoden aus dem Lager und hängst sie ein. In der Schwerelosigkeit schaffst du das schon allein. Und Sie, Channing, können uns erst wirklich helfen, wenn wir wieder einigermaßen festen Boden unter den Füßen haben. Würde es Ihnen etwas ausmachen, solange Bennington die Leitungen entwirren zu helfen? Sobald wir wieder Licht haben, wären wir Ihnen dankbar, wenn Sie uns unterstützten, eine neue Kontrollanlage zu improvisieren. Einverstanden?«
    »Einverstanden. Okay, Tom. Wo fangen wir an?«
    Bennington konnte ein geschmeicheltes Lächeln kaum unterdrücken. Nie hätte er es sich erträumt, daß er einmal einem Don Channing Anweisungen erteilen durfte. »Versuchen Sie, den Kurzschluß zu finden und zu beheben, damit ist uns schon viel geholfen. Wir anderen werden derweil hier die Leitungen zur Brücke herausfinden, damit wir unsere Notsteuerung anschließen können. Sie werden wahrscheinlich einen Raumanzug brauchen, ich glaube nämlich, daß sich der Kurze in der Achse befindet.«
     
    In den nächsten fünf Stunden wurde im Kontrollraum fieberhaft gearbeitet. Nach und nach kamen neue Helfer dazu. Die Schwerelosigkeit war natürlich störend, und hätten die Geräte unter Strom gestanden, wäre es lebensgefährlich gewesen, daran zu arbeiten, denn natürlich kam man immer wieder unwillkürlich mit den offenen Leitungen in Berührung. Werkzeug schwebte überall herum, so daß Hadley schließlich einen Mann einsetzen mußte, nichts anderes zu tun, als es zu angeln. Besonders vorsichtig mußte gelötet werden, man durfte nicht einfach wie sonst den Lötkolben schwingen, weil das geschmolzene Zinn dann durch den Raum schoß und ebenfalls zu schweben begann.
    Wer hereinkam, dem wurde ein Werkzeug in die Hand gedrückt und gesagt, was er tun sollte, aber es war gar nicht so einfach, das einem Nichtfachmann zu erklären.
    Gegen Ende der fünf Stunden kam Channing in den Kontrollraum zurückgeschwommen. Er hob den Helm ab und wandte sich an Hadley. »Probieren Sie mal den Hauptschalter. Ich glaube, ich habe alles gefunden.«
    Im ganzen Schiff ging das Licht wieder an.
    Mit dem Licht kam auch Hoffnung, und man arbeitete mit neuer Kraft weiter. Bald darauf konnte Hadley Darlange Bescheid geben, daß seine provisorischen Armaturen betriebsbereit waren, und kurz danach brachten die Stewards schlankhalsige Flaschen mit heißem Kaffee und dazu Sandwiches.
    »Das war vielleicht eine Prozedur, den Kaffee zu kochen«, sagte einer der Stewards. »Keiner von uns ist ohne eine Brandblase davongekommen. Wenn er jetzt noch seinen Teil tut«, mit einem Kopfnicken deutete er auf Darlange, »dann können wir ein richtiges Essen auf den Tisch bringen.«
    »Hören Sie, Al? Es hängt nun alles von Ihnen ab, ob wir etwas Ordentliches in den Bauch bekommen oder nicht. Und dann können wir uns ausruhen und Channing sich den Kopf zerbrechen lassen.«
    »Funktioniert die Sprechanlage schon?« fragte der ehemals Zweite und jetzt Erste Pilot.
    »Aber sicher, seit wir wieder Strom haben.«
    Darlange gab Anweisungen an alle im Schiff,

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