Remote Island - Folge 1: Der Schwertfischer (German Edition)
diese Johnson her und zwar schnell! Das hat jetzt oberste Priorität! Wir wollen wenigstens einen Mörder zur Strecke bringen. Observiert ihre Wohnung. Probiert es beim Arbeitgeber. Hat sie Verwandte hier? Irgendwo wird sie ja jetzt untertauchen, also los! Stone, Sie quetschen diesen Journalisten aus, immerhin wusste er ja auch, dass sie den Mond verlassen wollte. Finden Sie heraus, was er noch alles weiß!“
*
„ Miss Stone, schön, dass Sie sich einmal bei mir melden! Hat Ihnen mein Artikel gefallen?“. Jake saß an seinem Schreibtisch in der Redaktion des Observer und freute sich, Alicias Kopf als Hologramm vor sich zu sehen. Er war etwas überrascht, dass die Security Agency scheinbar noch die Delta-Version der Holophonie benutzte und die Polizistin deshalb nicht im Ganzen zu sehen war. Schade eigentlich.
„ Hallo Mr. Bennett. Ein bisschen weniger reißerisch hätten wir sehr begrüßt. Sie können sich ja vielleicht vorstellen, was es für Wellen schlägt, wenn ein Mitglied der Regierung ermordet wird“, sagte Alicia ruhig. „Sie hätten meinem Boss eine Menge unangenehme Telefonate ersparen können!“
„ Das tut mir aufrichtig leid, Miss Stone, das war ganz bestimmt nicht meine Absicht. Sie können doch sicher verstehen, dass es nun einmal mein Job ist, die Wahrheit ans Licht zu bringen“.
„ Hm. Und Sie hatten ja vielleicht sogar recht. Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass Olivia Johnson scheinbar doch Ihren Verlobten ermorden wollte“.
„ Ha, sehen Sie? Aber wieso nur wollte?“
„ Sie hat ihn offenbar mit Cyanid vergiftet, nicht erschossen, wie sie so voreilig geschrieben haben“.
„ Und wer hat dann geschossen?“
„ Tja, das wissen wir nicht. Und leider ist uns auch Miss Johnson entwischt“.
„ Was soll ich sagen, Miss Stone.“ Jake genoss das Gespräch. „Sie können nicht behaupten, dass ich Sie nicht rechtzeitig informiert hätte“.
Alicia versuchte, ihre Abneigung gegen Jakes arrogante Art zu unterdrücken. Immerhin hatte Sie ihre Befehle.
„ Mein Boss, Special Agent Brenson, hat mich beauftragt, Sie zu kontaktieren, in der Hoffnung, Sie hätten noch mehr über die Verlobte herausbekommen. Und ich darf Sie an Ihre Auskunftspflicht gegenüber der Agency erinnern, Mr. Bennett“.
„ Oh, warum so bissig, Miss Stone. Wir hatten doch noch gar keine Gelegenheit, uns richtig kennen zu lernen. Ich helfe Ihnen natürlich gern, den Mörder zu schnappen. Wie wär's, wenn wir uns beim Essen weiter unterhalten?“
„ Liebend gern, doch dafür ist leider keine Zeit“.
„ Was denn, keine Zeit für's Essen? Also ich habe einen schrecklichen Hunger und das wäre doch eine tolle Gelegenheit, mich von einer Einheimischen in die hiesige Küche einführen zu lassen!“ Jake war von seiner Idee begeistert.
Alicia hatte eigentlich wirklich weder Zeit noch Lust auf ein gemütliches Essen mit einem Mann mit einem derartig großen Ego, aber ihr Befehl lautete ja, den Journalisten auszufragen, außerdem könnte sie jetzt wirklich auch etwas zu Essen gebrauchen.
„ Na gut. Fahren Sie zur Norrington Street 63. Wir treffen uns dort“.
*
Zischend dockte Alica ihren schwarzen Mustang an das oberste Stockwerk des Hochhauses an. Auf der breiten Parkdeckrampe wartete schon Jake Bennett auf sie.
„ Wow! Netter Wagen!“, begrüßte er sie staunend. „Ich glaube ich habe den falschen Beruf gelernt!“
Alica ging an ihm vorbei auf den Eingang des „Rooftop-Restaurant“ zu.
„ Es bekommt immer jeder, was er verdient“, sagte sie nur und schenkte ihm über die Schulter ein kleines Lächeln.
Jake freute sich über diese Gefühlsregung. „Ist das Ihre Lebensphilosophie?“, fragte er neugierig und folgte Alicia in das rundum verglaste Restaurant.
„ Allerdings“, beantwortete Alicia seine Frage. „Wäre es Ihnen hier recht?“ Sie deutete auf eine kleine Sitzgruppe mit zwei gegenüberliegenden türkisfarbenen Polsterbänken direkt am Fenster.
„ Gern. Die Aussicht ist wirklich toll.“
„ Ja, deshalb komme ich auch so gern her. Außerdem ist das Essen hier ziemlich gut“.
„ Na da bin ich ja mal gespannt“. Jake sah sich um. In der Mitte des Raumes war würfelförmig die Küche versteckt, ringsherum ein schwarzer Tresen. Das Restaurant war etwa zur Hälfte gefüllt.
Auf dem in die Tischplatte integrierten Monitor erschien die Karte. Geflügel, Wild, Fisch – klang alles wie zu Hause. Doch was war Bengavischwein oder Borizius?
„ Oh, das hier klingt
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