Remote Island - Folge 1: Der Schwertfischer (German Edition)
toten Beamten auf ihrer PC-Card. Das zeigte Sie nun dem Asiaten.
„ Mr. Sho, haben Sie diesen Mann schon einmal gesehen?“
Mr. Sho erschrak als er das blutverschmierte, von der Kugel halb zerfetzte Gesicht sah. „Um Himmelswillen, Agent Stone, man kann das Gesicht ja nicht einmal richtig erkennen. Wollen Sie denn, dass ich Albträume bekomme?“
Alicia fuhr unbeirrt fort. „Es handelt sich hierbei um Robert Norton, Regierungsangestellter im Real Estate Departement. Laut Zeugenaussagen schien er in ihrem Etablissement Stammgast gewesen zu sein“.
Mr. Sho sah erneut auf das Foto. „Das ist Mr. Norton?“, fragte er ungläubig. „Du liebe Güte, was haben sie denn mit dem gemacht?“
„ Also kennen Sie ihn?“
„ Natürlich. Er war einer unserer VIPs. Ein sehr ruhiger und zuverlässiger Mann. Hat immer alle seine Rechnungen bezahlt und kräftig Trinkgeld gegeben“.
„ Können Sie sich vorstellen, wer etwas gegen ihn hatte?“, fragte Alicia weiter.
„ Sie meinen, wer ihn hätte umbringen wollen? Da fällt mir wirklich keiner ein. Er hatte meines Wissens nach keine Feinde. Wie gesagt, er war immer ziemlich ruhig“.
„ Stimmt es, dass er häufig wechselnde Begleitungen hatte?“, schaltete sich nun Jake ein.
Mr. Sho lachte. „Oh, ja, das stimmt allerdings! Die Frauen lagen ihm reihenweise zu Füßen. War ja auch ein recht attraktiver Mann, soweit ich das beurteilen kann. Sie meinen also, dass eine von denen...?“
„ Wir meinen gar nichts, Mr. Sho“, unterbrach ihn Alicia. „Können Sie uns sagen, wer in letzter Zeit alles mit ihm hier war? Kannten Sie die Frauen?“
„ Ich persönlich nicht“, antwortete Mr. Sho. „Aber sofern sie Mr. Norton in den VIP-Bereich meines Clubs begleitet haben, habe ich ihre Identifikationsdaten und die Bilder der Überwachungskameras“.
„ Na prima!“, freute sich Jake. „Wie schnell können wir die Daten haben?“
„ Wenn Sie kurz Zeit haben, kann ich Sie Ihnen gleich mitgeben“.
Alicia und Jake nickten und Mr. Sho suchte aus seinem Computer aus den vergangenen zwei Monaten alle Zugangsvermerke zu Robert Norton mit zugehörigen Fotos heraus und übertrug sie anschließend auf Alicias PC-Card.
Sie verabschiedeten sich von dem Clubbetreiber und verließen das Gebäude wieder.
„ Sehen Sie, ich lag schon wieder richtig!“, sagte Jake, während sie über den Steg zurück ans Ufer gingen.
„ Womit?“, fragte Alicia. Sie war bereits in die neuen Daten versunken.
„ Er war ein Weiberheld!“ Jake grinste.
Alicia sah ihn an. „War das nicht die Aussage dieser alten Nachbarin?“, fragte sie unbeeindruckt.
„ Na ja“, Jake suchte nach einem weiteren Argument. „Nicht wörtlich!“
Alicia blickte ihn kurz an und wechselte dann das Thema. „Sehen Sie hier. Diese beiden Frauen haben Norton in den vergangenen zwei Monaten begleitet. Lisa Winston und Trisha Burton“. Alicia hielt Jake die PC-Card hin.
Jake betrachtete sich die Gesichter der beiden Damen. Beide hatten schwarze etwas über schulterlange Haare und ein schmales, hübsches Gesicht.
„ Scheint auf eine ganz bestimmte Art von Frauen zu stehen, der gute Robert! Nicht übel!“, stellte er fest.
Der Mini-Computer piepte.
„ Ah“, sagte Alicia. „Das Ergebnis ist schon da. Ich habe die Namen mit unserer Datenbank abgeglichen“. Sie tippte kurz auf dem Touchscreen herum.
„ Lisa war wohl eine Kollegin. Arbeitete in seiner Abteilung. Und Trisha“, Alicia hielt kurz inne. „eine professionelle Begleiterin“. Die Polizistin wunderte sich.
Jake lachte. „Eine Edelnutte?“
„ Wenn Sie es so ausdrücken wollen?“, sagte Alicia.
„ Was, hier auf Remote? Wer hätte das gedacht?“ Jake schüttelte grinsend den Kopf.
„ Gucken Sie doch nicht so! Ja, stellen Sie sich vor, auch auf Paradise Island kommt man offenbar ohne dieses Gewerbe nicht aus. Aber das passt doch überhaupt nicht zu ihm, oder? Ich meine, wenn ihm doch angeblich alle Frauen zu Füßen lagen, warum sollte er dann viel Geld für so eine Frau bezahlen?“
„ Vielleicht hat gerade keine angebissen und er hat's mal wieder dringend gebraucht?“
Alicia gab ihm für diese Bemerkung einen Seitenhieb.
„ Das ergibt doch wirklich keinen Sinn“, sagte sie, während Jake sich schuldbewusst seinen Oberarm rieb. „Ich werde mir die Beiden einmal vorknöpfen. Ich veranlasse sofort, sie in die Agency bringen zu lassen“.
„ Darf ich nicht mit dabei sein?“, fragte Jake enttäuscht.
Alicia sah ihn an. „Nichts
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