Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 02
Gesicht des Offiziers der Wachmannschaft stierte den Flottenführer an.
»Aber …«
»Haben Sie mich nicht verstanden, Bron?«
»Jawohl, ehrenwerter Flottenführer!« bestätigte Bron.
Kamris wandte sich an Adgor, seinen Stellvertreter.
»Außerdem möchte ich, daß augenblicklich Funkkontakt zu Dhark hergestellt wird.«
»Sie wollen seinen Forderungen nachgeben, Flottenführer?« fragte Adgor und entblößte dabei seine Reißzähne.
»Ich bin nicht bereit, um eines Geschäftes von mittlerer Wichtigkeit willen zu riskieren, daß es im Sektor Soran-Daga zu einer Katastrophe kommt. Das beste Paralysatorgeschütz des Universum wäre diesen Preis nicht wert.«
»Unsere Tel-Handelspartner werden toben!« gab einer der anderen anwesenden Offiziere zu bedenken.
Kamris zog die linke Schulter hoch, was eine Geste der Gleichgültigkeit war. »Barn Gnun wird sich schon wieder beruhigen. Seine armselige Rebellenorganisation ist schließlich darauf angewiesen, daß wir mit ihr Handel treiben.«
*
Als endlich eine Verbindung zur Regierung der Buccaneers zustandekam, fiel Ren Dhark ein Stein vom Herzen. Er hatte überzeugend gedroht. Aber Hunderttausende von unschuldigen Buccaneers zu verstrahlen, wäre niemals eine reale Alternative gewesen. Jedenfalls nicht für Dhark.
Die Buccaneers hatten ihm seine Drohung jedoch geglaubt und gleichzeitig gewußt, daß eine Evakuierung des wahrscheinlich von einer Verstrahlung betroffenen Gebietes in der Kürze der Zeit auf keinen Fall möglich wäre. Nicht einmal ansatzweise.
Davon abgesehen hatte vieles im öffentlichen Leben des Planeten noch einen sehr provisorischen Charakter, so daß es zu chaotischen Zuständen gekommen wäre.
Ende gut, alles gut, dachte Dhark. Er hatte hoch gepokert, geblufft und konnte sich nun anschicken, den Gewinn einzustreichen.
Dhark bekam Funkkontakt mit dem Flottenführer persönlich.
»Wir gehen auf Ihre Bedingungen ein und werden weder weiterhin von Ihnen verlangen, Ihr Kind und dessen Mutter auszuliefern, noch werden wir die in unserem Gewahrsam befindlichen ehemaligen Besatzungsmitglieder des Raumers SHADO weiter festhalten.«
»Das freut mich zu hören«, sagte Dhark.
»Unsere Kampfverbände orten Ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort einige hundert Meter unterhalb des Kraftwerks Nummer 5 im Sektor Soran-Daga«, sagte Kamris Du-Bagnan.
Ren Dhark begriff sofort, worauf sein Gesprächspartner hinauswollte.
»Machen Sie sich um Sektor Soran-Daga keine Sorgen«, sagte der Terraner. »Ich bin gegen unnötiges Blutvergießen.«
»In diesem Punkt scheinen wir eine Gemeinsamkeit zu haben.«
»Ich erwarte von Ihnen, daß Sie den Gefangenen einen kleinen Kegelraumer zum Rücktransport zur Verfügung stellen.«
»In Ordnung. Aber Ihre Leute werden mit unserer Technik ihre Schwierigkeiten haben!«
»Einer Ihrer Piloten soll mit an Bord gehen. Er kann das Raumschiff später zurückfliegen!«
»Auch darauf will ich mich einlassen. Wann werden Sie Ihre Position unterhalb eines unserer größten Kraftwerke verlassen, Dhark?«
»Wenn mir der Kapitän der SHADO bestätigt, daß der zur Verfügung gestellte Kegelraumer startbereit ist und sich tatsächlich nur einer Ihrer Leute als Pilot an Bord befindet.«
»Wird alles sofort veranlaßt«, versprach der Flottenführer.
»Gut.«
Er traut dir noch nicht hundertprozentig! ging es Dhark durch den Kopf. Aber dieses Mißtrauen ist ja durchaus beiderseitig.
Wenig später erreichte Dhark sogar ein Videosignal. Es zeigte, wie die Gruppe der Gefangenen das Gebäude im Raumhafen von Maartok verließ, in dem man sie bis dahin festgehalten hatte. Sie gingen mit ungläubigen Blicken an Bord eines Raumschiffs der Buccaneers, das auf dem Vorplatz des Gebäudes gelandet war.
Die Wächter zogen sich zurück.
Nur ein paar Minuten später erreichte Dhark erneut ein Funkspruch.
»Hier Leslie P. James, Kapitän der SHADO. Es ist alles für einen Start bereit. Als einziger Vertreter der Buccaneers wird sich ein Pilot an Bord befinden, der jeden Moment eintreffen soll.«
»Das ist gut«, antwortete Dhark. »Wenn der Pilot eintrifft, warten Sie trotzdem noch etwas bis zum Start. Sie werden noch zwei Passagiere an Bord nehmen.«
»In Ordnung, Sir – und im übrigen vielen Dank. Wir wissen zwar nichts genaues, aber unsere Freilassung scheint mit Ihrem Eingreifen zu tun zu haben!«
»Nun, das ist gut möglich …«
Ein mattes Lächeln glitt über Dharks Gesicht, das sich nun etwas lockerte. Die Anspannung
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