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Rendezvous Mit Dem Universum

Titel: Rendezvous Mit Dem Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Moewes
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meisten von uns nichts damit zu tun. Dabei ist gerade der Kreislauf eine auffällige Gemeinsamkeit von Mensch und Planet. Natürlich hat die Erde auch so etwas wie ein Herz, aber wie bei uns liegt das tief drinnen, und wir haben es noch nicht zur Kenntnis genommen. Hände, Füße, Augen und einen Mund zum Sprechen hat die Erde dagegen offensichtlich nicht, und darum fällt es uns besonders schwer, sie als Wesen zu erkennen.
    Aber was wissen wir schon über ein Leben in einer höheren Dimension? Das Fliegenauge besteht aus Hunderten von Einzelaugen.Vielleicht sind wir ja die Augen der Erde, und dass wir frei herumlaufen können, ist eine weitere Verbesserung in der evolutionären Entwicklung der Sicht. Die Fliege wäre auf jeden Fall noch schwieriger zu fangen, wenn ihre einzelnen Augen auch mal nach hinten wandern könnten. Aber es ist genauso gut möglich, dass die Erde gar keine Augen braucht, weil sie ihre Informationen auf andere Weise empfängt. Dass sie Informationen empfängt, ist sonnenklar. Wie sie ihre Entscheidungen umsetzt, darüber wissen wir wenig.
    Die Indianer haben vorausgesagt, dass sie sich schüttelt, wenn ihre Geduld am Ende ist. Nach der
zunehmenden Zahl schwerer Erdbeben zu urteilen, ist es so weit. Und möglicherweise ist der sogenannte Treibhauseffekt einfach Fieber.
    Lassen wir das Spiel mit den Vergleichen, denen immer wieder eine Vorstellung vom Leben zugrunde liegt, die zu sehr am Menschenleben orientiert ist. Es geht ja auch nicht um die Frage, ob sich das Leben der Erde in Blähungen und Rülpsen äußert, sondern erstmal um die einfache Feststellung, dass sie lebt. Halten wir schlicht und ergreifend fest, dass kein Grund zu der Annahme vorliegt, sie sei weniger lebendig als wir selbst. Logisch ist, dass für den Mond das Gleiche gilt und für die Sonne, für ein Sonnensystem, eine Galaxis und für das ganze All. Der Raum ist ein großes Tier, lebendig bis in den hintersten Winkel und lebendig vor allem im Zwischenraum, der ihm den Namen gegeben hat. Wenn der Zwischenraum existenzieller Bestandteil unseres Lebens ist, muss man ihn dazurechnen und begreifen, dass Leben auch dort ist, wo sonst gar nichts ist.
    Eine Vielzahl astronomischer Phänomene und Probleme erscheint plötzlich in völlig anderem Licht. Wir brauchen keinen Big Bang mehr, um die Ausdehnung des Kosmos zu erklären, sondern nur noch einen Atemzug. Statt unsichtbarer Gummibänder
(String-Theorie) haben wir die Lebenslust, und die jüngste Entdeckung, dass die Gesamtheit der Galaxien eine kokonähnliche Struktur zeigt, entlockt uns nur ein müdes Lächeln: »Was auch sonst?«
    Ganz nebenbei hat der immer noch kalte, aber nun nicht mehr leere Raum seinen Schrecken für uns verloren, und wir beginnen, uns so richtig heimelig und geborgen in ihm zu fühlen, was er auch nicht anders verdient hat. Wieso sollten wir ihn weniger lieben als er uns? Beinahe hätten wir es übersehen.Wo Leben ist, ist auch Liebe - der Raum ist voll davon.

10
    Intelligenz
    Das Lexikon definiert Intelligenz als »Fähigkeit zu verstehen; Eignung, alle möglichen Arten von Problemen zu lösen«.Wenn das so einfach ist, ist die gesamte Natur hochintelligent.Weder der Flügel eines Adlers noch das Herz eines Menschen sind besonders dumme Produkte. Gerade die Fähigkeit, alle möglichen Arten von Problemen zu lösen, zeichnet jedes Lebewesen aus, schon das Moos. Genau wie der Mensch ist es das Resultat einer Reihe blendend gelöster Probleme. Die Intelligenz der Natur übertrifft überall spielend unsere intelligentesten Ingenieure. Die meisten sind wenigstens so schlau, bei der Natur abzugucken.
    Die Fähigkeit zu verstehen? Was ich alles nicht verstehe, ist auf jeden Fall weit mehr als das, was ich verstehe. Bin ich jetzt dumm? Und mein Hund versteht ohne jedes Wort, dass ich einen Spaziergang zu machen gedenke. Ist mein Hund intelligent? Wirft der Baum seine Blätter etwa nicht ab, weil er verstanden hat, was Schnee wiegt?
    Ein besseres Lexikon muss her. Nehmen wir die Brockhaus Enzyklopädie von 1989, Band 10. Hier erfahren wir, dass das Wort vom lateinischen »intellegere«
abgeleitet ist, was so viel heißt wie verstehen, erkennen, eigentlich: zwischen etwas wählen. Und zu unserem Entsetzen erfahren wir auch gleich im ersten Absatz, dass »um die Abklärung dessen, was unter I. zu verstehen ist, die empirische Psychologie der letzten 90 Jahre sich nachdrücklich bemüht hat. Trotzdem konnte bisher noch keine allg. anerkannte Definition für I.

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