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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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werden.«
    Peter zuckte die Achseln. Die Vorstellung, es mit einer aufsässigen Claudia zu tun zu haben, bereitete ihm anscheinend keine Sorgen.
    Um sieben Uhr am Morgen war alles in Bereitschaft. Harry stand auf den Stufen seines Stadthauses und verabschiedete sich zuerst von seiner Tochter. Meredith war enttäuscht darüber, die Stadt mit all den Möglichkeiten zur Unterhaltung, die sie bot, verlassen zu müssen, doch ihr Vater hatte ihr erklärt, auf dem Gut seien Angelegenheiten zu regeln, um die Augusta sich dringend kümmern müsse. Diese Erklärung nahm sie hin, rief ihm aber doch ins Gedächtnis zurück, dass sie Vauxhall Gardens noch nicht gesehen hatte.
    »Du wirst bald wieder herkommen, und ich werde persönlich mit dir hingehen«, versprach er ihr.
    Meredith nickte zufrieden. Sie umarmte ihn glühend. »Das wird bestimmt schön, Papa. Auf Wiedersehen.«
    »Auf Wiedersehen, Meredith.«
    Harry hob seine Tochter in die große schwarze Reisekutsche und wandte sich dann zu Augusta um, die gerade die Treppe herunterkam. Er lächelte, als er ihr elegantes grünes Reisekostüm und ihren frivolen Hut sah. Man konnte sich darauf verlassen, dass Augusta selbst dann modisch gekleidet war, wenn sie um sieben Uhr morgens überstürzt aufs Land gekarrt wurde.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte sie, als sie vor ihm stehenblieb. Sie sah ihm fest in die Augen und blickte ihn im Schatten ihres Huts ernst an.
    »Ja. Deine Cousine erwartet euch in ihrem Haus. Ihr werdet die Nacht in einem Gasthaus verbringen und morgen Nachmittag Graystone erreichen.« Harry legte eine Pause ein. »Du wirst mir fehlen, Augusta.«
    Sie lächelte bebend. »Du wirst mir auch fehlen. Wir werden deine Ankunft in Dorset erwarten. Sei bitte sehr, sehr vorsichtig, Harry.«
    »Ja, ich werde aufpassen.«
    Sie nickte, und dann stellte sie sich ohne jede Vorwarnung auf die Zehenspitzen und küsste ihn schlichtweg vor Merediths Augen und dem Personal, das emsig um die Kutsche herumlief, mitten auf den Mund. Harry wollte sie in seine Arme ziehen, doch es war zu spät. Sie löste sich bereits von ihm.
    »Ich liebe dich, Harry«, sagte Augusta.
    »Augusta. « Harry streckte instinktiv die Arme nach ihr aus, aber sie hatte sich bereits abgewandt und stieg in die bereitstehende Kutsche.
    Harry stand da und sah zu, wie die schwarze Kutsche mit den silbernen Beschlägen auf die Straße hinausrollte. Lange Zeit stand er einfach nur da und wiederholte in Gedanken Augustas Abschiedsworte wieder und immer wieder. Ich liebe dich, Harry.
    Ihm wurde klar, dass sie diese Worte zum allerersten Mal tatsächlich laut ausgesprochen hatte. Jetzt wusste er, dass ein Teil von ihm schon seit sehr langer Zeit darauf gewartet hatte, sie von ihr zu hören.
    Ich liebe dich, Harry. Die verschlossene Tür, die tief in seinem Innern verborgen war, öffnete sich weit, und das, was dahinter lag, erschien nicht mehr ganz so trostlos.
    Gott im Himmel, aber ich liebe dich doch auch, Augusta. Bis zu diesem Augenblick war mir nicht klar, wie sehr du zu einem Teil von mir geworden bist.
    Harry wartete, bis die schwarze Kutsche außer Sichtweite war, und dann stieg er die Treppe hinauf und begab sich in seine Bibliothek. Er setzte sich hinter seinen Schreibtisch und faltete die Liste der Namen auseinander, die Sally aufgespürt hatte. Er brauchte nicht lange, um sie zu dekodieren.
    Als er damit fertig war, sah er sich die elf Namen auf der Liste an. Von einigen der Männer auf der Liste wusste er, dass sie im Krieg gefallen waren. Von einigen wusste er, dass sie schlichtweg nicht die Intelligenz oder das Naturell besaßen, um die Spinne zu sein. Einige der Namen kannte er überhaupt nicht. Peter würde sie zweifellos kennen.
    Aber der letzte Name auf der Liste war der, der seine Aufmerksamkeit auf sich zog und gefangenhielt.
    Er saß immer noch da und starrte den letzten Namen an, als Peter in die Bibliothek geführt wurde.
    »Also, sie sind unbeschadet aufgebrochen«, verkündete Peter, als er es sich auf einem Sessel bequem machte. »Ich habe eben gerade Claudia in deine Kutsche verfrachtet. Meredith hat gesagt, ich soll dir noch einmal Grüße ausrichten und dich daran erinnern, dass sie nicht nur in die Vauxhall Gardens gehen möchte, sondern auch schrecklich gern noch einmal in Astley's Amphitheater ginge.«
    «Und Augusta?« Harry bemühte sich, einen kühlen und zurückhaltenden Tonfall zu bewahren. »Hatte sie mir auch noch etwas auszurichten ?«
    »Sie hat gesagt, ich soll dir noch

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