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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Augusta zu folgen.
    Die Tür zu Pompeia's war geschlossen. Harry hörte, dass Augusta wieder zu weinen begann, als sie sie öffnete, aber sie zögerte nicht. Sie betrat den dunklen, stillen Raum und zündete eine Lampe an.
    Harry sah sich um und war wider Willen neugierig. Er hatte Sally häufig besucht, aber sie hatte ihn nie mehr hier im Salon empfangen, nachdem dort Pompeia's entstanden war. Der Club war nur für Frauen da, hatte sie gesagt. Sie konnte nicht gegen die Regeln verstoßen, selbst zu den späten Stunden nicht, zu denen der Club geschlossen war.
    »Das vermittelt einem als Mann ein ganz seltsames Gefühl, geht es dir nicht auch so?« Peter sprach mit gesenkter Stimme. »Ich durfte diese Schwelle nie übertreten. Aber mir war immer ein wenig unbehaglich zumute, wenn ich zur Tür hineinschauen konnte.«
    »Ich verstehe, was du meinst.« Harry sah sich im Halbdunkel die Bilder an den Wänden an. Viele der abgebildeten Frauen erkannte er auf den ersten Blick. Es handelte sich ausschließlich um Frauen, denen es trotz allem, was Augusta die allgemeine Befangenheit der Historiker gegenüber Frauen nannte, in Mythos und Legende überlebt hatten. Harry begann, sich zu fragen, wie viel Wissen über Geschichte verlorengegangen war, weil Frauen im Vordergrund gestanden hatten und Fakten daher als unerheblich angesehen worden waren.
    »Das macht einen Mann doch wirklich neugierig darauf, was Frauen anstellen und worüber sie tatsächlich reden, wenn sie ohne Anwesenheit von Männern allein miteinander sind«, bemerkte Peter leise. »Sally hat immer gesagt, ich wäre überrascht, wenn ich es wüsste.«
    »Mir hat sie immer wieder gesagt, ich wäre schockiert«, gestand Harry schmerzlich ein.
    Er beobachtete, wie der schwarze Samtumhang um Augusta herumwehte, als sie auf ein griechisches Piedestal zuging. Ein großes Buch in einem Ledereinband lag darauf.
    »Das ist das berüchtigte Wettbuch?« Harry lief durch den Raum, um sich Augusta anzuschließen.
    »Ja. Und es ist zugeschlagen. Ganz so, wie sie es gesagt hat. Sie sagte, eines Tages könnte ich es geschlossen vorfinden.« Augusta schlug langsam das Buch auf und begann, die Seiten umzublättern. »Ich weiß nicht, wonach ich suche.«
    Harry warf einen Blick auf einige der Einträge, die alle in weiblichen Handschriften verfasst waren.
    Miss L. B. wettet mit Miss R. M. um zehn Pfund, dass letztere ihr Tagebuch nicht rechtzeitig zurückerhalten wird, um die Katastrophe abzuwenden.
    Miss B. R. wettet mit Miss D. N. um fünf Pfund, dass Lord G. noch innerhalb von diesem Monat um die Hand des Engels anhalten wird.
    Miss F. 0. wettet mit Miss C. P. um zehn Pfund, dass Miss A. B. ihre Verlobung mit Lord G. innerhalb von zwei Monaten lösen wird.
    »Gütiger Gott«, murmelte Harry. »So viel dazu, dass ein Mann glaubt, seine Intimsphäre zu haben.«
    »Die Damen von Pompeia's wetten leidenschaftlich gern.« Augusta schniefte wieder. »Der Club wird jetzt schließen, nehme ich an. Er wird mir fehlen. Für mich war er ein Zuhause. Nichts wird hier je wieder so wie früher sein.«
    Harry wollte Augusta gerade daran erinnern, dass sie Pompeia's nicht mehr brauchte, weil sie jetzt ein eigenes Zuhause hatte, als ein Notizblatt zwischen zwei Seiten des Buchs herausflatterte. »Lass sehen.« Er schnappte sich den Zettel und untersuchte die Namensliste.
    Peter kam näher, um ihm über die Schulter zu schauen, während sich Augusta den Hals verrenkte, um einen Blick darauf werfen zu können.
    »Und?« fragte Peter.
    »Es ist eine Namensliste, soviel stimmt. Zweifellos handelt es sich um einige der Mitglieder des Saber Clubs. Es ist Sallys Handschrift.«
    Peter sah die Liste finster an. »Ich erkenne nicht einen einzigen dieser Namen wieder.«
    »Das ist kein Wunder.« Harry zog die Lampe näher und sah sich die Liste genauer an. »Sie ist in dem alten Code geschrieben, in dem Sally gewohnt war, ihre Nachrichten an mich abzufassen.«
    »Wie lange wird es dauern, all diese Namen zu dechiffrieren ?« fragte Peter. »Es müssen mindestens zehn Namen auf der Liste stehen.«
    »Nicht lange. Aber nachdem wir wissen, wer die Mitglieder waren, wird es eine ganze Weile dauern zu entscheiden, welche von ihnen möglicherweise die Spinne sein könnten.« Harry faltete das Blatt zusammen und brachte es in seiner Tasche in Sicherheit. »Lasst uns gehen. Wir haben vor dem Morgengrauen noch viel zu tun.«
    »Was soll ich machen?« fragte Augusta eilig.
    Harry lächelte grimmig und bereitete sich

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