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Rendezvous

Rendezvous

Titel: Rendezvous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Moment lang, während er der Logik der Situation nachhing. »Weymouth ist nicht mehr als acht Meilen von Graystone entfernt, und es hat einen Hafen, der in Betrieb ist.«
    »Ja, natürlich. Das weiß doch jeder. Und?«
    Harry blickte langsam auf. »Das heißt, dass die Lucy Ann zweifellos ein Schiff ist, keine Frau. Und die Spinne scheint jemandem, vielleicht dem Kapitän des Schiffs, für den Monat Juli die gewaltige Summe von fünfhundert Pfund bezahlt zu haben.«
    »Wir haben Juli. Warum auf Erden sollte er diese Moneten für ein Schiff aufbieten?«
    »Vielleicht um sicherzustellen, dass es sich für einen sofortigen Aufbruch zur Verfügung hält? Die Spinne ist immer gern auf dem Wasserweg entkommen, aber daran kannst du dich ja sicher erinnern.«
    »Ja, allerdings. So war es wirklich.«
    Harry schlug das Notizbuch zu und spürte, wie sich eine eisige Kälte in seinem Innern breit machte. »Wir müssen ihn finden. Sofort. Heute Nacht noch.«
    »Einiger könnte ich gar nicht mit dir sein, Graystone.«
    Aber Lovejoy hatte seine Spuren gut verwischt. Es kostete Harry und Peter den größten Teil des folgenden Tages, bis sie herausgefunden hatten, dass die Spinne London bereits verlassen hatte.
    In der ersten Nacht nach ihrer Rückkehr nach Graystone lag Augusta stundenlang wach und starrte die Decke an. Sie nahm jedes Knirschen und Ächzen in dem großen Haus bewusst wahr.
    Sie war nach ihrer Ankunft dem Lakaien gefolgt und hatte genau zugesehen, wie er jede einzelne Tür und jedes einzelne Fenster verriegelt hatte. Sie hatte, um sicherzugehen, überprüft, dass die Hunde über Nacht in den Küchen untergebracht worden waren. Der Butler hatte ihr versichert, niemand könne ins Haus gelangen.
    »Seine Lordschaft hat schon vor Jahren Spezialschlösser anbringen lassen, Madam«, hatte Steeples ihr erzählt. »Sehr stabile Schlösser.« Dennoch konnte Augusta nicht schlafen.
    Schließlich schlug sie ihre Decken zurück und griff nach ihrem Morgenmantel. Sie nahm einen Kerzenhalter, zündete die Kerze an, schlüpfte mit den Füßen in ein Paar Pantoffeln und ging in den Korridor hinaus. Sie würde noch ein allerletztes Mal nach Meredith sehen, beschloss sie.
    Schon während sie durch den Korridor lief, sah sie, dass die Tür zu Merediths Zimmer offenstand. Augusta begann zu rennen und hielt eine Hand schützend vor die kleine Flamme.
    »Meredith?«
    Merediths Bett war leer. Augusta zwang sich, ruhig zu bleiben. Sie würde nicht in Panik geraten. Das Fenster von Merediths Zimmer war immer noch verriegelt. Es gab mehrere logische Erklärungen dafür, dass das Kind nicht da war. Das Mädchen konnte aufgestanden sein, um sich ein Glas Wasser zu holen. Vielleicht war sie aber auch nach unten gegangen, um sich etwas Essbares aus der Küche zu holen.
    Augusta rannte zur Treppe. Sie war auf halber Höhe angelangt, als sie einen Blick über das Geländer warf und einen Lichtspalt unter der Tür zur Bibliothek sah. Sie schloss die Augen und holte tief Atem. Dann eilte sie die restlichen Stufen hinunter.
    Als sie die Tür zur Bibliothek öffnete, sah Augusta Meredith auf den ersten Blick. Das Kind hatte sich auf dem großen Sessel seines Vaters zusammengerollt. Dort erweckte es den Eindruck, sehr winzig und zerbrechlich zu sein. Sie hatte die Lampe angezündet, und ein Buch lag auf ihrem Schoß. Sie blickte auf, als Augusta den Raum betrat.
    »Hallo, Augusta. Hattest du auch Schwierigkeiten mit dem Einschlafen?«
    »Ja. Und deshalb bin ich hier.« Augusta lächelte, um ihre enorme Erleichterung darüber zu verbergen, dass dem Kind nichts zugestoßen war. »Was liest du denn da?«
    »Ich versuche, Der Altertümler zu lesen. Es ist ein ziemlich schwieriges Buch. Es hat so viele Wörter.«
    »Ja, das kann man wohl sagen.« Augusta stellte den Kerzenhalter auf den Schreibtisch. »Soll ich dir vorlesen?«
    »Ja, bitte. Das fände ich sehr schön.«
    »Lass uns zu dem kleinen Sofa rübergehen. Dort können wir uns nebeneinander setzen, und du kannst in das Buch schauen, während ich dir vorlese.«
    »Einverstanden.« Meredith glitt von Harrys riesigem Ledersessel und folgte Augusta zu dem kleinen Zweiersofa.
    »Aber vorher«, sagte Augusta, als sie sich kurz vor den Kamin kniete, »werde ich das Feuer anzünden. Es ist ziemlich kühl hier.«
    Ein paar Minuten später hatten die beiden es sich vor einem lodernden Feuer gemütlich gemacht. Augusta nahm den neuen Roman zur Hand, der Walter Scott zugeschrieben wurde, und sie begann, leise

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